Zwölf

5 0 0
                                    

Zwölf

Sie sahen sich die Zeit über in die Augen. Kein mal wendete Brook ihre Augen von seinem tiefen Braun ab, während sie ihre Hüften schwang. Alle beide bewegten sich mit dem anderen Körper und es sah wieder so aus, als hätten sie noch nie etwas anderes gemacht. Die meisten wurden nach weinigen Minuten aufmerksam und hielten Abstand, damit James und Brook sich erweiterten.

Das taten sie dann auch. Sie waren fast der Mittelpunkt der ganzen Menge und tanzten zum Takt. James drehte sie irgendwann in seinen Armen aus und dann wieder ein. Somit war Brook nun mit dem Rücken an ihn gepresst. Sie spürte daraufhin seinen warmen Atem, der sich in ihren Haaren vermischte. Er vergrub seine Lippen in ihren Hals und hauchte Luft dagegen. Brook fühlte sich benebelt, wenn er das tat.

Sie liebte ihn für seine Berührung an ihrem Körper und war ihm Dankbar, dass er da war und er sie liebte. Denn nur er wusste, wie er sie anfassen sollte, um gewünschte Reaktionen zu bekommen. Nur er wusste wie er sich zu ihrem Körper bewegen sollte. Dafür war sie Dankbar und sie fühlte sich gleichzeitig geborgen.

Die Raumtemperatur stieg an. Viele sahen ihnen beim Tanzen zu und bewunderten beider Talente, die sie jedem glücklich präsentierten. James drehte seine lachende Freundin nochmal in seinen Armen und drückte sie dann an sich, um ihr tief in die Augen zu sehen. Ihre Hüften bewegten sich weiter, während er mit geschlossenen Augen seine Stirn auf ihre legte, um ihr so noch näher zu sein und alles zu genießen.

Brook sah auf ihre Füße und konzentrierte sich auf geschmeidige Bewegungen mit der Hüfte. Sie ließ die Hände auch auf seiner Brust wandern. Als sie wieder den Blick  hob, waren James Augen auf ihre Hüfte gerichtet und er grinste breiter. "Sexy" murmelte er. Brook brachte das auch zum Grinsen. Sie wollte nur für ihn sexy aussehen. Sie machte das alles nur, um ihm zu gefallen. Um für ihn sexy zu wirken. Und das wurde bewirkt.

Nach dem zweiten Lied standen sie aus der Puste und verschwitzt aneinander. Ihr Atem vermischte sich und sie lächelten beide. Dann legte James seine Lippen auf Brooks und sie erwiderte mit Vergnügen. Ein leiser Applaus ging durch die Menge, doch James zog Brook einfach heraus aus den Leuten, die nun anfingen selber mit etwas mehr Leidenschaft zu tanzen.

Sie machten am Tresen halt und bekamen von Daniel zwei Cocktails, was sie nicht immer anboten. James hielt Brook noch an der Taille fest. Er drückte sie an sich und beide nahmen die Gläser in die Hand. James grinste und roch an dem Getränk, dann checkte er aus, ob Daniel noch zu ihnen sah, er beugte sich zu Brook und sie lauschte ihm mit dem selben Grinsen.

"Ich krieg das Zeug nicht runter, das weißt du. Es schmeckt mir nicht. Aber ich will nichts sagen, weil es unhöflich wäre. Also was mache ich jetzt?" erzählte er belustigt von seinem Problem. Brook fiel in schallendes Gelächter und schüttelte den Kopf. James sah sie glücklich an und lauschte ihrem Lachen. Dann, als sie ruhig wurde und die Schultern zuckte, hatte sie nur noch ein stilles Lächeln auf dem Gesicht, da beugte er sich wieder zu ihrem Ohr.

"Wenn du noch einmal so sexy lachst, dann kann ich für nichts garantieren, Baby." sagte er und wollte selbstbewusst klingen. Brooks Herz schlug noch schneller, als eben gerade beim Tanzen. Sie fühlte das Pochen unter ihrer Brust und spielte mit ihren Fingerspitzen an dem kleinen Regenschirmteil des Cocktails. Dabei warf sie ihm einen verführerischen Blick zu. Sie versuchte es zumindest. Am Ende lachte sie doch noch etwas.

"Ach ist das so? Und... wo willst du mich nehmen? Auf den Toiletten hinten oder gleich hier auf dem Tresen?" sie kicherte und sah sich nach lauschenden Leuten um. Aber die meisten waren beschäftigt mit tanzen oder sich zu unterhalten. Sie sah wieder zu James, der ihre Hand nahm und sein Cocktail zur Hälfte in ihren leeren Becher schüttete, damit es so aussah als hätten beide zur Hälfte ausgetrunken und die Gläser so stehen lassen.

"War ja klar, dass du so etwas wieder sagst." Er schüttelte grinsend den Kopf und zog sie beim nächsten Lied wieder zur provisorischen Tanzfläche, wo sie nochmal anfingen zu tanzen. James sagte es wäre das letzte Lied dann wollte er mit ihr nach Hause. Brook wollte natürlich länger bleiben. Sie wollte am Liebsten noch zu zehn weiteren Liedern tanzen. Aber andererseits konnte sie James verstehen. Sie hielt es selbst nicht noch länger aus. Sie wollte James sofort die Kleider vom Leib reißen.

Sie tanzten wieder wie vorher, nur dass dieses mal mehr Leute auf der Fläche waren und auch tanzten. Dennoch schmiegten sie sich aneinander und tanzten zu dem spanischen Rhythmus. Nebenbei gab ihr James immer gerne Komplimente zu ihren Bewegung. Er strich mit seinen Händen von ihren Hüften, zu ihrem Rücken und dann weiter abwärts. Als sie den angenehmen Druck am Hintern spürte, musste sie grinsen. Er folgte ihren Lippen und grinste zurück.

"caliente he?"  sagte sie mit gehobenen Augenbrauen und sah ihn abwartend an. Er stimmte ihr zu und flüsterte ihr Sachen ins Ohr, wobei sie manchmal auflachen musste und manchmal eine Gänsehaut bekam. Mal waren es Sachen, die wohl keiner mitbekommen sollte und mal waren es Sachen, die sie zum Lachen brachten. Doch so standen sie für den Rest des Liedes in dieser Haltung. James Mund war an ihrem Ohr, während seine Hände auf ihrem Hintern lagen. Brook machte das nichts aus. Sie mochte alle Berührung seinerseits. Sie selbst hatte eine Hand auf seiner Schulter und die andere ging auf Wanderung über seiner Brust.

Dies brachte dazu, dass sie 20 min später, als sie sich von Robin, Daniel und Rita verabschiedeten, sich auf den Weg nach draußen machten. Beide konnten die Finger nicht voneinander lassen. Sie wollten, so schnell wie möglich, nach Hause und dann ins Bett. Gerade wollten sie Arm in Arm auf James Auto zusteuern, als eine weibliche Stimme hinter ihnen um Aufmerksamkeit rief.

Das schwarzhaarige Mädchen hielt vor ihnen an und Brook musterte sie fragend. Sie war nicht all zu groß. Doch sie hatte trotzdem eine gewisse Schönheit, die nicht einfach so mal vorhanden war. Man sah ihr direkt an, dass sie Latina war. Und auch James bemerkte dies, als sie anfing zu reden.

"Hablas español?" sagte sie viel zu schnell, als das Brook überhaupt die zwei Worte verstand. Sie redete natürlich mit James. Dieser war freundlich und offen wie immer. Er fing mit ihr ein Gespräch an und sie lachten sogar ein paar mal zusammen, über irgendwelche Witze wahrscheinlich. Brook versuchte einiges vielleicht zu verstehen. Das einzige, was sie vielleicht verstand waren belanglose Wörter wie me, el, si, no, España, la, America, claro, Bailar und Columbia.

Das schwarzhaarige Mädchen zeigte auch mal kurz auf Brook und fragte James etwas, während er sie noch ein Stück näher an sich ran zog und kurz lachte, bevor er ihr antwortete. Brook war wirklich neugierig und verfluchte wieder mal ihren Französisch Kurs. Sie wollte unbedingt verstehen, über was die beiden da redeten.

Im Auto hatte James ihr die Kurzform von dem Gespräch erklärt. Das Mädchen ist eine Austausch Schülerin aus Peru und heißt Clara. Sie hatte sich gedacht, dass James wohl auch ein Latino wäre beim Tanzen und wollte ihn daraufhin ansprechen, was sie auch getan hatte. Sie besuchte ebenfalls die Columbia und freute sich nun, da sie jetzt jemanden schon kannte.

"Für so wenig habt ihr aber recht viel gesprochen." sagte Brook und sah aus dem Fenster, während sie durch die Nacht fuhren. Sie war nicht eifersüchtig. Eifersucht gab es praktisch gar nicht in deren Beziehung. Denn es war eine Sache mit der Brook nicht umgehen könnte. Vor langer Zeit hatten sie sich darauf geeinigt niemals Eifersucht zu zeigen.

"Wieso bist du jetzt so?" fragte James belustigt. Seine Hände waren lässig auf dem Lenkrad und er wendete dann nach rechts, als sie fast an ihrem Apartment ankamen. Sie seufzte gespielt entnervt. Und James lachte kurz auf, als er zu ihr rüber sah. Sie wussten beide, dass es keinen Grund zur Eifersucht gab. Sie waren verliebt in ineinander. Und da gab es keinen, der sich dazwischen stellen könnte. „Tja, musst du selbst herausfinden mein Lieber."

Lass uns unter dem Sternenhimmel tanzenWhere stories live. Discover now