14. Türchen

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Die kalte Lehne von einem übergroßen Stuhl drückte in meinen Rücken. Das gefühlt eintausendste Geschenk wurde von Ava auf einem unüberschaubaren Stapel an Geschenken platziert. Seid der Troll uns in diesen Raum geführt hatte waren Ava und ich zu einen guten Theam zusammen gewachsen. Der Raum war so groß, das man in ihm eine Party mit mehr als tausend Menschen feiern könnte. Währe ich ein normaler 22 jähriger, der so einen Raum zur Verfügung stehen hätte würde ich das wahrscheinlich auch tun.

"Kyle, ein Kuscheltiereinhorn bitte", forderte Ava, die nach dem nächsten Wunschzettel gegriffen hat.

"Kommt sofort," antwortete ich sofort und konzentrierte mich auf den Gegenstand, den ich erscheinen lassen sollte. Als ich das Bild klar vor meinem inneren Auge hatte streckte ich meine Hände in Richtung Boden aus. Zuerst schwebte das Einhorn mit einer weißen Wolke umgeben kurz vor dem Boden. Kurz blickte ich in die Richtung, in der Ava stand. Meine Hände bewegte ich dabei keinen Millimeter um das Geschenk nicht zu zerstören.

"Das Mädchen wünschte sich, dass das Einhorn schön flauschig ist. Es soll rosa sein mit einem silbernen Horn", las Ava den Auftrag ein weiteres mal vor. Sie sah das Einhorn kritisch an:" Dieses Einhorn ist nicht rosa, Kyle."

Ich sah auf das Einhorn, das vor meinem Stuhl schwebte:" Ein bisschen realistisch müssen wir schon bleiben oder nicht. Ich dachte, dass die rosa Mähne, der rosa Schweif und der weiße Oberkörper eindeutig genug rosa an diesem Kuscheltier ist."

Ava schüttelte nur den Kopf und lachte leicht:" Klye ich weiß du bist ein Mann und für euch ist die Farbe Rosa Gift aber mach doch bitte dem Kind eine Freude und färbe den Körper in rosa."

Ich sah Ava nur ungläubig an. Meine Stirn legte sich in Falten:"Ava, du kannst nicht für alle Typen dort draußen sagen, dass sie rosa nicht leiden können. Ich mein, ich für meinen Teil muss schon zugeben, dass es nicht meine Lieblingsfarbe ist aber hassen tue ich es nicht." Ava schien nicht ganz so überzeugt von meiner Aussage, denn sie verschränkte nur mit einem kritischen Blick die Arme.

"Ich werde das Fell rosa färben, wenn es dann alle glücklich macht," fügte ich hinzu als Ava nicht damit aufhört mich kritisch aber gleichzeitig auch bittend ansah. Bei manchen Geschenken hatten wir unterschiedliche Vorstellungen, wie sie am Ende aussehen sollten. Ava setzte sich nur dann durch wenn es auch der Wunsch des Kindes war. Also hob ich eine meiner Hände und stellte mir das vor mir liegende Einhorn in rosa vor. Gerade als ich die Frage vor Augen hatte und das Einhorn verfärben wollte platze Damian in den Raum.

"Wir haben ihn gefunden", aufgeregt sah er uns leicht atemlos an. Sofort sprang ich auf. Das Einhorn, das vor ein paar Sekunden noch vor mir geschwebt hatte, hatte sich in Luft aufgelöst.

"Wo?" wollte ich hoffnungsvoll wissen:" Wo ist er?" wiederholte ich und sah Damian auffordernd an.

"Er ist am anderen Ende der Stadt in einer verlassenen Farbrik," kam direkt die Antwort von Damian.

"Dann nichts wie los," meinte ich und wollte mich an Damian vorbei schieben doch er hielt mich auf.

"Du kannst nicht mitkommen," teilte er mir ernst mit. Ich sah ihn ungläubig an. Wirklich wahrhaben, dass er das gesagt hatte wollte ich nicht.

"Mein Bruder wurde entführt Damian. Ich werde alles dafür tun um ihn wieder zu bekommen," sagte ich mit einem ärgerlichen Unterton. Wie konnte er es wagen mir zu sagen still Rum zu sitzen, während mein Bruder irgendwo dort draußen war und auf meine Hilfe wartete ?

"Ich weiß, aber zu deiner eigenen Sicherheit ist es besser, wenn du hier bleibst," pflichtete Damian mir bei und sah mich eindringlich an. Ich verschränkte nur verärgert meine Arme vor meiner Brust. Damian trat einen Schritt auf mich zu. Mit seinen Händen griff er, mit einem bestimmten Druck, nach meinen Armen und entschränkte sie vorsichtig. Seine Hände fuhren über meine Unterarme zu meinen Händen. Vorsichtig nahm er einem Hände in seine Hände und sah mich an.

"Ich will ich einfach nur in Sicherheit. Azrael ist gefährlich. Kein Mensch könnte das überleben und wenn er dich tötet-," weiter sprach Damian nicht. Sein aufrichtiger Blick, der bis eben noch auf meinen Augen geheftet hat senkte sich zu Boden. Ich streichelte leicht mit meinen Daumen über Damians Handrücken.

"Ich bin kein normaler Mensch, schon vergessen."

Damian nickte leicht:" Ja ich weiß, du bist trotzdem menschlich. Wir wissen ja auch noch nicht wirklich, wie deine Kräfte funktionieren."

Ich trat noch näher an Damian her, so dass uns nichts mehr trennte. Meine Hände wanderten zu seinem Gesicht. Ich sah ihm tief in die Augen. Es bereiteten sich wieder tausende Schmetterlinge in meinem Bauch aus und ich versank ein weiteres mal in seinen Augen. Fast hätte ich vergessen was ich sagen wollte, doch ich schaffte es mich aus seinem Bann zu ziehen.

"Damian ich weiß es zu schätzen, dass du nicht willst das ich verletzt werde. Du kannst mich aber nicht hier sitzen lassen, sonst muss ich mir genauso viele Gedanken darüber machen. Ich will nicht dass du verletzte wirst," mit meinem rechten Daumen strich ich ihm leicht über seine Backe. Damian legte seinen Kopf leicht gegen meine Hand als Bestätigung, dass es ihm gefiel was ich tat:" Lass mich mit, du weißt ich kann dich beschützen," meine Stimme war nur ein Flüstern während ich ihn fast schon flehend ansah. Damian sah mich einfach nur an. Er tat das für eine ganze Weile und wirkte dabei so unfassbar nachdenklich, dass ich es nicht wagte mich zu bewegen. Ich wollte seinen Gedankenprozess unter keinen Umständen unterbrechen.

Schließlich sagte er:" Okay ab nur unter der Bedingung, dass du Rudolph als deinen Bodyguard mit nimmst und dich nicht von seinem Rücken bewegst."

Ich sah ihn kurz ein bisschen zweifelnd an:" Wie soll mir Rudolph denn in einer brenzligen Situation weiter helfen."

Ein leichtes Lächeln erschien auf Damians Gesicht:" Rudolph ist ein Reentier voller Überraschungen, du wirst schon sehen."

Was auch immer das heißen sollte, für mich war nur wichtig, dass ich mitkommen konnte. Ich wollte schließlich nur eins, meinen Bruder sicher in meinen Armen halten.

"Okay, ich nehme Rudolph als meine Begleitung mit. Eine andere Wahl habe ich ja wohl nicht," mein frustrierter Unterton war Damian wohl nicht entgangen, denn er kam mir noch näher als wir es eh schon waren. Mein Herz fing an sich zu beschleunigen.

"Das ist richtig," murmelte Damian bevor er seine Lippen auf meine drückte und somit ein komplettes Gefühlschaos in mir auslöste.

Santa? That's MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt