Mütter wissen alles, immer

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Am nächsten Morgen bekam Hinata von Kageyama eine SMS ob sie sich heute im Park treffen konnten, es schien dringend zu sein, da er die Nachricht gleich dreimal bekommen hatte.
Er sagte also zu und eine Stunde später trafen sie sich in dem Park indem sie sonst immer für ein paar extra Trainigsstunden waren.
Als er dem großen schwarzhaarigen Spieler entgegen lief konnte er nicht anders als über beide Backen zu strahlen. In seinem Bauch kribbelte es und sein Herz schlug drei Tackte schneller. Doch als er seine Arme zu einer Umarmung ausbreitete stieß ihn der andere weg. Schmollend sah er zu ihm hoch sah dann jedoch die ernste Miene seinens Freundes. Er sah direkt panisch aus und Hinata machte erschrocken einen Schritt zurück. "Was ist los", fragte er angespannt und versuchte den Blick des jüngeren einzufangen. "Ich habe gestern mit meinen Eltern gegessen", sagte Kageyama und ging ein paar Schritte, sodass Hinata ihm folgte.
"Ja und, was ist daran so schlimm", fragte er iritiert? "Naja, irgendwie ist mir rausgerutscht das ich gestern bei dir übernachtet habe".
"Haben dir deine Eltern das verboten oder so"?
"Nein, das ist es nicht, sie wurden nur hellhörig weil ja weil..."
" Weil was? Jetzt sag schon"?
Kageyama gab ein widerstrebendes Geräusch von sich, antwortete aber dann leise: "Ich habe noch nie bei jemand anderem übernachtet".
"Hast du echt nicht? Nicht mal in der Grundschule, das ist doch..."
"Hör auf so rumzuschreien du Idiot, muss ja nicht jeder wissen", knurrte er ihn an und warf ihm einen bösen Blick zu.
"Ist ja schon gut. Aber warum wolltest du mich so schnell sehen, was hat das mit mir zu tun"?
Kageyama druckste herum rückte dann aber doch mit der Wahrheit raus.
"Also meine Eltern sind recht streng und traditionell und als meine Mutter gehört hat, das ich auch noch bei euch gegessen habe, hat sie etwas verstimmt darauf reagiert. In ihren Augen sind wir deiner Familie etwas schuldig und da hat sie euch für Dienstag zum Essen eingeladen".
Auf seinem Gesicht lag eine verzogene Grimasse die wohl entschuldigend und oder panisch sein sollte, sich aber nicht entscheiden konnte.
"Ja, also, meine Mutter wird sich bestimmt freuen und so kann ich mal deine Eltern kennenlernen", überlegte Hinata laut und versuchte dabei herauszufinden was Kageyama so derart beunruhigte. Er fand die Vorstellung den Eltern seines Freundes gegenüber zu treten zwar auch nicht gerade entspannend doch wenn sie wirklich ein Paar sein wollten hätte das früher oder später wahrscheinlich eh passieren müssen. Doch sie wie Tobio in den Himmel starrte machte ihm das eindeutig mehr Sorgen.
"Was genau macht dir denn solche Angst", fragte er möglichst einfühlsam doch bereute es gleich. Der größere griff wütend in seine Haare und zog an ihnen. "Ich habe keine Angst, du verstehst es einfach nicht", meinte er zornig während Hinata jammerte. "Lass mich los, wenn ich es nicht verstehe dann erklär es mir halt".
Tatsächlich lies er ihn los und lies sich immer noch grummelnd auf eine nahegelegende Spielplatzschaukel sinken. Der kleinere nahm die daneben und sah ihn neugierig an während er automatisch mit den Füßen die Schaukel etwas anschupste.
"Das ist das überhaupt erklären muss. Verstehst du nicht, das das in einer Katastrophe enden wird? Meine und deine Familie sind so unterschiedlich wie Jing und Jang wie Feuer und Eis, wie ach ich weiß auch nicht. Du und deine Familie seit so nett und intressiert und meine Eltern sind eher pflichtbewusst und traditionell wie soll das denn zusammen passen".
Tobio wirkte äußerst aufgewühlt und am liebsten hätte er ihn in den Arm genommen doch das in der Öffenlichkeit zu tun, auch wenn sich im Moment bei den Temperaturen keiner im Park befand, traute er sich nicht.
Stattdessen legte er ihm eher freundschaftlich eine Hand auf die Schulter. "Das wird schon werden, meine Mutter wird sich bestimmt gut anpassen, sie versucht immer das beste draus zu machen und meine Schwester..."
"Oh man die hab ich ja total vergessen", rief Kageyama und schlug sich eine Hand vors Gesicht.
"Heey, Natsu wird sich benehmen, sie kann das. Ich werde sie vielleicht mit etwas bestechen müssen aber ansonsten ist sie ein liebes Mädchen", versuchte er seine Schwester zu beschützen und wurde dabei fast selbst ein bisschen wütend. So schlimm war seine Familie echt nicht.
"Und was ist wenn jemand herausfindet das wir..."
"Das wir was", fragte Hinata jetzt wirkich verstimmt. Konnte er es nicht mal aussprechen?
"Na, du weißt schon", kam es eher lahm von seinem Teamkameraden.
"Weißt du, wenn du es nicht mal sagen kannst, das wir zusammen sind und auch nicht willst das sich unsere Familien kennenlernen,, dann sag doch einfach das wir keine Zeit haben und das sie uns nicht schuldig ist. Dann ist alles gegessen und du brauchst dir keine Sorgen zu machen, das irgendwer herausfindet das wir Gefühle füreinander haben oder hatten", brach es aus Hinata heraus und er stand nun fuchsteufelswild von der Schaukel auf, steckte seine Hände in die Taschen und stapfte davon. Er drehte sich kein einziges Mal um, auch wenn ihm mehrmals der Gedanke kam und die Tränen bereits über seine Wangen liefen.
Wie konnte er nur glauben, das ihre vielleicht Beziehung eine Zukunft hatte. Hörbar zog er die Nase hoch und wischte sich genervt mit dem Ärmel über das Gesicht. Seine Füße trugen ihn so schnell nach Hause das er überrascht vor seiner Haustür stehen blieb. Er überlegte nicht lang, sperrte die Tür auf und verschwand in seinem Zimmer. Es war verdächtig still, normalerweise wäre seine Schwester sofort reingeplatzt doch Hinata fiel ein das sie heute bei einer Freundin eingeladen war und war im Moment mehr als froh darüber.
Erschöpft lies er sich auf sein Bett fallen und lies den Tränen freien Lauf. Er hatte seinen Kopf so tief in sein Kissen vergraben das er das leise Klopfen und das öffnen der Tür gar nicht hörte. Erst als eine Hand vorsichtig über seinen Rücken streichelte schreckte er hoch und sah in das mitfühlende Gesicht seiner Mutter.
"Mama, was machst du denn hier", fragte er und versuchte seine roten Augen und die Tränen abzuwischen was ihm natürlich nicht gelang.
"Ich habe dich rauf stampfen hören und wollte sehen ob alles ok ist, ich habe auch geklopft aber du hast es nicht gehört", meinte sie mit weicher Stimme und strich ihm zart eine Strähne aus dem Gesicht.
Er wusste nicht was er sagen sollte, was er sagen durfte deswegen schwieg er.
"Hast du dich mit Kageyama gestritten", fragte sie und traf damit genau ins Schwarze, war er so offensichtlich?
Hinata nickte und bei dem Gedanken traten wieder Tränen in seine Augen.
"Ach, komm her mein Spatz du siehst aus als könntest du eine Umarmung gebrauchen". Mit diesen Worten zog sie ihren Sohn in ihre warmen Arme und Hinata konnte nicht anders als zu schluchtzen.
Sie strich ihm beruhigend durch die Haare was ihn etwas beruhigte.
"Weiß du Kageyama ist ein sehr netter Junge, egal was er gesagt hat, vielleicht solltest du trotzdem nochmal mit ihm sprechen".
"Aber er ist so ein Dickschädel und ich weiß einfach nicht..."
Er hielt inne, war er wirklich schon bereit seiner Mutter die Wahrheit über seine Beziehung zu Kageyama zu sagen?
"Du weißt nicht ob du ihm wirklich dein Herz schenken sollst?"
"Das habe ich schon längst", murmelte er abwesend und zuckte zusammen als ihm bewusst wurde was sie gesagt hatte.
"Du, du weißt es? Du weißt das ich?".
"Naja ich glaube ich wusste es schon länge,r doch ich habe gesehen wie du ihn ansiehst und da war es mir irgendwie klar. Dein Freund hat übrigens genauso geschockt reagiert", erklärte sie mit einem Schmunzeln und Shoyo flog fast aus allten Wolken.
"Aber wann.."?
"Beim Frühstück, als Natsu sich angezogen hat. Aber jetzt erzähl mir warum ihr euch gestritten habt?"
Und er erzählte ihr den Grund und sie zeigte sogar ein wenig Verständnis für den schwarzhaarigen.
"Ich denke er ist einfach nur unsicher, er möchte nichts falsch machen und eure Beziehung nicht unnötig kompliziert machen, im Grunde genommen hat er nur Angst was passieren wird".
"Auf die Idee bin ich auch schon gekommen", sagte er etwas sarkastisch und kratzte sich am Kopf.
"Aber was soll ich jetzt machen"?
"Na, wir werden zu dem Essen gehen und ihm zeigen das es klappen kann. Ich verstehe wenn ihr noch nicht öffentlich über eure Beziehung reden wollt, seine Eltern müssen auch nicht erfahren, weißt du es ist nicht jeder so tolerant wie ich", machte seine Mutter den Vorschlag und schupste ihn dabei spielerisch. Er musste ebenfalls lachen und wischte sich die letzten Tränen aus den Augen.
So würde es sein, hoffentlich hatte Tobio seinen Ratschlag nicht ernst genommen und das Essen abgesagt. Vielleicht sollte er vorher nochmal mit ihm reden, andererseits war das Essen schon in zwei Tagen, es würde schon schief gehen. Gut das er seine Mutter hatte.

kagehina kribbeln im BauchTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon