Heimat

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Überglücklich steige ich aus dem Flugzeug und laufe die wenigen Meter an der frischen Luft von der Landebahn zur Gepäck Abholung. Miami, wie sehr ich es doch vermisst habe. Wie sehr ich meine Familie vermisst habe. Durch die viele Arbeit verdränge ich das immer ein bisschen, aber ich liebe meine Familie über alles und hasse es, sie so selten zu sehen. Als ich nach Ewigkeiten meinen Koffer habe, verlasse ich die Gepäck Abholung und mache mich schnell auf den Weg in den Gäste Bereich.

Keine drei Sekunden, nach dem ich den abgesperrten Bereich verlassen habe, rennt auch schon Sofia auf mich zu und umarmt mich. "Luft... ", pruste ich nach einigen Sekunden lachend während sie mich halb erdrückt. Dann löst sie sich von mir und strahlt mich mit ihren grünen Augen an. "Ich hab dich soooo vermisst Cami", jammert sie und umarmt mich wieder. Dann sehe ich auch meine Mutter die uns beide zwischen den vielen Menschen entdeckt und lächelnd zu uns kommt.

"Camila ich freu mich so dich zu sehen", begrüßt sie mich und zieht mich ebenfalls in eine lange Umarmung. "Ich hab euch auch schrecklich vermisst", antworte ich den beiden mit Tränen in den Augen. "So nun komm Kind, du siehst ja ganz ausgehungert aus.", meine Mutter zieht mich hinter sich her zum Ausgang des Flughafens. "Ich hab extra schon gekocht", erzählt sie dann und ich merke wie mein Bauch zu krummel anfängt. Was beide mit einem lachen kommentieren. "So verfressen wie immer", fügt meine kleine Schwester grinsend hinzu.

Glücklich machen wir uns auf den Weg zum Haus meiner Familie. Während ich erzähle, was ich die letzten Monate alles erlebt habe, sehe ich aus dem Fenster. Wie sehr ich das alles hier vermisst habe, meine ganze Kindheit und Jugend hatte ich hier auf den Straßen von Miami verbracht. Sofort wandern meine Gedanken zu Liam meinem besten Freund in der Zeit in Miami. Er war derjenige der mich so lange motiviert und an mich geglaubt hat, bis ich mich bei X-Faktor angemeldet habe. Lächelnd erinnere ich mich daran wie wir uns vor über 10 Jahren kennengelernt haben.

-Flashback-

"Ich will ein Eis Mama, Bitte", ich sehe meine Mutter mit meinem besten Welpenblick an und hoffe inständig, dass sie Ja sagt. Wir waren grade auf dem Weg in den Park zu einem Spielplatz. "Na gut, aber nur eine Kugel", lächelte meine Mutter und gibt mir etwas Geld. Für mich ist das etwas ganz besonderes, denn seit wir vor wenigen Wochen nach Amerika gekommen sind haben wir sehr wenig Geld und müssen jede Münze zweimal umdrehen. Schnell renne ich los zu dem kleinen Wagen in dem das Eis verkauft wird. "Hallo, eine Kugel Erdbeere bitte", rufe ich freundlich und strecke dem Verkäufer das Geld entgegen.

Er lächelt mich freundlich an und reicht mir das leckere Eis. Dann mache ich mich schnell auf den Weg zu meiner Mutter, die mich aus einigen Metern Entfernung beobachtet hat."Hast du auch artig Danke gesagt?", fragt sie mich, als ich bei ihr ankomme."Danke!", rufe ich schnell zu dem Eiswagen gegenüber von uns. Der Verkäufer lächelt und winkt mir zu."Sehr gut", kommentiert meine Mutter und streicht mir über die Wange."Und nun komm, wir wollen doch in den Park", meint sie und greift nach meiner freien Hand. Im Park angekommen entdecke ich einen Schmetterling, dem ich hinterher renne. Als er sich auf ein Blatt setzt, strecke in ihm vorsichtig meine Hand hin und genau in diesem Augenblick fällt mir mein Eis aus der Hand auf dem Boden. In meinen Augen bilden sich Tränen. Gerade als ich losweinen möchte tippt mich ein Junge von hinten an.

Er lächelt mich freundlich an und reicht mir sein Eis. "Hier, du kannst meins haben", meint er dann und gibt mir sein Eis. Erst sehe ich ihn verwundert an, nehme es jedoch an, "Danke, sogar Erdbeere, ich liebe Erdbeer Eis!", antworte ich dem braunhaarigen Jungen vor mir. "Ich bin übrigens Camila", stelle ich mich ihm lächelnd vor. "Meine Lieblingseis Sorte ist auch Erdbeere", grinst er, "Ich bin Liam", stellt er sich dann ebenfalls vor und reicht mir die Hand. "Wollen wir Fangen spielen?", fragt er, als ich sein bzw. mein Eis fertig gegessen habe, lächelnd. Wir spielten den ganzen Mittag, bis meine Mutter kam und sagte, dass wir gehen müssen.

All These YearsWhere stories live. Discover now