10 Türchen

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"Azrael ist bekannt als Teufel, da er einfach nur mit den Fingern schnippen muss und alles in seiner Umgebung tot umfällt," fing das Reentier an zu erzählen. Ich zog die Luft ein, das fing ja schon mal gut an.

"Azrael wurde in der Hölle an einem sicheren Platz gefangen gehalten. Irgendwann wurden die Wachen unvorsichtig und er kam frei. Gegen die Erwartungen brachte er nicht die ganze Himmel und Hölle um. Er erschaffte Nachfahren von sich selbst, falls er das Gefängis nicht überlebte."

"Aber sie müssten ihn doch direkt erkannt haben", unterbrach ich das Renntier, doch es schüttelte nur den Kopf.

"Nein, er hat eine andere Gestalt angenommen, so das man ihn nicht erkannte. Alle waren in Alarmbereitschaft. Er schwängerte in der Zeit eine Menge Frauen doch alle bis auf eine überlebten nicht. Damians Mutter starb erst nach seiner Geburt. Sie hielt ihn noch ein paar Sekunden in den Armen und verstarb dann. Damian ist somit der einzige lebende Nachkommen von Azrael. Sollte Azrael jemals rausfinden, dass er einen Sohn hat ist Damian und alle, die er liebt in größter Gefahr."

Ich lauschte den Worten des Renntiers gebannt und war erstaunt. Sowas hatte ich nicht erwartet.

"Ich glaube, dass er deswegen niemand an sich ran lässt", spekulierte das Reentier weiter:" das einzige was für Damian gerade zählt ist das er dank des Zaubers vom Weihnatsmann hier sicher ist."

Ich hatte so viele Fragen die mir durch den Kopf schwirrten. Wie kann das sein ?

"Heißt das er will mich nicht in sein Drama rein ziehen ?" fragte ich nachdenklich und lehnte meinen Kopf erschöpft an die kalte Wand.

"Das weiß ich nicht, das musst du ihn selbst fragen," bekam ich als Antwort. Ich nickte und machte mich ein weiteres mal auf die Suche nach Damian, da dieser mal wieder weggerannt war.

Diesesmal fand ich Damian vor der Tür. Ich bekam sofort Gänsehaut durch den kalten Wind. Damian lehnte auf dem Holzgerüst der Veranda. Er sah nicht auf als ich mich neben ihn stellte.

"Hey", fing ich ein Gespräch an. Er antwortete nicht sondern sah nur auf seine Hände.

"Ich glaube wir sollten reden", meinte ich weiter und betrachtete den brünetten neben mir. Vorsichtig bewegte ich meine Hand in Richtung seiner Hände. Als ich meine Hände auf seine legte merkte ich wie kalt er war. Automatisch rutschte ich näher zu ihm. Als er keine Anstalt macht wieder weg zu rennen entspannte ich mich.

"Du musst keine Angst haben, Damian".

Er sah mich an und lächelte:" Sie habe es dir erzählt nicht war?"

Ich nickte:" Ja und ich bin immer noch hier."

Erleichterung war in seinem Gesicht zu sehen.

"Normalerweise rennen alle vor mir weg oder haben Angst vor mir", traurig sah er zur Seite. Ich konnte den Schmerz spüren, den er in sich trug. Es ließ mich leiden.

"Ich bin nicht wie die anderen. Mir ist es egal wer dein Vater ist. Ich weiß, dass du nicht so bist wie er", während ich das sagte sah ich ihm ernst in die Augen. Ein zweites mal versank ich in seinen Augen.

"Wie kann man nur so schöne Augen haben?"murmelte ich vor mich hin. Eigentlich wollte ich das nicht laut sagen.als ich realisierte, dass ich es laut gesagt hatte sah ich meinen gegenüber nur erschrocken an.

"Das frage ich mich auch jedesmal wenn ich deine Augen sehe," hauchte er und kam mir leicht näher:" Welche Augenfarbe hast du eigentlich ?"

"Grau", wisperte ich und näherte mich ihm ebenfalls. Mich interessierte dieses Gespräch gerade herzlich wenig, ich wollte ihn einfach nur küssen. Diese intensivität zwischen uns war kaum aushaltbar. Ich sah zwischen seinen Augen und seinem Mund hin und her und ich merkte dass auch er das tat. Mit meiner Hand fuhr ich von seinem Hals zu seiner Backe. Er schmiegte sich in meine Hand. Die Gefühle in mir überschlugen sich. Als sich dann unsere Lippen berührten war mein Puls bei mindestens 180.  Unsere Lippen bewegten sich im Einklang. Wir waren komplett in unserer Welt versunken.

"Du willst mein Sohn sein?" erklang im Hintergrund plötzlich eine kalte Stimme. Wir fuhren aus einander. Der Mann sah uns angewidert an.

"Wie kann sowas wie du auch nur im entferntesten mein Sohn sein?", wiederholte der Fremde und sah Damian von oben bis unten angewidert an.

"Wer sind sie?" wollte ich etwas verwirrt wissen.

"Mit einen Schwuchtel rede ich nicht", seine kalten Augen ließen mich zurück zucken. Seine kalte Stimme ging durch Mark und Bein. Das was er sagte widerte mich an. Ich weigerte mich es an mich ran zu lassen und trotzdem brach ein Teil in mir. Auch wenn er scheinbar von einer anderen Welt kam warum war es verboten zu sein wer man ist ?

"Das ist Azrael", antwortete Damian auf meine Frage und schob mich leicht hinter sich. Nötig gewesen wäre das jetzt nicht aber ich war ihm trotzdem dankbar. Ich wusste schließlich nicht zu was Engel oder Teufel fähig waren.

"Gut erkannt mein Junge. Komm in meine Arme", lächelte der Teufel Damian an. Damian blieb an Ort und stelle stehen.

"Nein, ich bewege mich nirgendwo hin."

"Ist es wegen dem da?", sein Kopf nickte angewidert in meine Richtung.

"Sein Name ist Kyle und ich mag ihn," als Damian das sagte wärmte sich mein inneres auf und ich fühlte mich stärker. Damian hatte seine Hände zu Fäusten geballte. Ich nahm seine Hand in meine Hand und streichelte sie besänftigend. Damian sah mich mit einem dankbaren Lächeln an. Dann wandte er sich wieder zu dem Mann und fauchte fast schon:"Mal abgesehen davon wirst du niemals mein Vater sein. Wie hast du mich überhaupt gefunden?"

Das hat gesessen. Der Mann, der anscheinend Azrael war sah ihn unbeeindruckt an. Dann kam er auf uns zu und wollte nach Damian greifen.

"Nein", rief ich entsetzt. Ich wickelte meinen Arm an und steckte meine Hand vor Damians Brust aus. Als Azrael nach Damian greifen wollte wurde er von einem Schutzschild und einem Stromschlag mitten auf die Straße katapultiert.

Erstaunt sah ich meine Hände an. Dann sah ich Damian dessen Gesicht einen genau so erstaunten Ausdruck hatte wie meins.

"Du hast mich gerettet," erstaunt sah Daiman mich an. Ich nickte:" Danke," fügte er noch dankend hinzu und ich konnte sehen wie ernst er es meinte.

Santa? That's MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt