Wohin Mit Diesen Gefühlen

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Doch auch als das kalte Wasser seine erhitzte Haut traf, kühlte ihn das nicht, denn in seinem Kopf gab es nur einen oranghaarigen Kerl und wie er seinen Namen flüsterte. Und ohne darüber nachzudenken griff er selbst zwischen seine Beine und fand dort den Punkt der ihn bereits Schmerzen bereitete. Er gestand sich diesen Moment der Schwäche ein und während er an den anderen Jungen, seine Lippen und das Bild seiner Erregung dachte, schaffte er sich sie die langersehnte Erleichterung.
Oh mein Gott was hatte er getan?

Die nächste Woche verging zäh wie Kaugummi.
Nach der kleinen unfreiwilligen Übernachtungsaktion am Wochenende hatte Hinata irgendwie das Gefühl das Kageyama sauer auf ihn war. Im Training strenge er sich zwar an, relativ normal mit ihm umzugehen, doch immer wenn er zu ihm rüber sah wendete er sich ab oder warf ihm einen genervten Blick zu.
Langsam aber sicher war ihm klar das er etwas angestellt haben musste, was Kageyama verärgert hatte, doch was es gewesen sein könnte, wollte ihm beim besten Willen nicht einfallen.
Eigentlich hatte dieses Verhalten erst am Montag, dem ersten Training nach dem Spiel angefangen oder schon früher?
Vielleicht war er sauer, weil er am Samstag bei ihm geschlafen hatte? Aber wieso deshalb?
Schließlich hatte er es ihm ja angeboten, obwohl er anfangs dagegen gewesen war. Was also?" Hinata pass auf".
Im nächsten Moment knallte ihm ein Ball gegen die rechte Wange und er ging zu Boden. Verdammt.
"Es tut mir leid ich habe nich aufgepasst", rief er und rieb seine schmerzende Wange. "Haben wir gemerkt", rief Tsukishima und drehte sich genervt um, um einen neuen Ball zu holen. "Ist alles in Ordnung Hinata,", fragte Sugawara besorgt und half ihm auf die Beine. "Ja klar ist ja nicht das erste Mal", meinte er mit einem kleinen Lächeln und strich sich den Schweiß von der Stirn.
"Was ist denn los mit dir, du bist die ganze Woche schon so unkonzentriert gibt es dafür einen Grund ?"
Der Drittklässler wollte ihn bereits zur Seite ziehen, um mit ihm zu reden, als Hinata sich panisch umsah.
Das war bestimmt aufgefallen und nur Sekunden später traf ihn erneut das vertraute unheimliche Kribbeln im Nacken. Und da sah er auch schon die kalten blauen Augen, die ihn argwöhnisch musterten.
Kageyama, er beobachtete ihn von der anderen Seite der Halle aus, wo er mit Daichi übte. "Ist schon gut Suga, ich war etwas abgelenkt das ist alles, ich verspreche den nächsten treff ich", sagte er schnell und stellte sich wieder auf seinen Platz. Er nahm sich vor, später mit ihm zu reden, wenn ihn kein Kageyama beobachtete. Auch jetzt spürte er noch das prickeln auf seiner Haut. Immer wenn er ihn ansah bekam er ein flaues Gefühl im Magen. Das war schon immer so, seit ihrer ersten Begegnung, aber mit der Zeit waren sie gute Freunde geworden, doch jetzt wirkte er wieder wie ein Feind.
Für den Moment schob er jedoch seine Gedanken beiseite und warf den Ball zum Zuspieler, der ihn hoch abspielte und Hinata sprang und knallte den Ball über das Netz. Geht doch.
Für den Rest des Trainings versuchte er sein bestes Kageyama auszuweichen und sich nicht von seinen gelegentlich bösen Blicken verunsichern zu lassen, was fast anstrengender war, als das Annahmetraining mit Asahi im Anschluss.
Als ihr Trainer und der Kapitän das Training beendeten und sie die Halle aufgeräumt hatten, stürmte Kageyama wieder mal als erstes zum Club-Raum um sich umzuziehen. Seit Tagen verließ er fluchtartig die Sporthalle und war meistens schon verschwunden, wen der Rest des Teams gerade erst den Raum betrat.
Dieses Mal öffnete er just in dem Moment die Tür als Hinata davor stand.
Das war das erste Mal seit Tagen das er ihm so direkt gegenüber stand. Wie gewohnt warf er ihm einen grimmigen Blick zu und versuchte an ihm vorbei zu kommen.
Allein sein Blick ließ seine Beine erzittern, es war fast so schlimm wie früher, als sie angefangen hatten zusammen zu spielen, da hatte Kageyama ihm echt Angst eingejagt und gleichzeitig richtig wütend gemacht.
Diese Wut stieg gerade wieder in ihm hoch und er zog die Augenbrauen hoch als wolle er ihn herausfordern.
"Was ist? Geh mir aus dem Weg Idiot", kam es prompt von Kageyama und erneut wollte er ihn zur Seite drücken, doch er dachte gar nicht daran.
"Was ist eigentlich dein Problem? Seit Tagen benimmt du dich wie ein Arsch, sag mir was ich falsch gemacht habe und hör auf damit mich mit Blicken zu töten", brach es aus Hinata heraus und er verschränkte die Arme.
Er sah wie sich etwas in Kageyamas Mimik veränderte, da war etwas in seinen Augen das erschrocken aufblitze. Er kannte den schwarzhaarigen Jungen lange genug um dieses kleine Anzeichen zu bemerken.
Kageyama war noch nie der Kerl für viele Worte oder eindeutig lesbare Mimik und Gestik gewesen, deswegen hatte er gelernt zwischen den Zeilen zu lesen. Doch der Moment war so schnell vorbei wie er sich gezeigt hatte und sein Gegenüber verspannte sich und wurde wieder undurchdringlich.
"Das mach ich doch gar nicht. Ich..
Geh mir einfach aus dem Weg Dummkopf, ich will nach Hause ."
Mit diesen Worten schubste er den Kleineren unsanft zur Seite und verwand in der Dämmerung. Noch vor einer Woche waren sie ein Stück des Weges zusammen gegangen oder hatten sich noch etwas beim Imbiss gekauft.
Bei diesem Gedanken verpuffte seine Wut und verwandelte sich in Traurigkeit. Eine Hand auf seiner Schulter ließ ihn zusammen zucken "Das war ja komisch, was ist denn mit dem los".
Tanaka wirkte genauso verwirrt wie er selbst. Er nickte bloß zu mehr war er nicht im stande. Vor wenigen Minuten hätte er am liebsten auf Kageyama eingeschlagen und jetzt wollte er ihm einfach hinterher rennen, ihn umarmen und ihn fragen was bloß passiert war?
So viele Gefühle aufeinmal machten ihn fertig. Gedankenverloren schlüpfte er aus seinen verschwitzten Sachen und zurück in seine Schuluniform.
Erst als Sugawara ihn am Arm berührte sah er auf.
" Hey Hinata komm, ich begleite dich ein Stück, ich glaube du brauchst wen zum reden". Sein Lächeln war so entwappnend das er seufzte und mit ihm ging.
Dieser Drittklässler hatte eine Gabe immer die richtigen Worte zu finden um einen wieder aufzubauen, deswegen war es ein leichtes sich ihm anzuvertrauen.
Auf dem kurzen Weg schüttet Hinata sein Herz aus.
"Weit du, ich glaube ich habe irgendetwas getan das ihn verärgert hat".
" Und was könnte das sein"? "Ich glaube es hat etwas mit der Nacht zu tun, in der ich bei ihm geschlafen habe. Am Morgen danach war er schon komisch und er hat mich mehr oder weniger nach dem Aufwachen rausgeschmissen, aber da habe ich mir noch nichts bei gedacht, ich habe nicht erwartet das er mit mir bei einem Tee plaudert aber... "
" Aber du hättest es dir gewünscht"?
Hinata wurde rot, das klang eher nach einem Päärchending und nicht nach zwei Teamkollegen.
"Sag mal was genau empfindest du wenn Kageyama dich so ignoriert", fragte Suga ruhig?
Er dachte eine Weile darüber nach und sagte dann: "Ich fühle mich schlecht dabei. Weißt du wenn wir zusammen spielen, dann sind wir eins, einfach ganz nah und wenn er nicht da ist dann ja dann", erzweifelt sucht er nach den richtigen Worten "dann fehlt er mir und es tut weh hier", er deutet auf seine Brust.
Erschrocken über diese Einsicht sah er zu dem älteren hinüber. Dieser nickte und murmelte "Verstehe.
Ich denke Kageyama steckt gerade in einer schwierigen Phase, du solltest ihn daran erinnern wie gut ihr zwei zusammen passt, äh ich meine zusammen spielt".
Vielleicht hatte er Recht, die vergangene Woche war er Kageyama aus Furcht ausgewichen, doch nun, er ballte die Hände zu Fäusten, würde er ihm zeigen wieviel Spaß es machte mit ihm zu spielen und zu gewinnen.

kagehina kribbeln im BauchWhere stories live. Discover now