9. Türchen

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Immer wenn Damian in der Nähe war und ich ein Geschenk erscheinen lassen sollte klappte es entweder zu gut oder gar nicht. In manchen Momenten war ich einfach viel zu abgelenkt.

"Ihr solltet reden", meinte Ava ernst:" Wir haben ein Zeitlimit an dem wir fertig sein müssen."

Ich nickte nur und war gestresst von all dem was gerade passiert. Trotzdem beschloss ich mit Damian zu reden. Vielleicht war er ja jetzt bereit. Ich begann ihn überall zu suchen. Als ich ihn fand war ich erstaunt über den Anblick. Er saß in der Sattelkammer der Reentiere. In seinen Händen hielt er eine Gitarre und ließ wundervolle Töne erklingen. Verträumt betrachtete ich ihn. Wie kann man nur so aussehen und gleichzeitig so viele Zweifel haben ?

Nach einer Weile in der ich da stand und ihn betrachtete räusperte ich mich. Überrascht sah Damian auf. Ein leichtes aber dennoch ernst gemeintes Lächeln erschien auf meinen Lippen.

"Was tust du hier?", wollte ich wissen und näherte mich ihm langsam.

"Ich klimpere nur etwas auf der Gitarre rum", bekam ich als Antwort. Ich nam neben ihm Platz und sah ihm dabei zu wie er ein Akkord nach dem anderen spielte.

"Für Geklimpere hört sich das aber echt gut an", ich sah ihn ernst an. Seine grünen Augen fingen an zu leuchten. Er sah zur Seite und lächelte leicht.

"Danke", antwortete er leise und sah mir in die Augen. In dem Moment, als sich unsere Augen trafen blieb die Welt um uns her Rum stehen. Da war nur er und ich und niemand sonst.

Er beugte sich leicht in meine Richtung. Mein Herz fing an zu rasen, da ich schon lange nicht mehr zu gefühlt hatte. Das Adrenalin floss durch meine Adern. Ich sah zwischen seinen Augen und seinem Mund hin und her. Das verlangen ihn zu küssen wurde von Sekunde zu Sekunde stärker. Ich drehte meinen Kopf leicht. Meine Hände wanderten zu seinem Hals und zogen ihn zu mir. Als seine weichen Lippen dann plötzlich auf meinen Lippen lagen durchfloss mein Klörper ein Stromschlag. Ich fühlte mich so lebendig wie noch nie. Ihm schien das ganze auch nicht kalt zu lassen, denn seine Hand wanderte zu meinem Hals und zog mich noch näher zu ihm. Unsere Lippen bewegten sich aufeinander. Ich konnte gar nicht genug von ihm bekommen. Als er dann seine Zunge in meinem Mund schob explodierten die Gefühle. Seine Zungenspitze berührte meine und ich fühle mich unfassbar. Ich wollte unbedingt mehr hier von.

Plötzlich entzog sich Damian atemlos von dem Kuss und hatte seine Atmung ziemlich schnell im Griff. Er stand auf und sagte ohne mich an zu sehen:" Das war ein Fehler." Ich konnte ihm allerdings ansehen dass er log. Mit zitternden Beinen stand ich auf und sah ihn an.

"Wieso rennst du die ganze Zeit weg?"

Frustriert fuhr er sich durch die Haare und sah mich dann endlich wieder an. Seine Augen hatten einen traurigen Schleier angenommen.

"Ich kann das nicht", flüsterte er leise doch ich verstand ihn.

"Was?" ich wollte es nicht glauben. Er fühlte doch das gleiche wie ich oder nicht ?

"Ich kann das nicht", wiederholte er lauter und mit fester Stimme.

"Aber warum nicht?" traurig sah ich ihn an. Ich wollte eine Atwort die mich zufrieden stellte.

"Ich bin nicht das was du suchst?"

Ich sah ihn entgeistert an. Warum sagte er sowas.

"Warum sagst du sowas?" sprach ich meine Gedanken laut aus.

Er drehte sich von mir weg und wollte gerade gehen. Ich hielt ihn an seinem Arm davon ab.

"Liegt es an mir?" ich sah ihn von der Seite an. Er musste meinen Schmerz spüren. Mit seiner Art wie er reagiert brach er mir das Herz.

"Nein, es liegt nicht an dir," mit diesen Worten riss er sich von mir los und verließ den Raum.

"Aber wenn es nicht an mir liegt an wem liegt es dann?" fragte ich mich selbst leise. Traurig sah ich zu Boden und verließ die Sattelkammer. Die Rentiere hatten scheinbar alles mitbekommen und sahen mich mitleidig an.

"Was glotzt ihr denn so?" keifte ich und fühlte mich hinter schlecht.

"Es ist vielleicht nicht grade der beste Zeitpunkt aber du solltest etwas über Damian wissen", meinte eines der Renntiere ruhig und ignorierte meine unruhige art.

"Und was", genervt sah ich das Renntier an.

"Damian ist der Sohn von Azrael", meinte das Reentier vorsichtig.

"Na und? Ich bin ein Verwandter vom Weihnachtsmann", unbeeindruckt sah ich das Reentier an. Allerdings sagte der Name Azreal mir nichts, da ich mich auch noch nicht mit Engeln auseinander gesetzt hatte.

"Azrael ist der Todesengel", beantwortete das Reentier meine ungestellte Frage. Überrascht sah ich das Reentier an.

"Warte. Damian ist der Sohn vom Todesengel?"

Das Renntier nickte und sah mich ernst an.

"Er wurde nicht auf die Erde geschickt um seine Kräfte zu finden. Er wurde auf die Erde geschickt, damit man ihn von seinen dunklen Genen fernhalten kann."

Mein Kopf fing nach all dem an zu brennen.

"Was ist mit Ava. Sie ist doch seine Schwester oder?"

Das Reentier schnaubte entrüstet:" Sie ist seine Halbschwester. Sie haben die gleiche Mutter aber nicht den gleichen Vater. Damians und Avas Mutter starb während sie Damian auf die Welt brachte. Damian macht sich dafür verantwortlich. Er denkt, dass er genau so ein Teufel ist wie sein Vater. Es war eine schlimme Zeit im Himmel," das Reentier schüttelte den Kopf.

Ich rutschte an einer Wand auf den Boden. Das war grade alles ein bisschen viel für mich. Damian war der Sohn des Todesteufels und somit sehr gefährlich. Allerdings hatte er seine Engelskräft noch nicht. Was passiert wenn er sie bekommt? Wird er dann alles was er liebt zerstören ?

"Was genau ist im Himmel passiert ?" wollte ich wissen. Eigentlich wollte es es aber auch wieder nicht wissen. Ich wollte nicht wissen was passiert war aber zu meinem eigenen Schutz musste ich es wissen.

"Du willst das wirklich wissen?" wollte das Reentier besorgt wissen. Es schien zu merken, dass das alles sehr viel für mich auf einmal war. Ich nickte und bereitete mich auf alles vor, doch das was kam hatte ich nicht erwartet.

Santa? That's MeWhere stories live. Discover now