Kapitel 14 - Catelyn

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Mum? Mum, du musst aufwachen!"
„Sansa!"
Müde öffnete Catelyn die Augen, starrte ihre älteste Tochter an, die sich über sie beugte und heftigst an ihrer Schulter rüttelte, beinahe so, als wollte sie ihr den Arm ausrenken.
„Mum...!"
„Ist ja gut!", murmelte Catelyn leise und hob mit einem Seufzen die Decke an, doch Sansa machte keine Anstalten in ihr Bett zu kommen und ihr zu erklären, was eigentlich los war.

Stattdessen stand ihre Tochter noch immer vor ihr und sie konnte selbst im Licht der Flurlampe, das durch die leicht geöffnete Schlafzimmertür fiel erkennen, dass ihr großes Mädchen totenblass war.
Und dass sie ein viel zu weit ausgeschnittenes Nachthemd trug, das ihr mindestens anderthalb Nummern zu groß war und so roch, als wäre es direkt Cersei Lannisters Kleiderschrank entsprungen, doch das war wohl nicht der Grund, warum ihre Tochter zitternd vor ihr stand.

„Sansa, was ist los?", fragte Catelyn noch einmal ruhig, die Augen tief in die ihrer Tochter gerichtet, eine Hand vor dem Mund, um ein weiteres Gähnen zu unterdrücken.
Es war nicht so, dass sie sich nicht für die Belange ihrer Kinder interessierte, doch Sansa war alt genug, um alleine zu schlafen, wenn sie einen Albtraum hatte oder ihre Periode bekam und abgesehen davon hatte sie in den letzten Nächten nicht allzu viel geschlafen und sie hatte sich eigentlich auf eine ruhige Nacht ungestörten Schlafs gefreut, anstatt...

„Also Cersei... Cersei...!"
Sansa starrte sie mit weit aufgerissenen Augen an, hustete kurz, räusperte sich und schien doch nicht weitersprechen zu können.
„Sansa...!", setzte Catelyn an, mit einer Hand nach ihrer Nachttischlampe tastend, um wenigstens ein bisschen mehr Licht zu haben.
Mit etwas Glück glaubte ihr Körper dann, es sei schon Morgen und wachte etwas schneller auf, denn so ermüdet fiel es ihr schwer auch nur einen einzigen klaren Gedanken zu fassen.
„Also Cersei...!"
„Was ist schon wieder mit Cersei?", seufzte Catelyn leise, dankbar den Schalter der Nachttischlampe endlich unter ihren Fingern zu spüren, auch wenn es das Gesprächsthema natürlich nicht änderte.

„Sind denn inzwischen alle verrückt geworden?", schoss es ihr durch den Kopf, während Sansa noch immer herumdruckste, als würde sie sich bereitmachen über ein Kapitalverbrechen zu berichten... aber natürlich.
Wenn es mit Cersei Lannister zu tun hatte, dann war alles heilig oder Kapitalverbrechen oder zumindest wert sich in ihre Träume und ihre Nächte zu schleichen und sie langsam aber sicher in den kompletten Wahnsinn zu treiben.
Das alles hatte schon schlimm genug begonnen, als sie nämlich von nichts weiter hatte träumen können als von Pfirsichkuchen und dieser dämlichen Szene bei diesem Abschlussball, die sie in den letzten Jahren kein bisschen gekümmert hatte.

Doch naja....
Vielleicht war es ja ein Zeichen, dass sie von Cersei Lannister träumte, die sich Pfirsichkuchen aus dem zerrissenen Oberteil ihres Kleides zog und diese in ihre Richtung warf.
Zumindest wäre der Traum angenehmer gewesen, als das was sie erwartet hatte, wann immer sie aus dem Schlaf geschreckt war, denn zuerst hatte Arya sie mit irgendeinem Mist aus dem Kunstkanal belästigt, auch wenn Catelyn sich für den Bruchteil einer Sekunde gefragt hatte, seit wann ihre Tochter (oder vermutlich eher ihre Jungs) den Kunstkanal einschalteten, dann hatte auch noch ihr Handy geklingelt und Ned hatte versucht ihr zu erklären, dass er sich etwas Sorgen um Arya machte, was sie mit einer kurzen Bemerkung ihre Tochter wäre vielleicht nicht so verstört, wenn sie nicht die ganze Zeit irgendwelche Videospiele mit ihren Brüdern spielen würde und wer den Kindern noch gleich die komische Game Station gekauft hatte, an der sie Tag und Nacht daddelten und jetzt wollte auch noch Sansa...

„Nun gut, Sansa! Was möchtest du!"
Vorsichtig hob Catelyn ihren Kopf, blickte Sansa an, die noch immer vor ihr stand und ihr entgegenstarrte, als wollte sie etwas sagen und würde sich nicht trauen es zu sagen, auch wenn Catelyn sich kaum vorstellen konnte, was so schlimm sein konnte, dass es ihrer Tochter die Sprache verschlug.
Natürlich...

Sansa war Sansa und nicht Arya und überhaupt war sie ruhiger und besser erzogen, doch wenn irgendetwas wirklich wichtig war, dann...
„Also.... Also Cersei ist wohl...!"
Sansa biss sich auf die Lippe, drehte für einen Augenblick den Kopf zur Tür, zu dem erleuchteten Flur, aus dem Catelyn jetzt leise Geräusche vernehmen konnte.
Oder vielmehr laute Geräusche, gedämpft von den Türen und Wänden, die dazwischen lagen...

„Sie sind alle verrückt geworden!", knurrte sie leise und griff nach ihrem Morgenmantel, den sie wie immer über dem Bett hängen hatte, in erster Linie, weil sie keine Luft gehabt hatte ihn auf den Bügel zu hängen, der noch immer am Kleiderschrank...

„Das... das siehst du dir vielleicht besser selbst an, Mum!", erklärte Sansa ruhig, den Blick noch immer zu Boden gesenkt, bevor sie aus dem Zimmer und auf das ihres kleinen Bruders Bran zueilte, auch wenn Catelyn nicht verstehen konnte, was Sansa im Zimmer ihres jüngeren Bruders machte.
Und vor allem, warum sie sich selbst darum kümmern sollte, wenn ihre Jungs mal wieder mitten in der Nacht zu laut Bandenkrieg VII oder wie ihre Spiele auch immer hießen, spielten.
Es war schließlich nicht so, dass Sansa nicht wusste, wo der Sicherungskasten war.
„Aber was solls...!", murmelte Catelyn leise, fuhr sich noch einmal mit einer Hand durch die verschwitzten Haare und beugte sich nach unten, um ihre Hausschuhe anzuziehen.
Sie hatte diese große Familie gewollt, dann musste sie auch damit leben, egal wie unreif ihr ihre Kinder in diesem Augenblick erschienen.

„Was...was ist denn hier los?"
Fassungslos stand Catelyn im Zimmer ihres Sohnes und blickte auf ihre Kinder... oder vielmehr die Rücken ihrer Kinder, denn die standen alle am Fenster, durch das die vom Regen abgekühlte Nachtluft ins Zimmer wehte und wenigstens die Temperatur einigermaßen abkühlte, auch wenn das in Catelyns Augen das einzig angenehme war.
„Was zum Teufel...!"
„Gibs ihm Jaime! Ja genau, so! Rück das Popcorn rüber, Theon! Ich will was zum...! Oh, shit, das tat weh! Hast du das auf Band, Bran?"
„Arya!"

Catelyn eilte auf ihre jüngste und kleinste Tochter zu, über deren Kopf hinweg man wenigstens aus dem Fenster sehen konnte, doch die schien das gar nicht zu kümmern.
Sie griff nur in die große Popcornschüssel, die ihr Bruder ihr außerhalb des Fensters reichte, während Robb neben ihr lautstark eine Packung Chips aufriss.

„Könnte mir mal einer erklären, was hier eigentlich los ist?", brüllte Catelyn in den Raum, doch sie wurde sofort vom wilden Röhren ihres Ältesten übertönt, der sich grinsend zu seinem jüngeren Bruder Bran beugte.
„Ich hab doch gesagt, dass Jaime das packt! Euron hat keine Chance gegen den, das kannst du aber...!"
„Scheiße, Robb, das hat dem alten Fischfresser wehgetan! Hast du das auf Band, Bran! Ich wette das gibt Tausend Likes, allein wenn die Leute sehen, wie Euron durch den Zaun gefallen ist und...!"
„Der ist auch ein paar Zähne los, schaut mal, da, wenn wir jetzt in die Wiederholung gehen...!"
„Bran!"

Entsetzt riss Catelyn ihrem Sohn den Laptop aus der Hand, den er mit einer Packung gesalzener Erdnüsse auf seinem Schoß balanciert hatte, nur um einen Blick auf die Szene zu haben, die sich vor dem Fenster abspielte.
„Könnte mir jemand erklären, was hier eigentlich los ist?", schrie sie noch einmal aus Liebeskräften, als sie endlich erkennen konnte, was los war.
Sicher, es regnete, doch das Licht der Straßenlaternen war hell genug, um genau zu erkennen, wie ein arg lädierter Euron Greyjoy und ein ebenfalls nicht ganz unversehrter Jaime Lannister gerade dabei waren sich auf der Straße zusammenzuschlagen... auch wenn Euron halb in ihrem eigenen Zaun hing und für einen Moment nach Atem zu ringen schien.
„Robb! Theon! Sansa! Was ist hier...?"
„Ach, nichts Mum!", erklärte Sansa ihr mit einem Schulterzucken, inzwischen halb über Arya gelehnt, die sich noch immer so weit aus dem Fenster beugte, als wollte sie aus dem Zimmer springen und Jaime lautstark anfeuerte, der Euron gerade einen Tritt an eine der Stellen versetzte, an denen... „Nichts?! Das ist doch wohl nicht...!"
„Jaime schlägt Euron nur seit einer halben Stunde, Krankenhausreif!"
„Seit über einer halben Stunde!", ergänzte Robb mit einem beinahe zufriedenen Grinsen, auch wenn Catelyn beinahe hoffte, dass das vor allem an dem Dosenbier lag, das er in der Hand hielt.
„Und es ist mindestens so cool wie Shot Caller!", erklärte Arya Catelyn begeistert.
„Ach was, mindetstens so cool, wie Street Gangs! Und die Bluteffekte sind viel besser, als in...!"
„Ja, Jaime! Los jetzt! Finishing Move! Schlag ihn zu Brei!"

„Arya, es reicht jetzt!", brüllte Catelyn ihrer Tochter zu, doch selbst wenn sie Arya vom Fenster hätte wegziehen wollen... sie hätte es nicht gekonnt. Ihre Augen waren wie gebannt auf den Bildschirm gerichtet, auf dem Euron sich inzwischen wieder aufrappelte (oder vielmehr an ihrem ramponierten Gartenzaun hochzog, den ihr ganz sicher jemand ersetzen würde), ein paar unsichere Schritte in Richtung der Straßenmitte, wo noch imme Jaime stand.
Anscheinend ebenfalls nicht mehr ganz unversehrt, zumindest dem Zustand seines Shirts nach, das nahezu vollkommen in Fetzen hing und der blutigen Kratzer an seinem Oberkörper nach und seiner Lippe und dem einen Auge, das irgendwie...

„Scheiße, jetzt steht er wieder! Komm schon, Jaime! Mach ihn alle! Du hast es drauf und.... !"
„Oh Gott, habt ihr das gesehen? Habt ihr das aufgenommen? Wenn ich das Marg schicke, dann...!"
„Dreh nicht durch, Sansa! Der hat sich nur auf dem Boden abgerollt! Das können die Leute vom Militär! Hab ich bei Silent Hill Homecoming gelernt! Und außerdem...! Oh Gott, Bran, halt auf Euron drauf! Wenn der Jaime jetzt alle macht, dann...!"
„Niemals macht der ihn alle! Jaime ist viel härter im Nehmen!"
„Und im Austeilen wohl auch! Marg meinte immer, dass er bestimmt Boxen oder so macht, aber ich hätte nie...!"
„So jetzt, los Jaime! Finishing Move! Brich ihm das Genick!"

„Was...was soll das alles?", stammelte Catelyn, noch immer wie gebannt auf den Bildschirm starrend, auf dem Jaime sich gerade unter einem von Eurons Schlägen wegduckte und ihm zugleich gegen das Bein trat, sodass ihr Nachbar platt auf die Straße fiel.
„Wie gesagt, seit einer halben Stunde...!"
„Mehr!"
Sansa verdrehte theatralisch Seufzend die Augen in Richtung ihrer Geschwister, doch sie sprach weiter, den Blick noch immer auf die Straße gerichtet, die Hand in einer Tüte Gummibärchen und, obwohl sie noch immer blass wie ein Bettlaken war, mit einer Ruhe, die Catelyn überraschte.

Der Schock, anders konnte sie es sich nicht erklären, das ihre Tochter sich so eine Szene ansah und dabei noch Gummibärchen aß.
„Schlagen die sich!"
„Und ihr seid nicht auf die Idee gekommen...!"
„Da geht nur die Mailbox ran!", erklang die Stimme von Jon hinter Catelyn. Anscheinend war er eben erst aufgewacht... oder hatte eben erst Lust bekommen sich dem Irrenhaus anzuschließen, das soeben in ihrem Haus ausgebrochen war.

„Renly hat bei der Polizei eine neue Warteschleifenmusik eingerichtet! Du kannst ja...!"
Er hielt Catelyn ein Telefon hin, aus dem ziemlich lauf und metallisch eine etwas schiefe Version von ‚my heart will go on' erklang, bevor er sich neben Theon und Robb ans Fenster quetschte.
„Wie stehts?"
„Also Jaime sieht so aus, als könnte er ihn fertig machen, aber er vergeigt immer den final takedown! Insofern...!"

„Jon, du... du bist doch bei der Polizei! Du hast doch...!"
„Ich hab Renly zu Hause angerufen und der meint er schickt jemanden hin! So in ner Stunde...!"
Jon zuckte mit den Schultern.
„Oder anderthalb! Er hat grade nen Kumpel zu besuch und sie hören Kuschelrock, das kann also ne Weile dauern und er meinte ich soll mich auf keinen Fall in die Gefahrensituation begeben, wenn einer von denen oder beide...! Dammit, wie hat er ihm denn das Auge ausgestochen?"

Catelyn senkte ihren Blick alarmiert auf den Bildschirm, doch zu ihrer Überraschung war es Sansa, die antwortete.
„Der sah schon die ganze Zeit so aus!"
„Ist so aus dem Haus der Lannisters gestolpert mit Jaime auf den Fersen! Er hat wohl...!"
„Du hast meine Schwester vergewaltigt!"

Wenn Catelyn nicht ohnehin schon starr vor Schreck gewesen war, sie wäre es in dem Moment geworden, als sie Jaimes Stimme hörte, die laut und dröhnend durch den Regen hallte, der sie umgab.
Jaime Lannister trat auf Euron zu, wich aus, duckte sich unter den Schlägen seines Kontahenten, riss sich die kläglichen Überreste eines Ärmels vom Shirt und wischte sich die Haare zur Seite, die tropfnass in seinem Gesicht hingen, Wut und Verachtung in den Augen, die Catelyn noch nie bei ihm gesehen hatte und die ihn unberechenbar wirken ließen.
Von einem Mann, der so wütend war, war wirklich alles zu erwarten und Catelyn ahnte, dass dieses ‚alles' nicht gut enden würde, wenn nicht schnell...

„Du perverses Schwein hast meine Schwester vergewaltigt! Du hast sie...!"
„Locker, Mann...!"
Eurons Stimme war leiser als die von Jaime, doch anscheinend schien auch er etwas zu dem Filmvergnügen, das ihre Kinder hier veranstalteten beizutragen wollen und schrie sich deswegen die Seele aus dem Leib.
Oder wegen des Regens, das mochte auch sein, der ihm, wie Catelyn selbst zugeben musste, wesentlich weniger gut stand, als Jaime Lannister.

„Sie wollte es doch auch! Sie hat es doch auch...!"
„Gar nichts hat sie gewollt, du Mistkerl!", brüllte Jaime so laut, dass es, wie Catelyn vermutete bis zum Dorfplätz zu hören war und verlieh seinen Worten mit einigen wohlgesetzten Schlägen Nachdruck, die Euron wieder zurück in Richtung ihres bereits ramponierten Zaunes trieben.
„Gar nichts hat sie gewollt! Und du hast sie einfach...!"
„Ich hab sie einfach ge...!"

Ein schmerzerfülltes Stöhnen unterbrach Euron, als Jaime ihm zwei weitere Schläge ins Gesicht versetzte und insgeheim war Catelyn froh, dass er den Satz nicht zuende sprechen konnte, denn bei der Richtung, in die sich die Konversation entwickelte...
„Sie... sie schien ganz froh zu sein endlich mal einen mit zwei gesunden Händen im Bett zu haben und...!"
Der Rest des Satzes ging in einem weiteren Stöhnen, einem Knacken des bereits zur Genüge malträtierten Zaunes und einem triumphierenden Jubelschrei von Arya unter, während sogar Jon anerkennend nickte und das Telefon in Catelyns Hand noch immer dieselbe dämliche Musik abspielte.
„HALT DEIN VERDAMMTES...!"
„Sie mag es rau, falls du dich das fragst! Rau und wild und...!"

Ein weiterer Schlag, dann ein Tritt und Catelyn schloss die Augen, um nicht zu sehen, was da draußen geschah, richtete ihre Blicke auf ihre Kinder, auf Sansa, Theon, Robb und Arya, die noch immer zusahen und sich nebenbei stritten ob Jaime jetzt dem Helden aus Shot Caller oder einem anderen Film, dessen Namen sie nicht kannte ähnlicher war und wünschte einfach nur...
„Du hast... hast sie...!"

„Och ne, jetzt kann man ja gar nichts sehen! Schalt auf die Kamera unten, sonst verpassen wir doch die Hälfte, Bran!"
„Ist doch Egal!" Arya zuckte mit den Schultern und griff nach der Schüssel mit Chips, die Jon ihr entgegenhielt.
„Jetzt fängt er eh an zu heulen! Das ist in allen Filmen dasselbe und so...!"
„Halt die Klappe, Arya! Wenn wir das nicht drauf haben, dann fehlt doch der beste Teil! Die Frauen stehen da drauf und ihr wollt doch Klicks haben oder...?"
„Du hast Cersei...!"
„Man, sie wollte es auch, Kumpel! Bruder!"
Euron richtete sich in den Überresten des Zaunes wieder ein wenig auf, doch Jaimes Fuß auf seiner Brust ließ ihn wieder auf die halb zerbrochenen Bretter zurücksinken, kaum fähig sich zu bewegen.
„Wie konntest du es wagen, meine Schwester...?"
„Man, sie wollte es auch! Und du tust ja fast so, als wäre sie Jungfrau gewesen oder...!"
„Sie ist meine Schwester, du perverses Stück Dreck!", brüllte Jaime in die Nacht hinein, den Druck seines Fußes auf Eurons Brustkorb verstärkens, bis...

„Geil, Bran! Da hört man ja richtig die Rippen knacken! Wenn er ihm jetzt die Lunge zerquetscht, denkst du dass dann seine Rippen so aus der Brust kommen und...!"
„Es reicht! Ich geh da jetzt runter!"

Catelyn hatte eigentlich nicht laut sprechen wollen, doch anscheinend war ihre Stimme nach allem, was sie gesehen hatte, doch noch etwas durchdringender gewesen, als sie gedacht hatte.
„Mum, mach das nicht! Du kannst gegen die nichts machen und...!"
„Das ist mir egal!", murmelte Catelyn leise, die Augen auf den Bilschirm gesenkt, auf dem die Konversation ähnlich einfallsreich weitergeführt wurde, wie zuvor... und dennoch irgendwie besser war, als in den meisten Action-Filmen, die sie gesehen hatte.
Doch noch immer war sie Catelyn Stark und sie duldete keine mangelnde Zivilcourage... erst recht nicht, wenn dies ihren Zaun oder ihren dahinterstehenden Rhododendron in Gefahr brachte, den sie insgeheim bereits abgeschrieben hatte, schließlich wollte sie realistisch bleiben.
„Mum, bitte! Das ist gefährlich und...!"

„Denkst du nicht es reicht, wie sie mich zugerichtet hat!"
Euron starrte in Jaimes Richtung... doch Bran schien anscheinend ganze Arbeit zu leisten, denn mit einem Mal konnte Catelyn erkennen, was sie auf die Entfernung nur für ein blaues Auge gehalten hatte.
Ein langer, heftig blutender Kratzer zog sich über Eurons Gesicht, Blut, das allerdings kaum ins Gewicht fiel, wenn man auf sein Auge starrte, das ein einziger Blutklumpen zu sein schien und aus dem immer weiteres Rot sein Gesicht hinablief.
„Man, dass Cersei sowas kann hätte ich ihr nie...!"
„Dann ist es wahr?"

Catelyn starrte ihre Kinder an, wechselte einen erschrockenen Blick mit Sansa und Arya, die sie beide anschauten, als hätten sie gerade einen Geist gesehen.
Wenn es denn wirklich Cersei gewesen war, die Euron diese Wunde zugefügt hatte, dann bedeutete das doch irgendwie...
„Arya und Sansa haben die Wahrheit gesagt, als sie...!", schoss es Catelyn durch den Kopf, doch sie musste ihn sofort wieder schütteln, hoffte in grenzenloser Naivität darauf, dass die Gedanken irgendwie wie eine Zaubertafel funktionierten und sich etwas unangenehmes einfach wegschütteln ließ, sodass es niemals wieder an die Oberfläche kam und...
Aber es konnte doch nicht sein, dass so etwas geschah, in ihrem Westeros Valley, direkt vor ihrer Haustür!
Natürlich hatte es einige Skandale gegeben, immerhin war sie Lysas Schwester und deswegen immer sehr gut informiert gewesen, aber so etwas... direkt vor ihrer Haustür... in ihrer friedlichen Stadt, die...
„Scheiße Mann, woher hat Euron denn jetzt den Baseballschläger?"

Für einen Moment blickte Catelyn wieder auf dem Bildschirm, doch der zeigte nichts, während Bran sich fieberhaft bemühte die Kamera wieder zu wechseln.
„Naja, Jungs, dann haben wir das alte Ding wenigstens gefunden, das wir damals verloren haben! Ist doch...!" „Oh, das hat Jaime aber nicht gut getan! Sind die Wetten noch offen? Ich setze 50 auf Euron!"
„Vergiss es! Jaime packt das und der Baseballschläger ist eh gegen die Regeln! Wir wollten Melee ohne Schlagwaffen machen, oder?"
„Ist doch egal, du cheatest doch im Multiplayer auch! Also 50 auf Euron, wer hält dagegen?"
„Also ich...!",meldete Robb sich zu Wort, wurde dann aber von einem weiteren Schlag auf Jaimes Schädel unterbrochen, der langsam wieder ins Bild taumelte, aus einer Wunde an der Stirn so sehr blutend, dass es ihm übers Gesicht und in die Augen lief.

„Oh, das sieht nicht gut aus! Handicap Stufe 2, mindestens! Vielleicht sollten wir langsam...!"
„Theon, 200 auf Jaime!", erklang Aryas Stimme vom andere Fenster her, die Seelenruhig weiter in der Popcornschüssel wühlte.
„So viel Geld hast du nie im Leben und außerdem...!"
„300 auf Jaime!", grinste Arya ihm zu, eine Hand noch immer in der Chipsschüssel, während Jaime auf der Straße im Regen ausgeruscht war und am Boden lag, eine Hand erhoben, um sich vor dem Schlag zu schützen, auf den Euron sich vorbereitete. Nun, eigentlich taumelte er eher auf Jaime zu, den Baseballschläger erhoben, als wollte er ihm damit drohen.

„Ist das alles, was du darauf hast, Lannister?", brüllte er über die Straße, seinen ganzen Größenwahn auskostend, während Catelyn erkennen konnte, wie Jon am Fenster unruhig zu werden schien.
„Jon...!", murmelte sie leise in seine Richtung, die Hände zitternd vor Angst.
Das Telefon hatte sie schon längst auf Brans Bett fallen lassen, doch es nützte ohnehin nichts weiter, als dass Celine Dions verzerrte Stimme den Horrorfilm vor ihrem Fenster untermalte.
„Mum, das...!"
„Jon, du bringst sofort die Mädchen aus dem Zimmer und holst mir eine der Waffen deines Vaters!"
„Aber Mum, das sind Dienstwaffen! Ich weiß nicht, ob...!"
„Du weißt gar nichts, Jon! Und jetzt halt den Mund und tu, was ich dir sage!", fauchte sie ihn an, so leise wie möglich, um Arya und Sansa nicht noch mehr zu ängstigen.

Nun... um Sansa nicht noch mehr zu ängstigen, die sich in den Stuhl am Fenster hatte fallen lassen und leise schluchzend den Blick abwandte, während Arya noch immer wie gebannt auf die Straße und das was dort draußen vor sich ging, starrte.
Sie hatte lange nicht mehr geübt, doch sie waren schließlich in Westeros Valley und auch wenn ihr Vater nicht allzu viel mit Tywin Lannister gemeinsam hatte, waren sie doch beide der Meinung gewesen, es sei gut für ein junges Mädchen zu wissen, wie man eine Handfeuerwaffe bediente, schoss und idealerweise auch traf.
Lysa hatte sich immer vor dem Knall erschreckt und fortwährend gejammert, wie unladylike die ganze Sache doch war, doch sie hatte die Waffe nur zu gerne in die Hand genommen, überaus zufrieden gegen das Muster aufbegehrt in das die konservativen Werte, an die sich insgeheim doch ohnehin niemand hielt, sie hatten pressen wollen.
Und sie war nicht mal schlecht gewesen.
Zumindest so gut, dass sie sich heute zutraute Euron eine Kugel ins Bein zu jagen, bevor er ihren Nachbarn erschlagen konnte.
Allein diese Prügelei war schon mehr Aufregung gewesen, als Westeros Valley normalerweise in einem Jahrzehnt heimsuchte. Wenn Euron Jaime jetzt auch noch den Schädel einschlug...

„Arya, du solltest jetzt vielleicht in dein Zimmer...!"
„400 auf Jaime, Theon! Mein letztes Angebot!"
„Arya, der ist kurz davor zermatscht zu werden!", erklärte Jon ihr ruhig, während er versuchte Arya vorsichtig an der Schulter vom Fenster wegzuzerren, die Waffe in Catelyns Richtung gestreckt, die sie vorsichtig in die Hand war.
Sie war geladen und schwerer, als alles, was sie je in der Hand gehabt hatte und plötzlich war sie sich nicht mehr so ganz sicher, ob sie wirklich...

„Ist das alles? Mehr hast du nicht drauf? Kein Wunder, dass deine Schwester so gut im Bett ist, wenn sie ihr Geld auf dem Rücken verdienen muss, weil ihr Bruder es anscheinend nicht...!"
„Halt dein Maul, Greyjoy!", brüllte Jaime ihm entgegen, noch immer auf der Regennassen Straße liegend, einen Arm erhoben, um sich gegen den Schlag zu schützen, auch wenn Catelyn ahnte, dass es kein großer Schutz sein würde.
Euron mochte nicht besonders schnell und wendig sein, doch er war kräftig und das war es doch, worauf es bei solchen Schlägen ankam, auch wenn ein Baseballschläger vielleicht...
„Ihr habt ja keine Ahnung, was ihr ihr damit angetan habt! Du bist ein perverses, gieriges Schwein und endlich kann es auch jeder sehen, was für ein verdammter...!"
„Arya, geh jetzt weg von dem Fenster! Du gehst jetzt auf dein Zimmer und du, Theon rufst einen Arzt an! Oder bestellst einen Rettungshubschrauber oder...!"
„500 auf Jaime, Theon! Überleg es dir gut!"

Euron hob den Baseballschläger hin die Luft. „Ein paar letzte Worte, die ich deiner Schwester ins Ohr flüstern kann, wenn ich sie auf deiner Beerdigung fi...!"
„Gut, 500 auf Jaime, wenn du jetzt vom Fenster weggehst!", brüllte Jon Arya entgegen, doch die warf ihm nur ein kurzes Grinsen zu, bevor sie den Blick wieder auf die Straße richtet, wo Euron irgendetwas redete, das Catelyn allein schon veranlasst hätte, einen Film zu indizieren.
Zumindest war es nichts für Kinder, was er sagte und sie zweifelte, wenn sie ehrlich war, auch daran, dass es angemessen für die meisten Erwachsenen war.

„Arya, wir hatten gesagt...!"
„Einen Moment noch, Jon!"
Arya lächelte ihn wieder an, ein Lächeln, das Catelyn nicht verstand, wurde doch ihr Nachbar, den sie sogar halbwegs gern hatte (was bei Arya, die sich normalerweise mit allem und jedem anlegte, doch eine Besonderheit war) vor ihren Augen mit einem Baseballschläger fast tot geschlagen und die Polizei war anscheinend zu beschäftigt, um...

„Mum? Du schießt ihm aber nur ins Bein, oder?"
„Ach, Jon!", murmelte Catelyn leise, während sie an das Fenster trat, die Waffe auf Euron gerichtet, der noch immer in seinen dämlichen Monolog vertieft war.
Natürlich konnte sie für nichts garantieren, doch wenigens würde ein von ihr fehlgeleiteter Schuss wirklich ein Unfall sein und kein Kalkül, auch wenn sie nur zu genau wusste, dass Euron eigentlich keinerlei Freunde und ausschließlich Feinde in Westeros Valley hatte und dass niemand ihn vermissen würde, wenn...
„Mum!"
„Jaja!", knurrte Catelyn in die regenfeuchte Abendluft, bemüht ihre Hände ruhig zu halten, einen Finger am Abzug, hoffend, dass alles...
„NYMERIA! FASS!"

Catelyn zuckte, ebenso wie alle anderen Anwesenden, von der lauten Stimme ihrer Tochter zusammen und sie konnte von Glück sagen, dass sie nicht im Affekt abgedrückt hatte, denn sie hätte nicht dafür garantieren können, dass ihr Schuss wirklich nur Eurons Bein getroffen hätte oder nicht vielleicht Jaime oder Euron und dann auch noch...
Ein lautes Jaulen riss sie aus ihren Gedanken.
Ein lautes, kriegerisches Jaulen, das dann zu einem Bellen wurde und im nächsten Augenblick von einem Klirren überlagert wurde, das ihr ziemlich sicher verkündete, dass ihre sämtlichen Vasen im Wohnzimmer in dem Moment zu Bruch gingen, als ein großer, weiß-grauer Fellball aus dem weit geöffneten Wohnzimmerfenster sprang und mit voller Wucht in ihrem Rhododendron...

„Nymeria! Fass!"
Für einen Moment schien die große Hündin stehen zu bleiben und den Blick zu heben, dann richtete sie ihre Augen wieder auf Euron und Jaime, die beide in ihrer Bewegung innegehalten hatten, erstarrt in den Positionen, in denen sie sich bei Aryas Schrei befunden hatten, bevor sie wieder begann zu laufen.
Innerhalb ein paar schneller Sätze war sie bei Euron, sprang dann mit ihren kräftigen Hinterbeinen ab und...

„Arghh, verdammte Dreckstöle! Das wird dir noch leidtun, Mädchen, wenn du nicht sofort...!"
„Nymeria...!"
Arya sprach nicht weiter, doch die Hündin schien zu verstehen, verbiss sich so fest in Eurons Hand, bis der den Baseballschläger irgendwann fallen ließ und sich lieber daran machte seine blutüberströmte Hand irgendwie in Fetzen seines TShirts einzuwickeln, als weiterhin auf Jaime einzuschlagen, der Mittlerweile ein wenig abseits gekrochen war, die Augen auf den Hund gerichtet, der zwischen ihnen stand und Euron noch immer anknurrte, wann immer der Anstalten machte den Baseballschläger aufzuheben.

„Sie sollten jetzt lieber nach Hause gehen, Mr. Greyjoy!", rief Catelyn so laut sie konnte in den Regen hinaus, mit aller Autorität, die ihre Stimme aufbringen konnte. Und das war, in Anbetracht dessen, was ihre Kinder sie tagtäglich durchmachen ließen, eine Menge.
„Und sie, Mr. Lannister...!"
„Zieh dein Shirt aus, Jaime! Die Frauen wollen auch was zu sehen haben!"
„Halt die Klappe, Arya!", erklang Sansas zischende Stimme, doch Arya, anscheinend berauscht von ihrem Triumph, während Euron Greyjoy langsam den Heimweg antrat, wenn auch nur unter dem deutlichen Knurren einer mehr als aggressiven Nymeria, beugte sich nur weiter aus dem Fenster.
„Und Sansa lässt fragen, ob du und Cersei vielleicht offen für einen Dreier mit ihr...!"

„Arya, es reicht jetzt!", erklärte Catelyn ihr streng und zum ersten Mal schien Arya tatsächlich ein wenig eingeschüchtert zu sein... vielleicht aber auch nur, weil Jaime Lannister ihr von draußen androhte, dass sie es sich bei einem weiteren solchen Spruch abschminken konnte, jemals wieder auch nur in die Nähe seines Sportwagens zu kommen, während er an ihm schraubte, während er Nymeria, seiner Retterin in dieser Nacht, vorsichtig den Kopf kraulte.
„Soll ich vielleicht einen Arzt rufen oder...?"
Jaime antwortete nicht, sondern winkte nur ab, stattdessen kroch er weiter über den Boden, bis er zum Zaun seines eigenen Anwesens kam., um sich an ihm nach oben zu ziehen, begleitet von Nymeria, die freudig mit dem Schwanz wedelte.

„Anscheinend erwartet sie, dass er sie zum Joggen mitnimmt!", schoss es Catelyn durch den Kopf, während sie sich abwandte, denn so leid es ihr für den beeindruckenden Hund tat, glaubte sie kaum, dass Mr. Lannister am nächsten Morgen großartig Lust haben würde seine schmerzenden Knochen aus dem Bett zu hieven, um joggen zu gehen.
Vor allem nicht, wenn am dem was er gesagt hatte wirklich etwas dran war und Euron Cersei tatsächlich...
„Ach, dummes Gerede!"; murmelte Catelyn leise zu sich selbst. Jaime hätte doch sicher einen Arzt gewollt, wenn es seiner Schwester nicht gut ging oder Euron sie irgendwie verletzt hatte!
Und außerdem...
Sie schüttelte den Kopf.

Jaime Lannister war nun wirklich in der Lage ein Telefon zu erreichen und er hatte seine Schwester, die das gegebenenfalls für ihn übernehmen könnte, wenn er sich eine Gehirnerschütterung oder etwas in der Art zugezogen hatte.
Was sie anging... sie wollte nur noch ins Bett und den Rest dieser Nacht durchschlafen.
Ganz egal was gerade vorgefallen war, doch am nächsten Tag hatte sie ihre Kuchen zu backen und dafür wollte sie zumindest so ausgeruht sein, wie es irgendwie möglich war.

„Gute Nacht, Kinder!", murmelte sie leise in den Raum, in dem noch immer die ganze Familie versammelt war, all ihre Kinder in ihrer Schlafkleidung, die jetzt, da das Spektakel zu ende war, seltsam verloren aussahen, mit ihren Chips und Popcorn und Gummibärchen (woher hatten die nur das ganze Finger Food so schnell bei der Hand?).
„Ähm... Mum, wenn du jetzt daran denkst uns zu bestrafen, dann denk bitte auch daran, dass Jaime jetzt tot sein könnte, wenn wir nicht am Fenster gestanden hätten und Nymeria...!"
„Ihr geht jetzt ins Bett und damit hat es sich für heute Nacht!", erklärte Catelyn scharf, ein Gähnen unterdrückend.
„Über eure Strafen für dieses unmögliche Verhalten... und glaubt mir ruhig, dass es welche geben wird, reden wir morgen, wenn wir alle...!"

Ein herzhaftes Gähnen zerriss ihren Satz, doch Arya und Robb ließen den Kopf hängen, also schienen ihre Worte immerhin bei den größten Unruhestiftern angekommen zu sein und damit hatte sie ihr Soll erfüllt, zumindest für diese Nacht.
Während sie wieder in ihr Bett tappte versuchte sie nicht daran zu denken, was da draußen gerade geschehen war und vor allem nicht an den nächsten Morgen, an dem sie das ganze Ausmaß der Verwüstung in Augenschein nehmen würde.
Doch wenn sie ehrlich war, dann waren ihr ihr Gartenzaun und der Rhododendron und sogar die Vasen im Wohnzimmer, die alle Geschenke von Lysa gewesen waren und bei denen sie gehofft hatte, dass irgendwann mal einer der Hunde oder eines der Kinder so gnädig sein würde sie von diesem Schrecken zu erlösen, egal.
Nur das, was Jaime gesagt hatte ließ sie nicht los, der Streit, den sie geführt hatten.

„Ihr habt ja keine Ahnung, was ihr ihr damit angetan habt!", hallten die Worte in ihrem Kopf wieder und so sehr sie versuchte die Augen zu schließen und in den süßen, betäubenden Schlaf zu gleiten, nach dem sie sich eben noch so gesehnt hatte... es fiel ihr schwer, schwerer, als sie gedacht hatte, auch wenn sie schon in Brans Zimmer gewusst hatte, dass Jaimes Worte nicht so einfach verschwinden würden, wie die Blutspuren auf der Straße, die der beruhigend prasselnde Regen bis zum nächsten Morgen abgewaschen haben würde.
Beinahe so, als sei nie etwas geschehen..

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