𝙺𝚊𝚙𝚒𝚝𝚎𝚕 𝟷

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Auf der Flucht

"KOMM ZURÜCK, DRECKS KÖTER!"
Die Worte schallten in meinen Ohren als mein Körper in der Hitze versank und sich das Fell über meine Haut legte. Mein Herz brannte auf. Ich wollte heulen, aber meine Kehle war trocken. In meiner Wolfsform rannte ich über den kalten, nassen Waldboden. Ohne zurück zu blicken lief ich an den Bäumen vorbei, hoch in die Berge. Keiner konnte mich aufhalten. Sie hatten mich zerstört., kaputt gemacht. Ich war eine Weise.. ein einsamer Wolf.

Ich hatte noch nie ein Rudel und bin Abschaum und dazu verdammt alleine zu überleben. Die Leute vor denen ich weglief waren keineswegs gut zu mir gewesen. Sobald sie heraus fanden dass ich ein Wolf war bildeten sie mich aus. Es handelt sich um Wolfskämpfe. Wolfskämpfe sind eine Methode für normale Menschen, um schnell Geld ranzuschaffen. Das einzige was du benötigst ist einen Omega. Findet ein Mensch einen Omega vor dessen 5. Lebensjahr, so bindet der Omega sich an den Menschen und unterliegt dessen Worten. Es ist als läge man in Ketten und könnte sich nur Bewegen wenn es dir jemand befahl. Ich kann mich nur noch wage an meine Vergangenheit erinnern. Das erste was ich weiß ist wie ich zum aller ersten Mal im Ring aufwachte. Vorher Betäubt und dann mit Mitteln aufgeputscht, damit ich mich in meine Wolfsgestalt begab.
Ich war sechsfache Siegerin in Wolfskämpfen, seit heute. Stolz darauf sein konnte ich jedoch nicht.
Ich war alleine ohne Rudel, hatte keine Erfahrungen und habe über 6 Jahre in Gefangenschaft gelebt.
Wie sollte ich das schaffen?

Als ich das nördliche Gebirge erreicht hatte und mich zwischen den Tannen herumschlich stemmte ich mich gegen den eisigen Wind welcher mir Eiskristalle in die Augen wirbelte. Im Schnee war mein Fell gut zu erkennen.

Also musste ich aufpassen nicht entdeckt zu werden.

Ich ließ mich unter einer dichten Tanne auf den gefroren Boden fallen und verschnaufte. Ich würde die nächsten Tage nicht in meine Menschliche Form zurück kehren können, denn dann würde ich erfrieren.

Mein warmes dichtes Wolfsfell schützte mich vor Nässe und Kälte. Gerade als ich meinen Kopf auf den Boden legte erspähten meine Augen eine dunkle Gestalt im Schnee. Es war ein anderer Wolf. War er alleine? Ich scannte das Gebiet um sicher zu gehen das kein Rudel folgen würde.

Dieser Wolf war sicherlich kein Einzelgänger.. Er sah nicht ausgehungert oder verwahrlost aus. Trotzdem waren keine weiteren Wölfe in Sicht. Ich bewegte meinen Kopf vom Boden um den Wolf besser sehen zu können. Er war wirklich wunderschön. Dunkelbraunes Fell war selten bei uns Wölfen. Aber es kam vor, soviel wusste ich. Die Art wie er sich bewegte war majestätisch..Als wäre er stolz ein Wolf zu sein. Anders als mein Gang...Ich lief mit meiner Route nach unten zeigend und gesenktem Kopf. Ich beobachtete den Fremden weiter. Als er anfing etwas im Schnee zu jagen, begann es interessant zu werden. Ich denke nicht das ich stark genug wäre um seine eventuelle Beute zu stehlen, oder darum zu kämpfen aber ich könnte warten bis er fertig war und den Rest verschlingen. Ich hatte wirklich Hunger bekommen vom Laufen.

Nun sah er aus wie ein verspielter Welpe ich musste innerlich schmunzeln und legte meinen Kopf schief. Während ich das tat hoppelte ein Hase hinter mir über den Waldboden. Ich schreckte auf und huschte aus meinem Versteck. Und dann trafen mich seine Augen. Ich wich zurück. Er war dominant. Ich klemmte meine Route ein und lenkte meinen Kopf als Zeichen des Friedens weiter nach unten. Sein Blick war starr auf mich gerichtet.

Ich war sicher in sein Territorium eingebrochen.. Oder zumindest in seinen Jagdgrund. Er nahm einen Schritt vor und ich einen zurück. Er verstand meine Angst und ich denke er konnte meine Trauer und meine Unentschlossenheit bis zu sich riechen. Er schaute mir ein letztes Mal in die Augen bevor er in die entgegengesetzte Richtung lief und irgendwann hinein in den Dickicht.

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654 Wörter

PAUSED/ Grace - Auf den Spuren des NordrudelsDär berättelser lever. Upptäck nu