Vierunddreißig

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Einige Tage sind vergangen seit dem Abend, als Brook James vom Job erzählte. Es waren nur zwei Tage in denen Cherry bei ihnen hausen sollte. Nun stand Brook vor Cottens Tür und wollte das Kätzchen wieder zurück bringen.

"Da ist ja mein Babyyy!" Rief Cotten aufgeregt und nahm die Box aus Brooks Händen um diese in ihr Zimmer zu bringen und auf ihr Bett zu legen.

"Hab dich auch vermisst." Begrüßte Brook sie, trat hinein und schloss die Tür. Sie musste beim Anblick des verschreckten Kätzchens Schmunzeln. Cotten drückte das Fellkneuel an ihre Brust. "Hat sie sich irgendwie seltsam benommen?" Brook erwidert mit einem Kopf schütteln.
"Nichts weltbewegendes. Sie hat an einigen Pflanzen geknabbert, unsere Gardinen erkundigt und auf unserem Bett geschlafen. Sie mag James sehr." Erzählte Brook am Ende lächelnd.

Sie setzte sich zu ihrer Freundin auf ihr Bett und beobachtete sie dabei, wie sie die Nase im Fell der Katze vergrub. "Ist Jenett da?"stellte sie die Frage und bekam ein Kopf schütteln als Antwort. Brook sah sich etwas im Zimmer um. "Ist jemand anderes vielleicht noch hier?"fragte sie schließlich. Und obwohl Cotten schnaubte und die Augen verdrehte zuckte Brook die Schultern.

"Was denn? Letztes mal war Robin in deinem Bad und du wolltest mir weis machen, er würde deine ‚Fenster umbearbeiten.'" Schließlich hatte ihre Zinmergenossin Cottens Geheimnis ausgeplaudert und seit dem weiß Brook, dass da etwas zwischen ihren beiden Freunden läuft.

"Willst du mir endlich mal erzählen, was da zwischen euch ist?" Fragte sie und setzte sich weit nach hinten, wo sie sich mit dem Rücken an die Wand lehnte, die mit etlichen Postern überseht war. Generell war das gesamte Zimmer von Cotten und Jenett dunkel und irgendwie sehr Gothic gestaltet. Es lag wahrscheinlich daran, dass Cotten eine Band hatte und gerne dem Klischee dessen folgte. Deshalb hat sie Band Poster überall und auch Bilder von Instrumenten und Zeichen eines Musikers hängen. Jenett bezeichnet sich zwar nicht als Punk, doch ihr Aussehen sagt etwas anderes. Mit ihren blauen Haaren und den ganzen Piercings wirkt sie eher weniger wie eine Medizin Studentin.

"War." Erwiederte Cotten und setzte das schläfrige Kätzchen auf ihren Schoß. Auf den fragende Blick ihrer Freundin, seufzte sie schließlich auf.
"Robin und ich, das ist Vergangenheit. Glaub mir. Es ist vorbei, was immer es auch war." Sagte sie und hob die Augenbrauen. Brook wusste, dass sie versuchte desinteressiert zu wirken. Sie kannte mittlerweile viele der Gesichtsausdrücke, die ihre beste Freundin immer mal aufsetzte. Ein bedauerlicher Versuch zu wirken, als sei sie drüber hinweg, was auch immer zwischen ihnen war. Deshalb wusste Brook auch nicht, ob sie noch weiter reinbohren sollte.

"Er war neulich spät Abends bei uns zu Hause und hat mit James geredet. Ich bin in der Zeit schon schlafen gegangen, deshalb weiß ich nicht worum es ging." Erläuterte sie. Sie erinnert sich noch an die Art wie Robin aussah. Als wäre er mit den Gedanken woanders und würde bloß einen Grund erfinden, Brook und James an dem Abend zu besuchen.

"Weißt du also nicht worüber sie geredet haben?" Fragt Cotten und dreht sich zu ihrer Freundin. Diese schüttelt den Kopf, was Cotten Seufzen lässt. Mit gerunzelter Stirn beobachtete sie die Reaktion ihrer Freundin.

"Cotten? Was ist passiert? Ich meine, ich zwinge dich ja nicht darüber zu reden, aber..." Möchte sie wissen. Cotten sieht unbehaglich aus und sucht im Zimmer herum, als sei irgendwo eine gute Ablenkung worauf sie zeigen konnte, um das Thema zu ändern. Brook hätte nie gedacht, dass sie ihre Freundin jemals nicht über ihre Bettgeschichten prahlen hörte. Also sah sie mit verschränkten Armen zu ihrer Freundin und wartete.

Was sie am wenigsten erwartete, waren die Tränen in Cottens Augen. Cotten weinte nicht. Das gab es nicht. Noch nie war Cotten eine Person gewesen, die offen ihre Emotionen zeigte. Für einen Moment wusste Brook nicht, was sie tun sollte. Doch nicht mal 1 Sekunde später war sie heran gerutscht und legte einen Arm um ihre Schulter. "Hey, Was ist denn los?" Fragte sie leise.

Sie musste sich Szenarien ausmalen, in denen Robin sie womöglich zu sehr verletzt hatte mit seinen Worten oder die hatten eine Art Beziehung und nun war Schluss. Vielleicht war es tatsächlich etwas ernsteres zwischen ihnen. Egal was es war, sie würde Robin zu Rede stellen.

"Es ist was passiert Brook..." Sagte sie mit zitternder Stimme. Geduldig wartete sie, bis sie einigermaßen sicherer mit der Stimme war. Und dann ließ sie die Bombe platzen.

"Ich bin schwanger."

Ohne Vorwarnung. Sie behielt für einige Sekunden den Arm noch um Cottens Schulter, doch dann nahm sie den Arm runter und schlug sich beide Hände vor den Mund. Oh Gott. Schwanger. Cotten. Für einen kurzen Moment erwartete sie, dass Cotten anfänge zu lachen und alles als eine Art Scherz runterspielt. Doch die Tränen waren zu echt, die Gefühle waren zu echt.

"Ich weis doch auch nicht, wie es passieren konnte. Ich habe so gut es ging auf das Kondom geachtet, ich nehme die Pille und bisher hat es doch sonst nie so etwas gegeben. Ich verstehe es doch selbst nicht!" Sie sah dabei zu, wie ihre beste Freundin sich die Haare raufte. Brook war total heiß geworden. Konnte das möglich sein? Cotten war schwanger? Sie konnte nicht sitzen bleiben. Sie musste aufstehen. Brook lief im Zimmer etwas hin und her. "Oh mein Gott, Oh mein Gott.." murmelte sie.

"Weißt du von wem es sein kann?" Fragte sie dann endlich ihre aufgelöste Freundin auf dem Bett. Diese sah sie mit einem ungläubigen Blick an. "Brook, über wen reden wir denn die ganze Zeit über?" Fragte Cotten und brachte Brook dazu die Augen weit aufzureißen. "ROBIN?!?"

Während Cotten ihre Hände vor ihr Gesicht klatschte und Brook den Namen des heiligen Herren zu oft für 2 Minuten in den Mund nahm, machte sich das Kätzchen von Cottens Schoß und setzte sich neben sie auf die Decke, um sich dort zu strecken. "Woher willst du wissen, dass er es ist. Ich meine..." sie wollte ihre Freundin nicht als Flittchen bezeichnen. Aber Cotten verstand die Andeutung.

"Ich schlafe mit vielen Brook, das heißt aber nicht, dass ich eine Prostituierte bin. Ich nehme nicht jeden Typen nach der Reihe einmal durch. So bin ich nicht mehr." Unterbricht sie ihre Freundin. Brook fühlt sich schlecht, dass sie ihrer Freundin so etwas vorgeworfen hat.

"Außerdem gab es in letzter Zeit nur ihn. Nur Robin." Antwortete sie leiser als das Gesagte davor. Das war etwas, was Brook auch überraschte. Cotten war nicht eine Person, die sich auf nur einen begrenzte. Sie wollte immer jemanden neuen und konnte nie länger als zwei Wochen mit dem selben Mann schlafen. Brook sah sie mitleidig an.

"Schau nicht so." Sagte sie und wendet den Blick auf den Boden. "Ich kriege das schon irgendwie alleine hin. Ich meine, meine Mum hat es doch bei mir auch geschafft. Und ich bin eine starke unabhängige Frau-" "Halt warte." Unterbrach sie Brook.

Brook zählte in ihrem Kopf alles zusammen. Bis auf den Fakt, dass Cotten das Kind behalten wollte, erhielt Brook am Ende ihrer Gedanken ein wirklich schlechtes Bild, was den Robin präsentierte. "Er weiß es schon...?"

Mit weiteren Tränen in den Augen nickt Cotten. Dann atmet sie durch und reibt sich die Augen. In Brooks Herz zog sich alles zusammen. Robin hat sie einfach sitzen lassen? Ihm war es egal, dass er Cotten womöglich geschwängert hat? Warum zieht er so etwas bitte ab? "Ich werde das schon ohne ihn hinkriegen. Er will mir nicht glauben? TJA, dann hat er eben Pech. Dieser Bonzen Arsch."

Brook sammelte sich und setzte sich wieder neben Cotten, um eine Hand auf ihre Schulter zu legen. Ihre beste Freundin sah sie aus schimmernden Augen an. "Du wirst das nicht alleine durchstehen Cotten. Schlag dir das aus dem Kopf. Ich bin doch auch noch da, ich werde dich nicht allein lassen. Und James wird dich auch unterstützen. Verstanden?" Versprach sie ihrer Freundin, die ihr halb weinend halb lachend in die Arme fiel.

Lass uns unter dem Sternenhimmel tanzenWhere stories live. Discover now