Kapitel 3

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Der ganze Raum war in roten und goldenen Tönen dekoriert, den Hausfarben, mit bequemen Sesseln vor einem flackernden Feuer in einem Kamin. Es gab Treppen, die zu den einzelnen Schlafräumen führten; ein Raum für jeden Jahrgang.

John und der Rest der Siebten gingen nach oben zu ihrem Schlafsaal, um ihr Gepäck auszuladen, das inzwischen schon oben auf sie wartete. Jedes Bett war ein Himmelbett mit roten und goldenen Vorhängen und ihren jeweiligen Koffern und Tieren davor.

Jam und Detective machten einen solchen Radau, dass die zwei Jungs sie gleich zum Fenster brachten und zur Eulerei hochfliegen ließen, um sich zu den anderen Eulen zu gesellen.

Es gab fünf Jungs im heurigen siebten Jahrgang: John, Greg, Mike und Sam und Rory. Die fünf kamen gut miteinander aus, verbrachten aber nicht unbedingt ihre ganze Freizeit miteinander.

John schaute nervös zum Fenster hinaus, wo der Halbmond ein silbernes Licht ausstrahlte. Nicht sehr beruhigend.

„Wie waren eure Sommer?", fragte Mike Sam und Rory, welche sofort eine detaillierte Erzählung ihrer Ferien begannen.

John blendete sie aus und begann sein Gepäck zu verstauen. Er nahm seinen Zauberstab heraus, einen einfachen, aus Eiche und Drachenfaserkern gemachten Stab, und legte ihn auf seinen Nachttisch. Sein Besen, ein Nimbus 2000, wartete schon unter seinem Bett auf die ersten Runden Quidditch.

Der Besen hatte ihn fast seine ganzen Ersparnisse geraubt, seine Eltern haben natürlich noch nie zuvor etwas von Galleonen gehört und er mussten jede Menge Muggelgeld dafür von ihnen wechseln. John hatte gefühlt für immer gespart; er wollte den Besen mehr als alles andere. Er hatte nicht viele Zauberergegenstände, aber beschwerte sich auch nicht darüber. Er hatte seinen Anteil an Stinkbomben und Bertie Botts Bohnen in allen Geschmacksrichtungen.

Als er mit dem auspacken fertig war, zog er sich sofort um, hundemüde nach der Fahrt und dem vielen Essen. Der Rest der Jungs machte sich ebenfalls bettfertig und als sie alle in ihren Betten lagen, schnippte John kurz mit seinem Zauberstab und alle Kerzen wurden ausgeblasen.

Der Morgen begann mit einem warmen Licht, das durch die Fenster schien. John brauchte kurz um zu begreifen, wo genau er war, doch als er es realisierte, begann sich ein Lächeln auf sein Gesicht zu stehlen.

Alle anderen begannen gerade erst aufzuwachen als John schon aufstand, sich in seinen Schulumhang mit Krawatte schmiss und im Gemeinschaftsraum vor dem Feuer niederließ um eines der Bücher zu lesen, die er von zu Hause mitgebracht hatte.

Das Feuer brannte immer noch, wahrscheinlich ging es niemals ganz aus. Dank Zauberei war das kein großes Wunder.

Greg kam die Treppen heruntergestürmt, angezogen und fertig loszugehen.

„Komm, ich will meinen Stundenplan sehen.", sagte er, während er zu dem Loch in der Wand huschte.

„Sollten wir nicht warten?", fragte John unsicher.

„Nein, komm schon. Ich hoffe wir haben viel Verteidigung gegen die dunklen Künste, is nämlich mein Lieblingsfach."

John legte sein Buch auf einen Tisch ab und folgte Greg in die noch verlassenen Gänge. Überall waren Gemälde. Keine normalen, sonder solche, die sich bewegten und sprachen wie echte Menschen, die niemals daran scheiterten John zu amüsieren. Er versuchte dauernd sich mit ihnen zu unterhalten, aber die meisten mochten Schüler nicht besonders.

Um zur großen Halle zu gelangen, mussten Greg und John durch das Treppenhaus. Die Treppen verschoben sich andauernd in willkürliche Richtungen und man wusste nie genau, wo man rauskommen würde.

Zu ihrem Glück hatten sie nicht viele Probleme und kamen schnell an ihr Ziel.

Es gab für jedes Haus einen entsprechenden Hauslehrer, für Gryffindor, zum Beispiel, war es Professor McGonagall, welche gerade an die noch wenigen Schüler, die schon um diese Uhrzeit frühstückten, die jeweiligen Stundenpläne verteilten. John stöhnte auf, er hatte Kräuterkunde, dann Pflege magischer Geschöpfe, danach Pause, Zaubertränke und zum Abschluss Geschichte der Zauberei. Das konnte ja nur ein grausamer Tag werden, obwohl es Trost spendete, dass er keine Doppelstunde Zaubertrankunterricht hatte. Greg bekam, wie alle anderen Siebtklässer auch, den gleichen Stundenplan, also musste er wenigstens nicht alles alleine durchstehen.

AmortentiaWhere stories live. Discover now