"Tschau Dad!", ruft sie zum Abschied, ich verlasse einfach die Küche. "Bye Mum!"

Eine hochgewachsene, ebenfalls bildhübsche Frau mit einem skeptischen Blick kommt sie Treppe herunter. "Aufwiedersehen Maddison.", sagt sie und mustert mich.

"Tschüss ihr Beiden!", ruft mein Vater aus der Küche.

Erst im Nachhinein, nachdem ich das Haus schon verlassen hatte, wird mir klar, dass das wirklich unhöflich war. Ich hatte weder 'Hallo' noch 'Tschüss' gesagt.

Naja, wenn interessiert's.

"Also, Avery.", beginnt Maddison während wir auf ein weißes Auto zu laufen. "Du kannst mich Maddie oder Mads nennen, aber auf keinen Fall Maddison, klar?"

"Warum nicht?", frage ich neugierig.

"Weil ich den Namen hasse, aus Prinzip einfach."

Ich bin ein wenig erstaunt darüber, da ich fand, dass Maddison ein echt schöner Name ist. Die Scheinwerferdinger des Autos beginnen zu blinken. Maddison steigt auf der Fahrerseite ein und ich setze mich nebendran.

"Hast du Hunger?", fragt sie während sie sich anschnallt.

"Warum?", frage ich leicht misstrauend zurück.

"Ich hab gestern so einen tollen Laden entdeckt, da haben die Heidelbeermuffins so groß wie der Durchschnitt eines Donuts. Ach ja, die Donuts sind super weich und die Glasuren sind verdammt lecker! Aber falls du mehr auf so kleiner Schnittchen wie Sandwichs stehst, die haben da alles. Auch Getränke haben die, von kalter Cola bis zu heißem Kakao!", erzählt sie eifrig.

"Ich dachte du isst morgens nicht so viel?", frage ich und hebe eine Augenbraue.

"Als ob, welcher normale Teenager isst morgens eine Banane?" Ich sehe sie an.

"Ok, aber auch nur geschmackslose Teenager. Die anderen, auf der hellen Seite der Essensmacht, werden wie ich mit keinem Fünf Sterne Buffet satt."

Sprachlos und erstaunt sehe ich sie an. "Helle Seite der Essensmacht?"

"Ja, du weißt schon, wie bei Star Wars."

"Du guckst Star Wars?", frage ich noch verblüffter.

"Ja, ich liebe Star Wars, das hat einen kleinen Narren in mir gefressen. Ich habe alles von A bis Z gesehen, und das nicht nur einmal.", lacht sie. "Aber pscht! Das könnte sonst echt peinlich werden!"

"Warte, warum hast du eben dann gesagt, dass du morgens nie viel isst?"

"Wegen meiner Mum. Sie sieht es nicht so gerne, wenn ich mich, ich zitiere : 'voll fresse wie ein halb verhungertes Pferd'. Sie sieht das sehr streng, wegen ihrem Image. Sie ist Vorsitzende irgendeines Frauen Clubs, der ziemlich angesehen ist.", erklärt Maddison.

"Wow, dass es sowas heutzutage noch gibt!"

"Ja, also, wir können gern mal tauschen."

"Naja, ich passe. Aber wenn du willst, kannst du es ja mal gerne bei mir ausprobieren.", lache ich spaßhalber.

Sie sieht ruckartig zu mir.

"Rücknahme verweigert! Das ist jetzt ein Deal, meine Liebe. Nein, sagen wir ein Gutschein. Wenn ich mal keine Lust mehr habe, bist du nun rechtlich dazu verpflichtet, in meine Rolle zu schlüpfen!"

Kurz befürchte ich schon, dass die das Lenker los lässt und in die Hände klatscht.

"Sag mal, willst du Anwältin oder so werden?", frage ich nun etwas eingeschüchtert lachend.

Mr. Right GuyWhere stories live. Discover now