„Du musst nicht gehen." Höre ich mich sagen, stoße mich von der Wand ab und gehe langsam auf sie zu.

Ein Lachen dringt aus ihrem Mund, als sie den Kopf schief legt und mich betrachtet. Die Sehnsucht endlich wieder irgendetwas zu fühlen, ist präsenter denn je, weshalb ich einen weiteren Schritt auf sie zu mache und meine Hände um ihre Taille lege, bevor ich sie mit einem Ruck auf das Bett verfrachte. Ich beuge mich über sie, stelle mir dabei vor, dass mein Wunsch endlich in Erfüllung geht und es Hanna ist, die unter mir liegt, als unsere Lippen sich schließlich treffen und ich dabei nichts fühle.

Absolut nichts.

Außer der Kälte, die ich seit ewigkeiten spüre, ist nichts mehr da was an mich, Harry, erinnert. Seit Wochen ist da nur diese Leere Fassade, die ihren Job macht, gespielt fröhlich aussieht und immer lächelt. Meine Konzerte genieße ich nur noch in mäßiger Freude, während ich in den Nächten feiern gehe und mich so voll laufen lasse, dass ich mein ständig schmerzendes Herz nicht mehr spüren kann.

Auch jetzt ist es nicht da. Als hätte ich es eben ausgekotzt und den Schmerz damit vielleicht endlich vertrieben, obwohl ich nur zu gut weiß, dass er in ein paar Stunden wieder zurück kommt. Spätestens, wenn die Wirkung des Alkohols nachlässt.

Zeitweise trinke ich sogar schon am Morgen, zumindest an den Tagen, an denen ich nicht zu viel Zeit damit verplempere meinen Rausch auszuschlafen. Falls das aber doch mal der Fall ist, komme ich spätestens in der Garderobe zu meinem ersten Glas Whiskey.

Es gab schon diverse Streits mit Alex und Matt, aber auch Clare und Sarah hatten mir schon ihre Meinung dazu gesagt. "Das bringt doch nichts", waren Sarahs Worte. „Du schadest Dir nur selbst." Als würde ich nicht wissen, dass ich mir damit selbst schade, doch was würde es ändern aufzuhören? Hanna käme dadurch auch nicht zurück.

Selbst Mitch, der sonst immer am meisten von uns getrunken hat, hielt mir einige Predigten über meine Leber und meine fehlende Achtung vor den Fans und allen voran mir selbst. Doch wen dort draußen kümmerte es schon, wenn ich abrutsche und die Kontrolle über mein Leben verliere? Niemanden interessiert es, wenn ich irgendwann auf einem Hotelzimmer in meiner eigenen Kotze ersticke. Ich. Nicht Harry Styles, der Sänger.

Mein Kuss wird forscher und immer aggressiver, während die Blonde unter mir überhaupt nicht mit meinen Lippen harmoniert.

Was würde Hanna von mir denken, wenn sie mich jetzt so sehen würde? Diesen verzweifelten und kraftlosen Harry, der in dem Moment aufgegeben hatte, als sie verschwunden war und es keine Möglichkeit mehr gab, sie zu kontaktieren.

Natalie hatte mir alles genommen, was mir in den Wochen davor etwas bedeutet hat. Doch dafür hatte ich sie bezahlen lassen, weshalb sie mich auf dem Rest der Tour nicht mehr persönlich begleitet und nur noch eine Vertretung für sie anwesend ist. Martin. Eine glatzköpfige Witzfigur, die kein Verständnis für mein Verhalten hat und versucht mich mit seinen kleinen Lügen am Leben zu erhalten. Natürlich durchschaute ich seine verlockenden Worte, etwas über Hanna in Erfahrung zu bringen, sofort, doch nicht wegen ihm und seinen leeren Versprechungen gehe ich weiterhin auf die Bühne, sondern wegen den Fans.

Auch wenn ich an manchen Abenden nicht mehr allzu viel mitbekomme, spüre ich trotzdem ihre Liebe. Die Liebe der gesamten Menge vor mir ist wie ein dumpfer Rausch, der mich antreibt. Es sind die wenigen Momente, in denen tatsächlich Gefühle zu mir durchdringen.

Mit einem lauten Seufzer rolle ich mich von der Blonden und lege mich auf den Rücken. Ich spüre ihren verwirrten Blick über mein abruptes stoppen.

„Was?", knurre ich, als sie nicht aufhört mich anzustarren. „Noch nie keine Lust auf Sex gehabt?"

„Was ist mit Dir passiert?", spricht sie die Frage aus, die ich die letzten Wochen schon etliche Male gehört habe. „Du bist ein richtiger Eisklotz, als wäre Dir dein ganzer Ruhm zu Kopf gestiegen oder als hätte dich jemand gebrochen."

Ja, Mr. Stylesजहाँ कहानियाँ रहती हैं। अभी खोजें