Harry Potter

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Schweiß gebadet wache ich mitten in der Nacht auf, alles um mich herum ist dunkel. Nur dank des Mondscheins, der durch das Fenster ins Schlafzimmer fällt kann ich die leichten Umrisse von Nick neben mir erkennen.

Er musste mich wohl gestern, nach dem ich auf der Couch eingeschlafen war, ins Bett getragen haben. Vorsichtig löse ich mich aus seinem Arm und greife nach meinem Handy, welches ich nach kurzem Suchen auf dem Nachtisch finde. 3:45 Uhr stelle ich geschockt fest und lasse mein Handy wieder sinken. Langsam steigen in mir alte Erinnerungen hoch.

Früher kurz nach dem sich Shawns und meine Wege getrennt haben bin ich oft Nachts wach geworden. Nachts, wenn ich alleine war, musste ich keinem mehr vorspielen, dass es mir gut ging. Ich konnte alles was sich über den Tag angestaut hatte raus lassen und musste mir keine Gedanken darüber machen, ob jemand bemerken würd, dass ich mich in Shawn verliebt hatte. Aber seit ich Nick kennengelernt habe gehören diese schlimmen Nächte der Vergangenheit an oder zumindest dachte ich das bis heute.

Mit leichten Kopfschmerzen, die durch das viele Nachdenken entstanden sind stehe ich anschließend leise auf und verlasse das Schlafzimmer. Als ich die Türe hinter mir geschlossen habe mache, ich mich auf den weg in die Küche wo ich mir eine heiße Schokolade zubereite und mich mit einer decke, einem Stift und meinem Notizbuch bewaffnet auf den Weg zum Balkon mache.

Viele Nächte hatte ich hier draußen damit verbracht die hellen Sterne am Himmelszelt zu beobachten und über alles nachzudenken. Doch seit der letzten Nacht sind mittlerweile viele Monate vergangen. Nichtsdestotrotz kommt mir alles so vertraut vor, als wären erst wenige Tage seit der letzten schlaflosen Nacht vergangen.

Ich setzte mich auf einen der Stühle die sich auf dem Balkon befinden und sehe wie so oft in der Vergangenheit zum Himmelszelt. Trotz der eisigen Temperaturen und dem schlechten Wetter gestern ist der Himmel klar, sodass ich unzählige Sterne erblicke.

Ohne es zu wollen schweifen meine Gedanken zurück in die Zeit, in der ich Nächte lang einfach nur hier saß und weinte. Doch heute ist es anders, ich fühle keinen Schmerz, wenn ich an Shawn denke, sondern pures Glück ihn endlich wieder in meinem Leben zu haben.

Gleichzeit aber kommen mir auch die ganzen Gefühle die mich gestern mit einem Mal bei der Berührung von Shawn völlig unvorbereitet durchfluteten haben in den Sinn. Doch dieses Mal bin ich entschlossen sie endlich aus meinem Kopf zu verbannen in dem ich sie einfach in mein Notizbuch schreibe. Alles was mir seit dem Wiedersehen durch den Kopf spuckt einfach wie einen schweren Balast abzuwerfen und hinter mir zulassen.

Immer wenn mir etwas nicht mehr aus meinem Kopf will schreibe ich es in diesem Notizbuch nieder und verbanne es somit aus meinem Kopf. Bis jetzt hat das immer gut funktioniert oder mir zumindest ein bisschen geholfen. Nachdem ich mir eingeredet habe, dass sich zwischen mir und Shawn alles wieder normalisieren wird, wenn ich nur dieses komische Gefühl loswerde beginne ich alles niederzuschreiben, was mir, wenn ich an ihn denke, in den Sinn kommt.

Immer mehr Sätze finden ihren Weg in das Notizbuch während ich mir alles was Shawn durch dieses so kurze treffen in mir ausgelöst hat einfach von der Seele schreibe. Zirka eine halbe Stunde später ist mein Kopf leer und die Doppelseite des Notizbuches voll.

Erleichtert und beflügelt von dem guten Gefühl mir alles von der Seele geschrieben zu haben sehe ich mir die Doppelseite genauer an. Dann ziehe ich die Decke enger um mich und trinke die letzten Schlücke meines Lieblings Getränks, dass in der Kälte der Nacht dampft. Langsam bemerke ich wie meine Augen schwerer werden und ich leicht anfange zu zittern.

Also beschließe ich nach einem letzten Blick auf die, hell am Himmelszelt, strahlenden Sterne wieder nach drinnen zu gehen. Nachdem ich alles wieder leise verräumt habe gehe ich zurück ins Schlafzimmer und kuschle mich an Nick der mich gleich wieder enger an sich zieht.

All These YearsWhere stories live. Discover now