Vazquez x Pulisic [3/4]

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Lucas POV:

Ich saß bei Isco auf der Couch und genoss einfach nur die Anwesenheit meiner Freunde. In den letzten Wochen ging es mir immer schlechter. Ganz am Anfang, als ich Chris betrogen hatte, hatte ich noch gar nicht richtig verstanden, was ich getan hatte. Ich hatte einfach nur mitbekommen, dass Chris weinend mein Haus verlassen hatte, kurz darauf hatte eine Frau das Haus ebenfalls verlassen, die ich so gar nicht kannte und dann hatte ich Chris in meinem Vorgarten liegen sehen. Mehr hatte ich nicht wirklich mit bekommen, erst als ich am nächsten Morgen aufwachte und mein Schädel dröhnte wie sonst etwas. Ich konnte mich nicht wirklich daran erinnern, was passiert war, aber ich wusste nicht, dass es etwas schlimmes sein musste, denn immer hin hatte ich noch das Bild im Kopf, wie Chris weinend meine Wohnung verlassen hatte. Ich hatte kurzer Hand einfach Marco angerufen und gehofft, dass er mir irgendwie helfen konnte. "Ja?", hatte er sich verschlafen gemeldet. "Habe ich dich geweckt?", wollte ich sofort schuldbewusst wissen. Mit einem Blick auf die Ihr hatte ich allerdings gewusst, dass das eigentlich nicht sein konnte. Marco war schon immer ein Frühaufsteher gewesen und da es schon 13:39 Uhr war, wusste ich, dass er eigentlich schon längst hätte wach sein sollen. "Passt schon, was willst du?", wollte mein Gesprächspartner wissen. Ich glaube ich habe Scheiße gebaut", hatte ich ihm Schuldbewusst mitgeteilt. "Was du nicht sagst", hatte der geborene Spanier gemurmelt. Das hatte ich mich ins Stocken gebracht. "Weißt du was?", hatte ich schon fast hoffnungsvoll gefragt. Ab dort war Marco skeptisch geworden. "Natürlich, immerhin bist du der Grund, weshalb ich und Toni uns die Nacht um die Ohren schlagen durften und weshalb mein Freund jetzt im Flieger nach Deutschland sitzt", erwiderte er vorwurfsvoll. "Was ist passiert?", fragte ich völlig überfordert nach. Langsam schien Marco verstanden zu haben, dass ich nicht mehr so wirklich wusste, was geschehen war. "Hast du schon gefrühstückt?", wechselte Marco schnell das Thema. "Nein", ich hörte es an der anderen Seite rascheln und setzte mich ebenfalls auf. "Gut, ich bin in zehn Minuten dann bin ich bei dir und scheib Ofen in den Backofen, wir frühstücken bei dir", damit hatte er aufgelegt und ich hatte einfach nur verwirrt gemacht was er von mir wollte, So kam es, dass wir eine viertel Stunde später an meinem Esstisch saßen. "Also, was weißt du noch?", wollte Marco wissen. Ich schluckte mein Brötchen runter und zählte auf, an was ich mich noch erinnern konnte "Ich weiß n och, dass Chris aus meinem Haus gerannt ist, kurz darauf auch irgendeine Frau die ich nicht kenne und dann habe ich gesehen wie Chris weinend im Garten lag, dass wars. Ich glaube mich aber daran zu erinnern, dass ich etwas Crystal Meth genommen habe, also vielleicht hängt das ja damit zusammen?", teilte ich ihm zaghaft mit, er schien ja doch irgendwie deutlich mehr zu wissen, als ich es tat. "Du hast was getan?", fragte Marco schockiert. "Ja, keine Ahnung. Ich weiß auch nicht warum. Es war dumm und ich werde es nicht noch einmal tun, aber was ist denn passiert?", versuchte ich das Thema kurz zu halten, denn das es ein Fehler war, wusste ich selber. "Du hast mit der Frau, die dein Haus verlassen hat rum gemacht, ihr saht wohl sehr vertraut aus und du schienst wohl auch nicht den Eindruck gemacht zuhaben, dass du es bereust, als Chris rein gekommen ist. Er wollte dich besuchen kommen und musste dann mit ansehen, wie du im Hausflur mit einer anderen rum gemacht hast. Daraufhin ist er dann wieder aus dem Haus gerannt und im Vorgarten zusammen gebrochen. Toni hat ihn dann zu uns geholt und hat ihn heute Morgen nach Deutschland geflogen, weil er es ihm nicht zu getraut hat in dem Zustand alleine zu fliegen, ist er mit gekommen und kommt heute Abend zurück hier her. Ich hoffe du verstehst, was du angerichtet hast", beendete er seine Erzählung. Ich brauchte eine Weile, bis ich verstanden hatte, was Marco mir gerade erzählt hatte. Langsam ließ ich mein Brötchen auf mein Brett sinken. "Ich muss nach Deutschland", murmelte ich leise. "Ich glaube nicht, dass das jetzt so eine gute Idee ist", widersprach Marco mir sofort. Ich zuckte mit den Schultern "Ich muss ihm das irgendwie erklären", Marco stand auf und griff nach meinem Arm. Ich war ebenfalls aufgestanden und in dem Begriff zu gehen, doch Marco sah mich eindringlich an "Du bliebst hier, du musst morgen spielen, schon vergessen?", versuchte er mich zum bleiben zu überreden. Ich schüttelte jedoch bloß den Kopf "Ich kann sowieso nicht spielen. Bei einer Doping-Kontrolle würde ich sowas von durchfallen", widersprach ich Marco. Dieser schien zu erkennen, dass ich recht hatte und ließ langsam von meinem Arm ab "Was willst du dem Trainer sagen, dass du nicht spielen kannst?", wollte er wissen. Er machte einen etwas benommenen Eindruck. "Ich sage einfach, dass ich beim gehen ein ziehen im Fuß spüre und einfach sicher gehen will, dass es nichts schlimmeres ist. Dann wird er mich nicht aufstellen und den Ärzten erzähle das einfach so lange, bis ich eine Kontrolle überstehen würde", erklärte ich meinen Plan. Marco sah mich schockiert an "Du willst eine Verletzung vortäuschen?", fragte er fassungslos. Ich nickte "Hast du eine bessere Lösung? Es ist immer noch besser als die Wahrheit zusagen ", gab ich zurück. Marco sagte darauf nichts mehr und mit ließ er mich eine Verletzung vortäuschen. Seit dem Tag hatte ich Toni, Marcelo und Isco erklären müssen, was passiert war und weshalb ich nichts gemacht hatte. Natürlich waren auch sie alle nicht begeistert gewesen, doch sie hatten dann doch irgendwo Verständnis gezeigt und waren mir nicht wirklich böse. Stattdessen verbrachte ich fast jeden Tag bei einem von ihnen. Sie hörten mir zu und waren für mich da. Auch wenn sie alles andere als begeistert von meiner Aktion waren, hielten sie zu mir und verpetzten mich nicht an den Trainer, dass ich gar nicht verletzt war. So saßen wir auch jetzt hier, dieses mal bei Isco, welcher sich an Marcelo gekuschelt hatte. Marcelo und Isco waren zusammen, genauso wie Marco und Toni, auch wenn ich gerade eine Trennung hinter mir hatte, hatte ich kaum ein Problem damit, hier mit zwei Paaren zu sitzen. Ich war eher froh, dass meine Freunde noch alle glücklich waren. "Lucas, du solltest dir langsam mal darüber klar werden, was du willst?", sprach Marcelo mich an, während er mit einer Haarsträhne von Isco spielte, welcher genüsslich die Augen geschlossen hatte. Ich sah etwas verwirrt zu ihm "Was meinst du?", wollte ich wissen. "Ich meine Chris. Wenn du auch nur noch den Hauch einer Chance haben willst, dann solltest du dich langsam mal entscheiden, ob du noch einmal versuchen willst mit ihm zusammen zu kommen, oder ob du es jetzt so belässt", erklärte er mir. Seit dem Tag, an dem Marco bei mir gefrühstückt hatte und mir erzählt hatte, was passiert war, hatte ich mein Vorhaben nach Dortmund zufliegen verworfen. Ich hatte gemerkt was ich angestellt hatte, ich hatte gemerkt, wie es Chris gehen musste und hatte mich in ihn hinein versetzt. Ich hatte mir denken können, dass er nicht mit mir reden wollte und so hatte ich mich dazu entschieden ihm erstmal etwas Zeit zugeben, um mit dem ganzen klar zukommen. Doch mittlerweile hatte ich auch verstanden, dass er s schnell nicht damit klar kommen würde. Meine Freunde kannten meine ganzen Gedankengänge und wussten, was ich geplant hatte und was ich wieder verworfen hatte. Im Moment waren sie einfach die einzigen, die mir noch zu hörten. Ich wusste, dass der Fehler, den ich gemacht hatte, unverzeihbar war und es tat mir wirklich unfassbar Leid, doch ich konnte es nicht rückgängig machen. "Ich weiß einfach nicht, was richtig wäre. Ich will nicht noch einmal etwas so falsch machen, aber ich will ihn auch nicht einfach so gehen lassen. Ich liebe ihn doch", erklärte ich. "Dann flieg hin und rede mit ihm. Mit was anderem wirst du dich sowieso nicht zufrieden geben können", kam es von Isco, welcher immer noch die Augen geschlossen hielt und sich weiter von Marcelo streicheln ließ. Etwas verwirrt sah ich zu ihm. Er hatte die ganze Zeit nichts gesagt und ich war eigentlich davon ausgegangen, dass er nicht weiter zu gehört hatte, doch scheinbar hatte er das sehr wohl getan. "Isco hat Recht. Wenn wir das jetzt ausdiskutieren würden, dann würden wir zu dem Schluss kommen, dass du mit keiner Lösung zufrieden bist, außer damit, dass du zu ihm fliegst und versuchts dich zu erklären. Deswegen können wir das auch abkürzen und du fliegst einfach direkt zu ihm", meldete sich jetzt auch Toni zu Wort. Ich wusste, dass sie recht hatten und gab mich geschlagen. "Na gut", zwei Tage später fand ich mich auch schon am Flughafen wieder und wartete auf den Flug, der mich auf direktem Weg nach Dortmund und so zu Chris bringen würde. Ich wusste zwar noch nicht, wie ich es ihm erklären sollte und was ich überhaupt sagen wollte, doch ich ging einfach mal davon aus, dass die Wahrheit mich am weitesten bringen würde.

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Ich hoffe es hat euch gefallen, lasst gerne einen Kommentar da, bis Freitag

Kurzgeschichten Fußball ~ BoyxBoyWhere stories live. Discover now