Kapitel 6

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Dean stand langsam auf und kam bedrohlich auf Cas zu. Er lächelte ein verzerrtes Lächeln. So etwas hatte Cas  zum letzten Mal an ihm gesehen, als er das Kainsmal hatte.
"Fick dich, Cas", kommentierte der Jäger nach dem er vor dem Engel stand.
Er überlegte kurz. Dann grinste er.
"Nein, eigentlich mach ich das jetzt für dich."

Er schmiss den Engel grob aufs Bett  und krabbelte über ihn. Cas lag flach auf seinen Rücken. Der Jäger  setzte sich wieder auf seinen Schritt und beugte sich dann zum Engel runter. Er küsste ihn wieder. Kalt, distanziert,  nicht wie es hätte sein sollen. Er bewegte seine Lippen nach unten zu Cas Schritt. Mit einem Ruck zog er seine Hose und Unterhose aus. Cas schluckte. Er spürte Deans Hand um seinen Penis, doch er gab keinen Laut von sich. Dean begann zu pumpen, er hatte raue Hände und griff zu fest zu. Er wartete bis Cas hart war. Als es soweit war drehte er den Engel auf den Bauch. Grob, wie alles, was er bisher tat. Doch obwohl der Jäger wie in einer Art Rausch war, konnte ein Teil von ihm Cas nicht in die Augen sehen. Nicht so, jedenfalls. Doch die Triebseite des Winchesters war so stark, dass die emotionale und rationale Seite schon längst verloren waren, unter Verschluss gehalten von den schrecklichen Dingen, die ihm wiederfahren sind und von der unnatürlich hohen Menge an Alkohol.

Der Engel kniete vor ihm, wartend, wissend was kommen würde, in Kauf nehmend, Dean verstehend. Es war Ok für Cas, er akzeptierte es so. Und da merkte er es. Ein erster Finger glitt langsam in ihm. Er wusste das Gefühl nicht einzuordnen, er wusste auch nicht ob ihm das gefiel oder nicht. Es war ihm fremd. Der Jäger bewegte seinen Finger vor und zurück, blieb kurz in Cas und weitete seinen After. Er nahm noch einen zweiten Finger hinzu, machte genau das gleiche, wie beim ersten mal.

Und zum ersten mal an diesem Abend gab Cas ein Geräusch von sich. Er stöhnte auf, auch wenn er es eigentlich nicht wollte, doch Dean schien dadurch motivierter, beschleunigte seine Bewegungen. Es gefiel ihm, diese Macht über den Engel, jedenfalls in seinen jetzigen Zustand. Er hatte sich nicht mehr so kraftvoll seit dem Kainsmal gefühlt und während seine Triebseite dieses Gefühl genoss, schrie seine emotionale Seite auf, auch wenn es ihm unmöglich war dies zu hören.

Dann zog Dean die Finger aus Cas. Dieser vergrub seinen Kopf in das Kissen, betete, dass es schnell gehen würde. Das nicht zu viel von ihm zerbrechen würde, doch vor allem hoffte er, dass er Dean half. Er hörte das Klappern der Gürtelschnalle, das Öffnen des Knopfes und das Ratschen des Reisverschlusses, welches die Stille aufgeheizte Luft zerriss. Er spürte, dass Dean ihn an die Schultern packte, nicht so wie sonst, sogar seine Hände fühlten sich anders an, auf Cas nackter Haut. Er spürte den schweren, stinkenden Atem in seinem Nacken, Deans Härte an seinen Po.

Dean biss fest in Cas Nacken, aus Reflex dieses Schmerzes, krallte sich Cas in Deans linken Arm an seiner Schulter. So tief, dass er das warme Blut von Dean spürte. Als er das merkte, zog er seinen Arm sofort zurück und krallte sich in die Bettdecke. Er wollte ihn nicht verletzten. Langsam spürte er wie Dean in ihm eindrang. Seine Spitze an seinem Eingang. Er durchbrach den Muskelring. Es schmerzte. Dean drang immer tiefer ein, bis er fast komplett in Cas steckte. Langsam bewegte er sich wieder weg und stieß wieder in Cas. In langen - wie eine Ewigkeit andauernd - Abständen verschnellerte Dean das Tempo. Cas hatte jegliches Zeitgefühl verloren, es könnten Minuten oder auch Stunden sein, in dem ihm Dean erbarmungslos und kalt, wie einen Onenightstand nahm. Er wusste es nicht mehr, als Dean anfing auf seine Prostata zu treffen, doch ein Schauer zog sich Cas Rücken hinunter und er stöhnte. Es gefiel ihm nicht, jedenfalls nicht seelisch, er fühlte sich wie ein Spielzeug, doch er tat es trotzdem.  Doch es schien, als hätte sich sein Körper von seinem Geist abgesondert, da er ganz eindeutig erregt war. Das, so wusste der Engel, war eine Schutzreaktion, er durfte es nicht zu nah an sich heranlassen, auch wenn Dean ihm näher als je zuvor war, weil er sonst als gebrochener Mann hier raus gehen müsste. Denn seelisch tat es weh. Es schmerzte seelisch mehr wie Dean seinen Muskelring zum ersten mal durchbrach.

Dean hörte Cas stöhnen. Es war wie Musik in seinen Ohren und er beschleunigte noch mehr, seine komplette Länge rammte er immer wieder hart in Cas, und füllte ihn somit komplett aus. Immer weiter trieb er es, stöhnte selbst laut auf, jedesmal wenn er auf Cas Prostata traf. Immer mit leichter Verzögerung vor Cas, nicht synchron, nicht so, wie es hätte sein sollen. Er merkte wie sein Glied noch mehr anschwoll und zu pumpen begann. Er stieß nochmal zu, nochmal und merkte dann wie er kam. Er ließ seinen Körper auf Cas fallen, diesen erdrückt die Last auf seinen Rücken, auf seiner Seele, doch er würde diese Last stemmen.

Cas fühlte das warme Sperma in ihm, wusste, dass es endlich vorbei war, rührte sich allerdings noch nicht, da Dean noch auf ihm lag. Dieser zog sich langsam aus Cas und ließ sich schwerfällig aufs Bett fallen. Endlich konnte der Engel aufstehen. Der Winchester lag auf dem Bett, die Augen geschlossen, erschöpft, verschwitzt. Cas sagte kein Wort, auch Dean sagte nichts, er schlief innerhalb kürzester Zeit ein.  Der Engel sammelte seine Kleidung zusammen und zog sich an. Er verließ das Zimmer, dich schaute im Türrahmen noch mal zurück auf Dean.

Zurückschauen, auch etwas wofür die beiden sich so liebten. Egal wie schlimm es war, egal wie groß ihr begangener Fehler war, der andere schaute immer nochmal zurück. Musste sich einfach vergewissern, dass es dem anderen gut ging, auch wenn man denkt, er hätte etwas Unverzeihliches getan. So war es auch hier. Cas musste schauen, dass es Dean gut ging. Es hatte sich falsch angefühlt, natürlich war es das. Dean hatte sich stark gefühlt, obwohl er normal immer der weniger mächtige war von den beiden. Cas war so stark, wenn er bei Dean war und Dean war schwach, wenn er bei Cas war, was wiederum Deans größte Stärke war, seine Schwäche zu zeigen. Doch heute waren beide stark, doch Dean auf eine andere, schlechte Weise. Normalerweise konnte er sich bei Cas immer fallen lassen, ihn vertrauen, zu hundert Prozent. Und so durfte er seine Schwäche zeigen bei Cas. Was beide noch mehr stärkte, da es Deans Art war zu zeigen, dass Cas willkommen, wichtig und geliebt war.

Doch der Engel akzeptierte den Fehler, er konnte alles fühlen, was in Dean vorging, auch den Kampf seiner emotionalen Seite, nach oben durchzubrechen. Darauf hatte sich sein Geist währenddessen konzentriert, auf das viele Gute in Dean, dass heute Nacht versteckt war, wofür Dean, so fühlte Cas, nichts dafür konnte. Und genau deshalb stand er seelenruhig im Rahmen und sah noch mal zurück, auch wenn es schmerzte, doch es war wichtig, dass er es tat, denn so zeigten sie sich, es wird vorwärts gehen, es werden bessere Zeiten kommen. Glücklichere,  liebevollere,  so wie es sonst immer war. Und mit einem letzten intensiven Blick, verschwand Cas aus dem Zimmer.


Fix you-DestielWhere stories live. Discover now