Abschied

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Camila's Sicht
"Nein Leute, seid mir nicht böse, aber ich werde jetzt nach Hause gehen. Ich bin echt müde und hab Kopf schmerzen"
Und damit beendet Shawn die Diskussion darüber, ob er zusammen mit uns anderen den abgeschlossenen Dreh feiern geht?

Die anderen stöhnen genervt auf, geben sich nach der 5 minütigen Diskussion, an der ich mich nicht beteiligt habe, nun endlich geschlagen und wünschen ihm eine gute Besserung.

All die Glückshormone, die bis gerade noch in meinem Körper zirkuliert sind, verschwinden augenblicklich.
Es macht mich traurig Shawn so zu sehen, vor allem weil ich genau weiß, dass er das wegen mir tut. Seit unserem Kuss beim Dreh, meidet er mich.

Aber ich kann es verstehen, wir hätten uns nicht küssen sollen, es macht alles nur noch viel schwieriger. Kurz fahre ich mir über die Lippen und denke an den Moment als seine weichen Lippen auf meinen lagen.

Wie sehr wünsche ich mir in diesem Moment ihn einfach hier und jetzt wieder küssen zu können...

"Warte Shawn!", rufe ich ihm hinterher als er schon dabei ist zu seinem Auto zu laufen. Er dreht sich zu mir um, sieht mich dabei aber nicht an. Er antwortet auch nicht, sondern bleibt einfach nur wie angewurzelt mitten auf dem Parkplatz stehen. Der Regen welcher vor wenigen Minuten aufgekommen ist, prasselt auf ihn herunter, doch das scheint ihm ziemlich egal zu sein.

Mit schnellen Schritten laufe ich auf ihn zu, doch was will  ich eigentlich sagen...
In einer Situation in der es eigentlich nichts mehr zu sagen gibt. Doch ich kann nicht mit ansehen wie er einfach so geht.

Das Verlangen ihn zu Küssen, ihn wieder zum lachen zu bringen wächst ins Unermessliche.
Es macht mich kaputt ihn so fertig zu sehen und zu wissen das ich dran schuld bin.

Mein Herz sticht und es fühlt sich an als würden tausende Nadeln gleichzeitig eine Melodie auf meinem Herzen stechen, als ich bei ihm ankomme.

Etwas außer Atem stehe ich nun vor ihm, warum ich so schnell gelaufen bin weiß ich selbst nicht, vielleicht weil ich Angst hatte, dass er nicht warten würde bis ich bei ihm ankomme.

"Hey ", breche ich nun unsicher die stille, noch immer sieht er mich nicht an, sondern mustert den Boden. "Was gibts ?", fragt er und wirkt dabei gleichgültig, so als wäre ich ihm völlig egal.

"Ich wollte nie das es so zwischen uns wird ", flüstere ich leise und kann nicht verhindern das sich eine Träne die sich in meinen Augen bilden und diese nun versuche zu unterdrücken.
Noch immer prasselt währenddessen der immer stärker werdende Regen auf uns und verleiht der Situation noch mehr Ausdruck.

Shawn der bis eben mit verschränkten Armen und einem angespannten Kiefer vor mir gestanden hat sieht mich sanft an.

"Ich auch nicht", antwortet er und streicht über meine Wange, ich kann spüren wie schwer es ihm fällt mich anzusehen, spüre seinen Schmerz. Ich verliere mich in seinen müden, schmerzerfüllten traurigen Augen .

"Ich kann das nicht ", Ich löse mich von seinen Augen und wische mir über das Gesicht. " Ich kann dir nicht so nahe sein, nicht wenn ich weiß, dass du ihn heiraten wirst. Nicht wenn ich weiß, dass du auch etwas für mich empfindest, nicht wenn ich weiß, dass du dich für ihn entschieden hast", Shawn sieht mich ein letztes mal an bevor er mich loslässt und in sein Auto steigt.

Verlassen stehe ich im Regen. Tränen fließen meine Wangen herunter. Was habe ich nur getan...

Ich beginne zu zittern als er sein Auto startet und an mir vorbei aus dem Parkplatz fährt, ohne mich auch nur eines Blickes zu würdigen.

Es dauert einige Sekunden bis ich es schaffe meinen blick von der Ausfahrt zu lösen, dann wische ich mir die Tränen weg und mache mich langsam auf den weg zu den anderen.

All These YearsWhere stories live. Discover now