4. Türchen

23 4 0
                                    

Ich wollte den Typ ungern gehen lassen. Freundliche Menschen, die solche Sachen tun, findet man leider nur selten. Meine Mutter hat mir beigebracht mich für alles zu bedanken. Grade, wenn es um so eine gute Tat geht, finde ich, sollte man den Menschen nicht so einfach gehen lassen.

"Du hast nicht zufällig Zeit und Lust den Weihnachtsmarkt mit uns anzugucken?" wollte ich wissen und ließ die Sache mit dem Kuscheltier erstmal ruhen.

"Na klar," lächelte der Typ mich an und beugte sich zu Josh runter:" Was möchtest du denn als nächstes sehen?"

Josh zeigte in die Richtung eines Süßigkeitenstandes.

"Na dann aufgeht's," lächelte ich und machte mich in die Richtung in die der Stand stand.

"Wie heißt du eigentlich?" drehe ich mich zu meinen gegenüber?"

"Oh stimmt ja, ich bin Damian und du?"

"Ich bin Kyle und der kleine hier heißt Josh."

Damian nickte lächelnd und wollte dann wissen, ob wir hier aus der Nähe kommen. Ich nickte.

"Ja, wir wohnen ganz in der Nähe, wenn du willst kannst du uns später nach Hause begleiten."

Damian nickte nachdenklich und sah dann auf den Süßigkeitenstand, an dem wir angekommen waren.

"Was hättest du denn gerne, Josh," wollte ich wissen.

"Alles", meinte Josh mit glänzenden Augen. Ich lachte, da ich diesen Satz so unfassbar süß fand.

"Wir einigen uns auf das hier okay? Mehr gibt es für heute nicht", ich hielt Josh einen übergroßen Lolly entgegen. Zuerst schien er etwas traurig zu sein nicht alles bekommen zu können, doch dann nahm er den Lolly entgegen. Als ich grade zahlen wollte, streckte Damian dem Standmann das Geld entgegen. Erstaunt sah ich ihn an.

"Warum tust du das?"

"Bald ist Weihnachten, da muss an Süßigkeiten vorgesorgt sein," grinste Damian. Ich lächelte zwar, doch es kam nicht an meinen Augen an.

"Was haben denn alle mit diesem Weihnachten?" wollte ich leicht entnervt wissen und machte mich in Richtung Heimat auf den Weg.

"Was hat er denn gegen Weihnachten?" wollte Damian an Josh gerichtet wissen. Der sah Damian nur leicht betrübt an.

"Weißt du, eigentlich sollte er der Weihnachtsmann sein, aber er weigert sich."

Das jemand ihm irgendeines dieser Worte glaubte, wagte ich zu bezweifeln und trotzdem wollte ich sicher gehen, dass Damian ihm kein Wort glaubte.

"Das meint er natürlich nicht ernst. Seine Fantasie geht manchmal ein bisschen zu weit."

"Natrülich meine ich das ernst," schnaubt Josh entrüstetet und verschrengte die Arme vor der Brust:" Ich kann es sogar beweisen."

"Ach ja und wie," wollte Damian jetzt sichtlich interessiert wissen.

Darauf hin zog Josh Damian, gegen meinen Willen, in das abgebrannte Haus. So schnell wie die beiden drin waren konnte ich gar nicht gucken.

"Josh warte, du kannst das doch nicht tun. Damian ist eine fremde Person."

Leicht aufgewühlt folgte ich ihnen. Josh hatte offensichtlich nicht die Absicht zu warten. Wie beim letzten Mal war Josh zu klein und bat deswegen Damian an dem Buch zu ziehen. Erst zögerte er doch schließlich schien ihn die Interesse zu überwältigen. Als das Regal sich selbst zur Seite schob trat Damian erschrocken ein Schritt nach hinten.

"Wow", entkam ihm nur. Josh zog ihn den Gang entlang. Damian sah sich begeistert um.

"Wow", entwich es ihm zum zweiten Mal.

"Ich hab ja schon viel hier von gehört, aber ich habe es noch nie in real gesehen. Das sieht einfach nur noch spektakulärer aus, als in den Erzählungen."

Begeistert sah Damian sich um und betrachtete alle Süßigkeiten ganz genau als würde er sie sich ins Gehirn prägen wollen.

"Welche Erzählungen?" wollte ich überrascht wissen. Ich wusste zwar, dass es viele Geschichten zum Thema Weihnachten gab, aber ich wusste nicht welche Version Damion kannte.

"Die Erzählungen, die man sich im Himmel erzählt," Damion stand mit dem Rücken zu mir und drehte sich dann lächelnd zu mir um.

"Himmel?" Dieser Typ verwirrt mich. Erst ist er ein fremder auf der Straße, der meinem Bruder alle Sachen der Welt spendieren will und jetzt erzählt er irgendwas vom Himmel.

"Ich bin ein Engel."

Ich sah Damian an und fing an zu lachen, doch er verzog keine Miene.

"Warte du meinst das ernst?"

Mein gegenüber nickte.

"Wie? Warum?" ich war komplett verwirrt, denn bis vor ein paar Wochen hatte ich noch nicht mal einen blassen Schimmer, dass irgendwas von den vermeintlichen Geschichten der anderen Welt wahr waren.

"Kannst du es beweisen?" fragte ich etwas überfordert und zog Josh zu mir. Wer weiß am Ende kann er noch Feuer spucken oder so.

Damian sah zu Boden und schüttelte leicht betrübt den Kopf.

"Nein kann ich nicht. Ich bin kein richtiger Engel", seufzte er und fügte dann noch hinzu:" zumindest noch nicht."

"Warum sollten wir dir glauben?" wollte ich dann argwöhnisch wissen.

"Wenn ihr ihm nicht glaubt, dann glaubt mir. Er ist wirklich ein Engel," meinte eine Stimme hinter uns. Ich wirbelte herum und zog Josh mit mir. Vor mir stand eine bildhübsche Frau. Sie war kein abgemagertes Topmodel sondern war wohl geformt. Im Gegensatz zu Damion war sie eine Blondiene. An ihrem Rücken ragten große, schöne, aber auch furchteinflößende Engelsflügel. Sie schienen in ihrer weißen Farbe so unfassbar Mächtig.

"Wie ist das möglich?" wollte ich wissen und war dabei nicht ganz so Herr meiner Stimme, denn diese Situation war mehr als nur überfordernd.

"Den Himmel gibt es wirklich, aber keine Sorge nach Weihnachten habt ihr uns wieder los. Wir haben von der traurigen Nachricht gehört, dass der letzte Weihnachtsmann dank eines Brandes ums Leben gekommen ist. Wir wurden geschickt, um nach dem Rechten zu sehen und dafür zu sorgen dass alle Kinder auch dieses Jahr rechtzeitig ihre Geschenke bekommen," antwortete die Blodiene.

Mein Kopf fing an zu brummen und ich fasst mir an die Schläfen.

"Also nochmal zusammen gefasst. Ihr," dabei zeigte ich gestresst abwechselnd auf Damian und auf die blonde Frau," seid Engel und ihr wurdet geschickt, um hier nach dem Rechten zu sehen?" es klang mehr wie eine Frage, als eine Feststellung.

"Ganz genau", antwortete Damian:" Meine Schwester und ich wurden hier her geschickt um dich, den neuen Weihnachtsmann bei allem zu unterstützen."

"Ach Geschister seid ihr auch noch," entfuhr es mir gestresst.

"Kyle, ich weiß, dass ist grade alles ziemlich viel für dich, aber wir müssen dafür sorgen, dass die Geschenke rechtzeitig bei den Kindern ankommen," sprach die Blonde und sah mich bemitleidend an. Kann sie damit aufhören ?

"Wir? Das ich nicht lache. Ich kenne noch nicht mal deinen Namen."

"Ich bin Ava," erwiderte die Blondine.

Santa? That's MeKde žijí příběhy. Začni objevovat