Something's wrong

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Namjoon P.o.v

Ich konnte ihr Geschrei nicht mehr länger ertragen. Ich dachte, es einfach zu ignorieren würde funktionieren. Falsch gedacht. Nachdem ich sie beruhigt hatte, sah ich, wie Jackson zur Tür reinkam. Als auch Jisoo das bemerkte, ging sie auf ihn zu und umarmte ihn. Irgendwas störte mich daran. War es, dass ich nicht umarmt wurde? Was es, dass ich noch nie umarmt wurde? Oder war es das, dass ich nicht er war? Niemals. Dennoch ließ ich beide allein und verschwand in das andere Schlafzimmer. Dafür, dass die Hütte von außen klein aussah, war sie von innen doch recht groß.

Hingelegt ins Bett und zugedeckt, fielen mir die Augen zu. Einschlafen war dennoch unmöglich. Etwas schlich mir durch meinen Kopf. Eine gewisse Person. Doch durfte ich nicht zu sehr darüber nachdenken, sonst verschlimmert sich die Lage noch mehr und alles, wie die Gefühle, werden intensiver. Was sie jetzt wohl gerade machen? Namjoon hör auf über sie nachzudenken. Denk besser darüber nach, wie wir ihren Bruder retten können.

Vergeblich knipste ich das Licht wieder an und nahm ein Notizbuch zur Hand, welches ich im Schrank fand. Dort hinein schrieb ich einen Art Plan, wie der nächste Tag aussehen sollte. Gefühlte Stunden später, schlief ich auch ein, mit dem Notizbuch auf mir. Ich hatte gar nicht bemerkt, wie jemand reingekommen war und mir die Sachen von der Brust nahm und mich richtig zudeckte. ,,Wer ist da?...", fragte ich verschlafen doch bekam nur ein leises ,,Shh...", zur Antwort. Es musste Jisoo gewesen sein, es sei denn, ich träumte. Und das passierte selten.

Nur leider übermannte mich mein Verteidiger-Instinkt und griff sofort nach der Hand, die über meine Haare glitt, zog die Person zu mir und auf den Rücken, sodass diese sich nicht mehr bewegen konnte. Schließlich gewöhnten sich meine Augen an die Dunkelheit und ich erkannte im Mondschein, dass es Jisoo war, die ich unter mir liegen hatte. Mit großen Augen starrte sie mich an und sofort stand ich auf. ,,Mianhae....ich dachte, es sei jemand anderes." Entschuldigend ließ ich den Kopf hängen, doch sie sagte gar nichts und setzte sich aufrecht an die Bettkante. ,,Schon gut, ist nicht verwunderlich so eine Reaktion. Ich wollte bloß nachsehen, ob es dir gut geht."

Ich konnte ihren fesselnden Blick auf mir spüren und das, machte mich nervös. Nur wieso? ,,Ja, es ist alles gut. Du solltest wieder schlafen gehen. Wie viel Uhr haben wir überhaupt?" „Wir haben es ungefähr halb 3...", antwortete sie mir kleinlaut, wahrscheinlich hatte sie Angst, Jackson zu wecken. „Und wieso bist du wach?", fragte ich skeptisch und verschränkte die Arme. „Ich bin wieder wach geworden, da ich nochmal einen Traum bekommen hatte. Aber das spielt keine Rolle. Bei dir war Licht an, das hat mich hauptsächlich hergeführt."

Versuchte sie gerade tatsächlich so zu tun, als wäre dies der wahre Grund? Witzig Jisoo, wirklich. „Erzähl mir über die Träume." Verlangte ich und setzte mich neben sie aufs Bett. „Willst du das wirklich wissen?", fragte sie und sah mich unsicher an. Selbst in dieser Dunkelheit konnte man ihre traurigen Augen erkennen. Daraufhin nickte ich und lehnte mich zurück. „Ich höre auch nur zu, wenn du das willst." Sie seufzte, setzte sich im Schneidersitz vor mich und begann zu erzählen.

Angefangen bei ihrer Halmeoni im Laden, den Überfall auf die Kasse bis hin zum Schusswechsel. Doch irgendwas verschwieg sie mir. Ich konnte es hören, die Unsicherheit in ihrer Stimme war viel zu unüberhörbar. Aber ich hatte ihr versprochen, nur zuzuhören. Also merkte ich mir fies bis später, wenn ich ihr Vertrauen gewonnen hatte. Doch dies war noch sehr weit davon entfernt.

„Okay", war das Einzige, was ich als Kommentar abgab. „Möchtest du wieder rüber gehen?", Mist, das sollte nicht so Böse klingen... anscheinend nahm sie es auch gelassen. „Kann ich nicht hierbleiben? Ich habe Angst". Als hätte ich was dagegen, im Leben nicht. Bloß mochte ich es nicht, wenn man mir ansehen konnte, dass ich Zuneigung sehr brauchte. „Natürlich."

Zwei Minuten später lagen wir auch schon zusammen im Bett unter der Decke eingekuschelt. Ich hielt sie nicht im Arm, weil sie darum gebeten hatte, sondern weil ich ein Guter Beschützer sein wollte. Und das mit ganzem Herzen. Ihre Wärme und die Zuneigung die sie mir gab, brachten mich in wenigen Minuten zum Einschlafen. Es war das erste Mal seit langem, dass ich so gut schlafen konnte. Doch änderte sich dies schlagartig...

13.05.2019

Identity 'X'Where stories live. Discover now