𝟑𝟔. 𝐈𝐍 𝐋𝐎𝐕𝐄

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~~MORGAN~~
~Samstag~

Als wir an der Turnhalle ankommen schockiert mich eine Sache. Dass Layken einen Arm um meine Schultern legt. Nicht, dass ich damit ein Problem hätte, aber kommt mir etwas plötzlich. Dass mir so ziemlich klar ist, dass wir uns jetzt daten, irgendwie, keine Ahnung, genieße ich auch die Blicke von den Strebern, die Samstags in der Uni sind. Ich genieße es, dass Layken mich an sich drückt. »Warte ab, Princesa, irgendwann endest du auch wie die Leute und kommst Samstags unnötig in die Uni.«

Er strahlt mich an und ich zucke unberührt mit den Schultern und muss ein Lachen unterdrücken. »Schon mal darüber nachgedacht, dass manche Leute, manche Studenten, hier wohnen?« »Ja, aber wer zeigt dann auch Samstag, dass er hier wohnt?«, fragt er mir überlegen. Ich schüttele unwissend den Kopf. »Keinen blassen Schimmer, wer das tut. Also freiwillig.« »Siehst du?«

Ich verdrehe die Augen und zu meiner Überraschung drückt er mir einen Kuss auf die Stirn und ich schließe lächelnd die Augen, als ein wohliger Schauder durch mich hindurchfährt. Ich grinse, als seine weichen Lippen auf meine Stirn treffen. Er zieht die Tür auf und ich gehe mit ihm hindurch. »Wird jetzt das ganze Team das hier erfahren?«, frage ich ihn und versuche einen etwas neutraleren Blick zu halten. Er scheint zu überlegen und zuckt dann mit den Schultern.

»Das kann ich dir nicht sagen, Babe. Klar, einige werden es checken, also dass wir...« Wir haben kein wirkliches Wort für das was wir hier gerade tun. Keine Worte. Nichts. Wir küssen uns, er küsst mich, er hält mich im Arm. Wir haben gesagt wir probieren es, aber was bedeutet das genau? Bedeutet das, dass mein Herz weiter so schnell schlägt, wenn ich ihn sehe, dass ich manchmal immer noch die Worte vergesse, die ich versuche zu sagen... bedeutet es für ihn, dass ich die Einzige bin?

Was bedeutet es?
Das ist das Einzige was ich wissen will.

»Dienstag. Ich glaube das ist ein angemessenes Thema für Dienstag. Wenn du Dienstag zu mir kommst. Das was zwischen uns ist.« Er dreht sich zur Seite und nimmt meine Hand, auf die er dann gedankenverloren schaut. »Ich kann es kaum beschreiben. Ich will bereit dafür sein was jetzt zwischen uns kommt. Ich will für alles bereit sein, was mich mit dir erwartet. Und wenn ich ehrlich bin, dann habe ich Angst. Nicht dir nicht genug zu sein, sondern nicht bereit zu sein. Immer noch zu gebrochen zu sein, für ein Mädchen, das nicht gebrochen sein sollte.«

Bei jedem anderen Mensch, außer vielleicht bei Nico hätte ich das jetzt als eine Abweisung gewertet, aber ich verstehe ihn, kann seine Angst nachvollziehen. Sehr gut sogar. Ich kann nachvollziehen was er denkt. Dass er denkt er könnte mich nicht halten, weil er es schon bei José nicht geschafft hat. Langsam quält er sich aus seiner harten arroganten Schale und wird fast melodramatisch. Gott, Jungs sind in dem Alter ja grauenvoll.

Ich schüttele den Kopf und schaffe es ihm meine Hände zu entziehen und sie um sein wunderschönes Gesicht zu legen. Nicht mal in Träumen hätte ich gedacht das je tun zu können.

»Wir müssen lernen zu einem Team zusammenzuwachsen. Eine Partnerschaft besteht nicht nur aus Sex und Küssen. Nicht nur. Sie besteht aus reiner Liebe und Gefühlen, aus nicht nur sexueller Nähe, Vertrauen und Loyalität zum anderen. Man lernt die Welt des andern kennen und ich weiß wie blöd das jetzt klingt, aber man macht die Welt des anderen zu seiner Welt, man stellt den anderen über sich. Und das immer bedingungslos. Und wenn mal was ist, dann redet man und schweigt nicht. Man ist ein Team. Fifty; fifty. Jeder gibt gleich viel hinzu. Und so kann nichts passieren. So kann man den andern nicht verlieren oder verletzen. Und das ist gar nicht mal so schwer, wenn man dem andern zuhört und mit jedem Tag weiter an der Beziehung arbeitet, die man aufbaut.«

Ich schlucke etwas in mir herunter, als ich ihn ernst ansehe. Ich kann nicht länger auf Zehenspitzen stehen, da ziehe ich seinen Kopf ein klein wenig mit mir herunter. Er nickt langsam, mit diesem Etwas in seinen Augen, die fest auf mir liegen. »Ich weiß ganz genau, dass du das Gefühl hast, dass du an der Sache mit José Schuld bist. Und das jetzt an dem männlichen Impuls liegt, dass du denkst sie nicht gut genug befriedigt zu haben und dass sie dir deswegen fremdgegangen ist.« Er muss grinsen und ich verdrehe auch mit einem kleinen Lächeln die Augen und Layken legt die Hände um meine Taille.

BREATHLESS  - even roses can break Dove le storie prendono vita. Scoprilo ora