Kapitel 30

313 16 0
                                    

GEFUNDEN
Teil 2

Im Sprung verwandelte ich mich in meinem Rausch in meinen Wolf und sprintete mit Tyler los. Wir schlugen eine andere Richtung ein, als gedacht und das hatte einen Grund.
Wir rannten entgegen Ivan's Geruchsspur. Eine Begegnung mit ihm würde unsere jetzige Situation nur noch deutlich verschlimmern. Ich wusste, dass Tyler einen Plan hatte, aber ich kannte keine Einzelheiten und stellte seine Entscheidungen keinesfalls in Frage.

Die folgende Nacht war nervenaufreibend, da wir jede Sekunde Acht geben mussten, ob uns jemand gefolgt war. Wir verbrachten sie in der Nähe eines kleinen Dorfes und wechselten nicht in unsere menschliche Form zurück. Wir zogen zusammen weiter, sobald die goldene Morgensonne den Himmel empor stieg und der Wald seine Blüten und Knospen öffnete. Der Frühling hier war kühl, aber wunderschön. "Wir bewegen uns Richtung Süden. Wenn wir bis Texas kommen sollten wir zumindest vor Ivan und seinen Schoßhündchen sicher sein. Er sucht und jagt nicht nach uns in dicht besiedelten Gebieten. Letztendlich könnten wir uns für einen gewissen Zeitraum einem kleineren Rudel anschließen.."
Ich stimmte Tyler zu, aber ich kannte die südlichen Sitten, schließlich wurde ich dort geboren und großgezogen. "Weißt du.., meine Eltern besaßen eine kleine Farm an der Grenze zu Mexiko. Wenn dieses Gebiet unbesiedelt ist, dann würde ich dort gerne noch einmal vorbei schauen... Es hängen sicherlich viele Erinnerungen an diesem Ort.", murmelte ich. Tyler nickte zustimmend und schmiegte sich an mich. "Du bist in letzter Zeit anhänglicher geworden... Du hälst dich nicht mehr zurück seit wir uns beide geprägt haben."
"Warum sollte ich auch. Ich bin hier mit dir und das ist alles, was für mich zählt..!"
Innerlich schmunzelte ich breit.

Wir brauchten mehrere Wochen bis wir die Mexikanischen Reviere erreichen würden, doch meine Sorge lag eher in den Begegnungen und Konfrontationen mit anderen Wölfen. Der Süden war voll mit Streunenden Einzelgängern und wundersamen kleinen Gruppen, ohne Anfüherer oder Leitperson.
Die Nächte hielt Tyler unglaublich kurz, weshalb sich meine Laune verschlechterte. Wir schöpften jede Sekunde des Tages aus, um so viel Distanz wie möglich zwischen dem Norden und uns zu bringen.

"Riechst du das?", fragte Tyler aufgewühlt. "Eine Reviergrenze?"
"Ja. Eine streng patrouillieren noch dazu...", warf er ein. Ich schüttelte den Staub von meinem Fell ab und sah hinüber zu Tyler. "Wir könnten versuchen drum herum zugehen." "Nein. Das würde zu viel Zeit kosten und außerdem würden wir in unsere Menschenform wechseln müssen.", erklärte er, worauf ich verständnisvoll grummelte und die ersten Schritte über die Grenze setzte. Tyler bewegte sich dicht hinter mir. Es wäre fatal, hier von einander getrennt zu werden!

Entferntes Heulen weckte unsere Aufmerksamkeit. Wir konnten nicht lange hierbleiben, es wäre gefährlich zu lange in einem Revier herumzustreifen. Früher oder später würden wir bemerkt werden.
Wir hatten die Größe des Gebiets deutlich unterschätzt. Dazu kam das leicht hügelige, sandige Relief und die pralle, heiße Mittagssonne, welche es uns nicht leicht machte weit zu laufen. Wir legten mehr und mehr Pausen ein, aber schon bald stieg mir ein bekannter Geruch in die Nase. "Wir sind nah dran!", teilte ich Tyler mit und lief eilig weiter.

"Grace! Sei vorsichtig."

____

Heyy. Ich wollte mich hier bei allen bedanken, die meine Story bis hier gelesen haben. Ich hab nie damit gerechnet, dass dieses Buch so oft gelesen wird. 😊

Ich schreibe ja eher selten unter meine Kapitel, aber danke für eure Unterstützung, das Interesse und die vielen Votes!

LG Kati💕

PAUSED/ Grace - Auf den Spuren des NordrudelsWhere stories live. Discover now