Lass mich nicht los

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"Hinata ich will etwas versuchen", hörte er ihn schüchtern fragen, sagen er wusste es nicht genau, er war noch so mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt.
Als er unsicher "Was denn"?, fragte konnte er sehen das Kageyamas Wangen leicht rosa wurden.
Er drückte sich etwas vor der Antwort und rutschte plötzlich unruhig auf seinem Platz hin und her. Was sollte das bloß? Verwirrt setzte er sich auf und verschränkte die Füße im Schneidersitz. Unsicherheit spiegelte sich auf seinem Gesicht, das kannte er so garnicht von dem selbstbewussten Setter. "Kannst du die Augen zumachen und egal was passiert halt sie geschlossen ok".
"W was genau hast du denn vor, ich weiß nich ob", setzte er an wurde aber unterbrochen.
"Mach es einfach".
"Bitte", fügte er hinzu und blickte zu Boden.
Total irritiert und etwas ängstlich tat er ihm den Gefallen, wahrscheinlich nur weil er so überrumpelt davon war, das er bitte gesagt hatte.
Jetzt war es dunkel um ihn und er verließ sich nun ganz auf sein Gehör und den Tastsinn, als er spürte wie Tobio sich bewegte.
Das Holz knackte leise und in Hinatas Kopf spielten sich die verrücktesten Scenarien ab, was gleich passieren würde. Würde er ihn schlagen oder ein Geheimnis erzählen, vielleicht würde er auch einfach verschwinden oder...
Da spürte er einen warmen Luftzug ganz nah und die Haare in seinen Nacken stellten sich auf.
In seinem Bauch kribbelte es und sein Herz pochte vor Aufregung so schnell das es fast weh tat.
Dann blieb es plötzlich stehen.
Hinata spürte etwas weiches auf seinen Lippen und brauchte einen Moment um zu verstehen.
Kageyama Tobio küsste ihn. Erst versteifte er sich, obwohl es sich nicht mal unangenehm anfühlte. Es weckte in ihm so viel.
Seine Wangen glühten, sein Herz war komplett überrumpelt und in seinem Bauch kribbelte es als würden tausend Schmetterlinge gleichzeitig abheben.
Es war wunderschön und all das hatte er ausgelöst.
Nach ein paar Sekunden war jedoch alles vorbei und seine Lippen wurden wieder freigegeben.
Er öffnete die Augen doch sein Gegenüber sah ihn nicht an. Total durch den Wind von den ganzen Tornado an Gefühlen in sich, fasste er sich an seine Lippen, die warm und noch etwas feucht von dem Kuss waren.
"Es es tut mir leid. Ich dachte du", fing Tobio an und seine Stimme war leise und klang irgendwie gebrochen.
Hinata hingegen hörte es fast nicht.
Ihm war augenblicklich kalt geworden und er sehnte sich danach das Gefühl von eben zu wiederholen.
Ohne darüber nachzudenken was das bedeutete, rutschte er zu dem größeren Jungen hinüber, hob sein Gesicht an, zog an seinem Shirt und drückte erneut seine Lippen auf die seinen.
Im Bruchteil einer Sekunde kam die Wärme zurück in seinen Körper und diesmal erwiderte er den Kuss.
Irgendwann spürte er etwas feuchtes.
Seine Zunge leckte über seine geschlossenen Lippen und er verstand diese Aufforderung und kam ihr neugierig nach.
Er öffnete den Mund und ihre Zungen berührten sich.
Beiden entfuhr ein Stöhnen und Hinata schaltete seinen Kopf aus.

Kageyama konnte kaum an sich halten.
Das Glücksgefühl in seiner Brust drohte ihn zu zerfetzen.
Es war so gut.
Er schmeckte so gut, seine Lippen waren so weich und liebevoll so wie er es sich vorgestellt hatte, nur viel besser.
Überwältigt packte er den Kleineren und zog ihn zu sich heran, bis er zwischen seinen gespreizten Beinen saß, er musste ihn einfach noch näher spüren.
Hinata legte seine Arme um seinen Nacken und zog ihn gierig zu sich runter.
Für einen Moment löste er sich von ihm um Luft zu holen.
"Was nein, nicht aufhören. Nochmal", hörte er Hinata flüstern und musste kichern.
Oh Gott, seit wann kicherte er, dieser Typ drehte ihn wirklich komplett um.
Aber seiner Bitte kam er gerne nach. Fordernd zog er ihn erneut zu sich und küsste seine bettelnden Lippen. Als ihre Zungen erneut anfingen zu tanzen, hörte er Hinata aufstöhnen.
Völlig außer Kontrolle drückte er die Beine seines Schwarms auseinander und mit einem Ruck zog er ihn auf seinen Schoß, woraufhin der andere die Beine hinter seinem Rücken verschränkte.
Zitternd sog er die Luft ein, als er Hinatas Hitze erneut auf sich spürte.
Fast augenblicklich wurde er hart, doch es war ihm egal.
Seine Hände mussten ihn berühren und fuhren über seinen Rücken, dann vor zu seiner Brust und langsam seinen Bauch hinunter.
Erschrocken schnappte Hinata nach Luft und unterbrach den Kuss.
"Was machst du da", fragte er außer Atem.
"Ich war nur neugierig", meinte er ertappt und biss sich auf die Lippen, man war das peinlich was wenn er das garnicht wollte.
"Du bist so süß, wenn du das machst", flüsterte der andere in sein Ohr und verteilte kleine Küsse über seinen Hals, was ihn fast um ein Haar zum kommen gebracht hätte. Schnell wand er sich ab und küsste ihn wieder auf den Mund.
Der Gedanke daran, wie das hätte enden können, ließ ihn sich fragen ob es Hinata womöglich genauso erging.
Erneut ließ er seine Hand wie zufällig über den Schoß seines Äffchens gleiten und oh gott, er war definitiv genauso erregt wie er und scheinbar schien ihn das nicht so zu verwirren, wie ihn beim ersten Mal.
Irgendwann unterbrach er den Kuss und drückte Hinata an sein immer noch rasendes Herz.
Der Kleine schlang seine Arme um seinen Oberkörper und er hörte, das auch sein Atem unregelmäßig ging.
Dann ging ein Zittern durch seinen Körper und Kageyama angelte nach der Decke, um sie über sie beide zu legen.
Er hielt den Rotschopf fest im Arm und wusste nicht was er sagen sollte, eigentlich wollte er ihn nur so lange wie irgend möglich festhalten.
"Das war... schön", murmelte Hinata und gähnte.
"Das wars", wiederholte er.
"Bitte lass mich nicht los", hörte er ihn flüstern und spürte wie er langsam in den Schlaf sank.
"Mach ich nicht. Bestimmt nicht. Nie mehr."

Kurz bevor die Sonne aufging erwachte Kageyama. Er war wohl ebenfalls eingeschlafen, doch er musste jetzt ins Bett, bevor die anderen aufwachen würden.
Als er zu dem kleinen Spieler an sich herunter sah, brachte er es jedoch nicht übers Herz ihn aufzuwecken.
Also hob er ihn hoch, eine Hand in seinem Rücken die andere unter seinem Hintern und trug ihn zurück in sein Zimmer.
Zum Glück schliefen die beiden anderen tief und fest und so wie Hinata gesagt hatte, schnarchten sie ohrenbetäubend laut.
Vorsichtig legte er ihn ab, brauchte jedoch etwas, bis er seine Finger aus seinem Shirt gelöst hatte.
"Tobio", flüsterte er schläfrig als er ihn zudeckte und schmunzelnd gab er ihm noch einen Kuss auf die Stirn.
Am liebsten würde er sich einfach neben ihn legen, doch das würde morgen zuviele Fragen aufwerfen und für sowas war er noch nicht bereit.
Aber eins wusste er, er würde den kleinen oraneghaarigen Wirbelwind nie wieder loslassen, dafür hatte er sich viel zu sehr in ihn verliebt, doch wie würde es zwischen ihnen weitergehen?
Konnte er es weiterhin vor der anderen geheim halten und vorallem konnte Hinata das? Anders gefragt wollte er das überhaupt, es geheim halten?

kagehina kribbeln im BauchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt