Saúl x Torres [1/4]

1.1K 30 0
                                    

Dieser Teil wird wahrscheinlich einigen bekannt vorkommen, denn ursprünglich hatte ich diese Geschichte als os geplant. Allerdings wurde sie mir dann doch etwas zu komplex und lang, sodass ich beschlossen habe sie als diese Kurzgeschichte hoch zu laden. Dadurch habe ich diesen Teil aber auch schon mal hoch geladen, ab dem nächsten Kapitel, wird dann aber alles neu sein. So, und jetzt viel Spaß beim lesen :)

Ich sah Saúl in die Augen und nahm sein Gesicht in meine Hände. "Pass gut auf dich auf, in Ordnung?", mein Freund erwiderte meinen Blick und nickte zögerlich. "Ich will nicht das du gehst Nando", gab er leise zu. Er senkte seinen Kopf etwas in meinen Händen und sah auf den Boden. Ich seufzte und schloss ihn in meine Arme. Er drückte sich an mich und ich vernahm ein leises Schluchzen. Schon bei meinen offiziellen Abschiedsspiel, war er sehr emotional geworden. Schon vor den laufenden Kameras, hatte er seine Tränen nicht zurück halten können, doch später, als wir alleine waren und der Abschied immer näher kam, war es noch so viel schlimmer. Die Jungs hatten eine Feier organisiert bevor ich gehen würde, zum Abschied, doch auch da konnte Saúl einfach keinen Spaß haben. Er verbrachte den ganzen Abend auf meinem Schoß oder in meinem Arm. Immer wieder verlor er die Kontrolle über seine Emotionen und immer wieder weinte er in meine Schulter. Oftmals, als ich dachte, dass er anfangen würde zumindest für diesen einen Abend zu vergessen, dass ich gehen würde, rannte ihm erneut eine einzelne Träne über die Wange und ich wusste ganz genau, dass mein Wechsel immer noch das Zentrum seiner Gedanken darstellte. Mittlerweile hatten wir es an den Punkt geschafft, wo er nicht direkt weinte, oder einen Nervenzusammenbruch bekam, denn auch das hatten wir bereits zwei Mal hinter mir. Beide male war ich bei ihm gewesen und auch die einzige Person, die ihn irgendwie beruhigen konnte. Jedes mal, hatte ich ihm und seiner Gesundheit zur Liebe meinen Wechsel etwas weiter raus gezögert, doch heute war der Tag gekommen. Heute würde ich gehen müssen und das wusste Saúl auch. Ihm war bewusst, dass er nicht mehr Datum herum kommen würde mich gehen zulassen und so hatte er begonnen sich mit der Situation abzufinden. Trotzdem, hatte ich Koke darum gebeten Saúl nach Hause zu bringen, wenn ich weg war. Ich wusste, dass Saúl, wenn ich ins Flugzeug gestiegen war und diese abhob, seine Kontrolle uns Selbstbeherrschung verlieren würde. Ich wollte nicht, dass er dann in so einer schlechten Verfassung Auto fahren musste und somit hatte Koke sich dazu bereit erklärt meinen Freund sicher nach Hause zu bringen. Zusätzlich, meinte dieser noch, dass er darauf achten würde, dass Saúl nicht völlig aufgelöst in unserem Haus war, beziehungsweise, würde er ihn erst dann alleine lassen, wenn es ihm einiger Maßen gut ging. Das beruhigte mich zumindest ein bisschen, denn mein schlechtes Gewissen wegen dem Wechsel war schon groß genug. Doch es war nun einmal so, ich wurde nicht jünger und somit war Japan eine relativ gute Alternative. Das es Saúl mit meinem Wechsel so schlecht gehen würde, hatte ich geahnt, och wir hatten das zusammen entschieden und er meinte, dass er meinen Entscheidungen nicht im Weg stehen wollte. Das war schlussendlich auch der Grund, warum ich dem Wechsel zugestimmt hatte, immerhin war mir bewusst gewesen, wie es meinem Freund damit gehen würde. Wir würden zwar weiter zusammen bleiben, doch eine Fernbeziehung von Spanien nach Japan war mit Sicherheit nicht einfach, dass wussten wir beide. Ein weiter Punkt, weshalb es lange gedauert hatte, mich zu entscheiden zu gehen, war, dass Saúl nicht zwingend alleine klar kam. Bevor wir zusammen kamen, als wir uns gerade kennen gelernt hatten, hatte er sein Leben alles andere als unter Kontrolle. Ich hatte ihn kennengelernt, weil ich gesehen hatte, wie er zusammen geschlagen wurde. Damals wollte ich nur etwas Zivilcourage leisten. Ich war zu ihm gegangen und hatte die Männer, die auf ihn eingeschlagen hatten verscheucht. Ein paar Tage später, als ich dann zum Training kam, war er da plötzlich auch. So lernten wir uns etwas besser kennen und freundeten uns schließlich an. Es stellte sich heraus, dass ich der einzige war, der von seinen Problem wusste. Niemand schien so wirklich zu wissen, dass er zusammen geschlagen wurde. Später fand ich dann auch noch heraus, dass er eine Vergangenheit mit Drogen hatte und diese Typen aus genau der Zeit stammten. Laut Saúl, war es schon lange her, dass er sich in dieser Welt bewegt hatten, doch scheinbar waren die Typen von damals immer noch sauer wegen irgendwas auf ihn. Er wollte mir nicht erzählen, was genau es war, seiner Meinung nach, war das Wissen, welches ich lieber nicht haben sollte. Irgendwie hatte ich es geschafft ihm genug Sicherheit und Boden unter den Füßen zu geben, sodass er in Ruhe gelassen wurde. Schließlich kamen wir dann zusammen und Saúl vollständig aus dieser merkwürdigen Szene raus. Es lag mittlerweile zwei Jahre zurück, dass er zusammen geschlagen wurde und so war ich mir eigentlich sicher, dass er wieder mit beiden Beinen im Leben stand und alleine klar kam. Trotz allem blieb in meinen Hinterkopf, dass er schon einmal solche Probleme hatte und sie eigentlich jeder Zeit wieder bekommen könnte. Es gab mir absolut nichts die Sicherheit, dass die Typen nicht wieder auf ihn zurück kommen würden, so bald ich ihn alleine ließ. Doch schlussendlich hatte ich mich dazu durchringen können, Saúl zu vertrauen. Denn irgendwo hatte es ja mit Vertrauen zu tun. Vertrauen, dass er alleine klar kam und keinen Aufpasser brauchte, immerhin war er alt genug. Das alles spielte in meine Entscheidung mit rein und es hatte wirklich lange gedauert, bis ich mich endgültig entschieden hatte. Doch jetzt war es soweit und es gab auch kein zurück mehr. So war ich dann irgendwann, nach mehren Abschiedsküssen in mein Flugzeug geflogen und war mehrere Stunden später in Japan gelandet. Ziemlich direkt, hatte ich Saúl angerufen, da ich mir sicher war, dass er nicht schlafen würde, bis er wusste, dass ich sicher in Japan angekommen war. Tatsächlich war es genauso. Dank der Zeit Verschiebung war es in Spanien schon drei Uhr morgens, doch mein Freund hatte noch nicht einmal an schlafen gedacht. Ich redete kurz mit ihm und erklärte ihm, dass alles in Ordnung war, dann bedanke ich mich bei Koke, der wie versprochen bis zu meinem Anruf bei Saúl geblieben war. Danach beorderte ich Saúl ins Bett, denn immerhin hatte dieser in ein paar Stunden schon wieder Training. Ich redet solange mit ihm, bis ich sein leises Schnarchen hörte, welches mir verriet, dass er eingeschlafen war. Heute, war es drei Wochen später. Ich musste zugeben, dass ich Atletico und meine Freunde dort echt vermisste. Hier war alles anders, nichts war gleich und ich würde liebend gerne wieder zurück wechseln. Allerdings wusste ich, dass das nicht ging. Die einzige Möglichkeit war es, meine Karriere zu beenden und privat zurück nach Madrid zu ziehen. Meine Beziehung zu Saúl hielt der Entfernung tatsächlich relativ gut stand. Ich hatte zwar den Eindruck, dass es ihm lieber wäre, wenn ich bei ihm in Madrid wäre, doch er machte mir jedes mal wieder deutlich, dass es auch in Ordnung war, wenn ich hier war. Umso mehr überraschte mich sein Anruf. Es war in Japan gerade mitten in der Nacht, doch ich wusste, dass es in Madrid erst früher Abend war. Durch das Klingeln von Saúls Anruf war ich wach geworden und ging jetzt verwundert ran. Eigentlich rief er mich nie an, wenn es bei mir Nacht war und ich nicht bei ihm, wenn es bei ihm Nacht war. "Nando?", hörte ich ein verzweifeltes Schluchzens von der anderen Seite des Anrufs, sobald ich dran ging. "Baby, ist alles okay?", wollte ich sofort wissen. Sowohl die Uhrzeit, als auch seine Stimme machten mir Angst. Es war mehr als eindeutig, dass er weinte und genau das und der Fakt, dass ich nicht wusste weshalb, machten mir Angst. "Nando", schluchzte Saúl wieder. "Ich bin hier Kleiner, alles wird gut", fing ich an ihn zu beruhigen. Er schluchzte immer wieder in das Micro. Ich stellte ihn auf Lautsprecher um und redete weiter auf ihn ein "Alles wird wieder gut, ich bin hier. Ganz ruhig Baby", sprach ich immer weiter, während ich in meinen Kontakten nach Koke suchte. Sobald ich diesen gefunden hatte, verfasst ich ihm eine kurze Nachricht.

Hey, ich weiß nicht genau was passiert ist, aber Saúl hat mich gerade angerufen und ist komplett aufgelöst. Ich gehe davon aus, dass ich zu ihm kommen muss, wenn wirklich passiert ist, was ich denke, aber es wäre echt nett, wenn du bis dahin zu ihm fahren könntest und ihn vielleicht etwas beruhigen oder so?

Ich wartete, bis sich die Häkchen blau färbten und kurz darauf eine neue Nachricht auf meinem Bildschirm angezeigt wurde.

Klar, ich mache mich auf den Weg, aber denkst du es ist wirklich so schlimm, dass du her fliegen musst, ich meine du würdest ja auf jeden fall Training und wahrscheinlich auch ein Spiel verpassen.

Ja, ich denke schon und danke

War alles, was ich zurück schrieb, dann widmete ich meine volle Aufmerksamkeit wieder Saúl, welcher immer noch völlig aufgelöst war. "Baby? Kannst du mir sagen was passiert ist?", bat ich ihn mit sanfter Stimme. "Sie waren wieder da. Ich wollte doch nur zum Bäcker", antwortete er mir weinend. Ich schloss die Augen. Es war genau das eingetreten, was ich vermutet hatte. Er war erneut zusammen geschlagen wurden. "Okay, hör zu. Koke ist gleich bei dir. Er wird sich um dich kümmern und ich steige in das nächste Flugzeug, dass nach Spanien fliegt. Ich bin so schnell ich kann bei dir, aber du weißt, dass es trotzdem etwas dauert. Bitte öffne dich Koke, sodass ihr beide zum Arzt gehen könnt. Wir müssen uns sicher sein, dass du keine inneren Blutungen hast und auch ansonsten gehe ich davon aus, dass sich ein Arzt mal genauer ansehen sollte, ob etwas ernsthaft verletzt wurde", erklärte ich ihm. Saúl atmete ein paar mal tief durch, ich wusste, dass er versuchte seine Fassung wieder zu bekommen. "In Ordnung", erklärte er. Seine Stimme war immer noch belegt und ich konnte nur hoffen, dass er Koke genug vertraute, um sich diesem zu öffnen. Ich verabschiedete mich und machte mich dann direkt auf den Weg zum Flughafen. Fürs Training morgen abmelden, tat ich mich während ich auf mein Boarding wartete. Ich schrieb, dass ich wegen privaten Problemen nach Spanien musste und noch nicht sagen könnte, wie lange ich blieben müsste. Sobald ich den Flug hinter mir hatte, suchte ich mir ein Taxi und ließ mich zu dem Haus meines Freundes fahren. Von Koke hatte ich mitgeteilt bekommen, dass er mit Saúl beim Arzt war. Saúl hatte zwar keine inneren Blutungen, jedoch war seine Nase wohl gebrochen, sein linkes Auge zugeschwollen und blau und zusätzlich hatte er auch noch eine Platzwunde an seiner Stirn bekommen, welche geklammert werden musste. Es hatte mich zumindest schon einmal in bisschen beruhigt, dass es Saúl, den Umständen entsprechend gut ging. Trotzdem stand meine Entscheidung fest. Ich würde und konnte Saúl nicht noch einmal alleine lassen und würde mein Karriere beenden, damit hier bei ihm sein konnte. Allgemein mochte ich es in Japan nicht und hatte seit meinem Wechsel schon ein paar mal mit dem Gedanken gespielt das ganze zu beenden und zurück nach Madrid zuziehen. Doch dieser Vorfall, hatte mir den letzten Stoß gegeben und somit würde ich zurück nach Hause ziehen, denn das Japan nie mein Zuhause werden würde, war mir klar geworden. Ich klingelte an der Tür und wurde kurz darauf von Koke rein gelassen. Sofort lief ich in Wohnzimmer, wo ich Saúl fand, Er saß völlig zusammen gesunken auf dem Sofa. Seine Biene hatte er angezogen und seine Arme drum geschlungen, er trug eine Maske, wegen seiner Nase und sah auch ansonsten ziemlich ramponiert aus. Ich lief zu ihm und zog ihn vorsichtig in meine Arme.

...

Ich hoffe es hat euch gefallen, lasst mir gerne etwas Feedback da. Wie schon gesagt, war das hier ursprünglich mal ein so, weshalb die meisten das wahrscheinlich schon kannten, doch ich hoffe, dass ihr trotzdem bis zum nächsten Teil wartet, da dort erst die eigentliche Story beginnt. Bis nächste Woche Donnerstag :)

Kommentar von @dreaming_t

[owwww mein armes Saúl Baby :C Koke wieder in der Rolle seines Lebens 😂 er ist, auch wenn mein Herz halb gebrochen ist, wofür du nichts kannst, weil das an Nandos wirklichen Wechsel liegt, super geworden<3]

Kurzgeschichten Fußball ~ BoyxBoyWhere stories live. Discover now