𝟓. 𝐓𝐄𝐋𝐋 𝐌𝐄 𝐏𝐋𝐄𝐀𝐒𝐄

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~~MORGAN~~
~Samstag~

Ich setze mich neben meinen Bruder, weil ich einfach nicht weiß was ich sonst tun soll. Ich habe die Terrassentür zugemacht, weil ich nicht im gleichen Raum wie Layken sein will, sollte er reinkommen, was ich sowieso nicht aufhalten kann. Oder im gleichen Raum wie Jeremy, das wäre vielleicht gerade noch eine größere Vollkatastrophe. Ich stelle das Wasser neben Brian und weiß ehrlich nicht was ich machen soll und schlucke dann die Galle herunter, die durch meinen verwirrten Körper schießt und atme einmal tief durch.
Der Abend ist definitiv viel zu viel für mich.

Was hat Mum damals bei Dad gemacht?

Andere Frage: Was würde Mum von dieser Situation halten?
Weiß Mum hiervon?
Weiß sie, dass Brian bewusstlos auf dem Boden liegt?

Fragen, die ich nicht beantworten kann. Fragen, die ich vielleicht gar nicht beantworten will.
Ich sehe in Brians bleiches Gesicht und muss noch einmal hart schlucken. Ich bin erst eine halbe Stunde hier und schon verstehe ich die Welt nicht mehr. Schon ist alles so verdammt kompliziert und keiner erklärt mir was hier passiert ist oder wer passiert ist.

Keiner erklärt mir, warum das hier nicht mehr wie der Ort aussieht, in dem ich großgeworden bin. Und ich brauche eine Erklärung, sonst raste ich noch aus. In meinem Kopf schwirrt es immer noch. Vielleicht liegt es an der Situation oder vielleicht liegt es auch immer noch an ihm.

Ich weiß nicht warum mich eine Berührung von ihm so aus der Fassung gebracht hat. Dabei habe ich nicht mal seine nackte Haut berührt. Ich muss blinzeln, um mich aus meinen Gedanken zu reißen und wieder klar zu denken. »Wo ist Layken?«, höre ich eine warnende Stimme hinter mir. Ich drehe mich zu dem Rotschopf Charlott um und kann nicht anders, als sie belustigt anzuschauen und jeglichen Gedanken an die Situation zu verdrängen.

»Er ist in den Pool gefallen«, erkläre ich gespielt belustigt und richte meinen Blick wieder auf Brian. Ich höre nur noch einen schrillen Schrei und eine Tür, die auffliegt, als Charlott die Tür zum Garten aufreißt und nach draußen stürzt, als würde die Welt untergehen und der Schrei hört sich so an, als wäre sie gerade erschossen worden und sie würde so heftige Schmerzen haben, weil sie qualvoll stirbt, nur weil die Kugel nur fast das Herz getroffen hat.

Okay, blödes Beispiel.

Trotzdem finde ich es total witzig. Irgendwie, aber irgendwie auch nicht. Meine Gefühle bringen mich gerade dermaßen durcheinander...
»Was ist mit Layken passiert?«, fragt mich Bee und taucht plötzlich hinter mir auf. Ich zucke mit den Schultern, muss aber lächeln. Ich passe auf, dass sie es nicht sieht. Ich werde ihr weder erzählen, dass ich total von meiner Berührung an ihm durcheinander bin, noch dass seine Augen sich so tief in meine gebohrt haben, dass es fast wehtat.

»Ich habe ihn in den Pool geschubst. Er hat mich genervt.« Ich höre ihr Lachen hinter mir und frage mich was es da zu lachen gibt. Früher würde ich mit ihr lachen, aber jetzt ist ja definitiv nicht mehr früher.

Jetzt ist etwas was es vor fünf Wochen noch nicht gab.

Gott!

»Ich wusste schon, als du ihn zum ersten Mal gesehen hast, dass du ihn nicht magst. Ich wusste es von Anfang an. Es war so ziemlich klar«, meint sie und ich drehe mich langsam zu ihr um. Ich betrachte das wunderschöne Mädchen vor mir mit schmalen Augen. »Schön, dass du das gewusst hast.«

Ja, ich bin verbittert, auch wenn das meine beste Freundin ist. Ich will eine Erklärung und das jetzt. Ich halte es nicht länger aus. Ich stehe schnell auf und stelle die Wasserflasche zur Seite. »Ich will, dass du mir alles erklärst. Jetzt«, verlange ich und sehe sie kalt an, wobei das echt schwer ist, während ich ihre Emotionen vom Gesicht ablesen kann, weil es sie so fertig macht, dass ich so sauer bin, wenn das Sinn macht.

BREATHLESS  - even roses can break Where stories live. Discover now