Twenty eight • DAS GLEICHE

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Nach dem Spiel war die Stimmung im Eimer. Jeder zog sich irgendwie zurück und bei einer kurzen Pause wechselte Niall den Bus, weil er bei ihrer Stylistin Lu im Bus mehr zu Essen bekam.

Während El mir erklärte, dass Niall das oft machte und sich mit Lu's Tochter Lux beschäftigte saßen die Jungs auf den Betten und am Tisch und machten irgendetwas anderes. Harry saß auf einem der Betten und schrieb mal wieder was in sein kleines Heftchen. Immer wieder strich er es einfach durch und fluchte. Er schien frustriert zu sein, verständlich. Mir ging es auch nicht grade besser... Nur hier im Bus konnte man ja nicht wirklich nachdenken.

Zayn malte mal wieder ein neues Kunstwerk und Liam konnte ich nicht sehen. Entweder lag er im Bett hinter dem Vorgang oder er saß im hinteren Teil des Busses. Seit wir aufgehört hatten das Spiel zu spielen hatten sich alle zurückgezogen und vor allem Liam wich mir aus.

Mitten in der Nacht machten wir noch eine weitere Pause. Die anderen schliefen, außer El. Sie telefonierte grade mit ihrer Mum und ich deutete ihr kurz dass ich nach draußen gehen würde, schnappte mir meine Jacke und verließ den Bus. Einer aus der Crew sagte mir, dass wir hier ungefähr eine halbe Stunde bleiben würden, weil die Fahrer dringend mal eine Pause brauchten.

Es war eine klare Nacht und hier draußen an einem Parkplatz des Highways war es schrecklich ruhig. Hier konnte ich endlich mal wieder in Ruhe nachdenken. Im Bus war es zwar ruhig, doch es war eine echt unangenehme Ruhe, nicht so wie hier draußen. Zwischendurch traf ich auf einen der Mitarbeiter doch meistens war ich alleine. Die meisten waren am schlafen.

Ich setzte mich auf eine der Bänke und sah in den Himmel. Die Sterne funkelten und ich musste wieder an meinen Dad denken. Er war für mich immer ein Held gewesen und hatte versucht mir bei jedem Problem zu helfen. Er war mein Engel gewesen und ich vermisste ihn so schrecklich.

Wo ich so an meinen Dad dachte und all den Schmerz empfand, musste ich auch an Liam denken. Er war für mich da gewesen, als es niemand anders war. Ein Freund in der Not, mein bester Freund.

"Toni?" rief jemand und kam auf mich zu. Erst dachte ich es wäre mein Dad, doch das war ja unmöglich. Ich wischte mir die Tränen von den Wangen und sah ihn an. Es war Liam.

Er setzte sich neben mich und wie selbstverständlich legte er einen Arm um mich und zog mich an sich.

"E-es tut mir leid." stotterte ich und putzte mir die Nase. Liam sagte nichts, sondern sah mich einfach nur an. Er streichelte mir über den Rücken und mit der anderen Hand nahm er meine.

"Schon, ok. Ich weiß nicht, wieso du mich so kalt erwischt hast. Eigentlich hätte ich wissen müssen, dass du niemandem von dem Kuss erzählst."

Ich sah ihn fragend an. Wie meinte er das? Es war mir ja nicht peinlich oder so. Liam war ja nicht grade unattraktiv und ich mochte ihn wirklich, nur mehr war da halt nicht außer Freundschaft.

"Ich bitte dich, das kann doch ein Blinder sehen, dass da was zwischen Harry und dir läuft."

Liam's Lachen steckte mich an und spürte wie meine Wangen rot wurden.

"Aber... wie meinst du das?" fragte ich und stand auf. Liam griff nach meiner Hand und wir gingen eine Runde über den Parkplatz.

"Überleg doch mal. Erstens kenne wir uns nur, weil Harry dich gesucht hat; dann euer Spaziergang am Anfang; euer Date; als ich nicht da war, hast du ihn angerufen; seine Reaktion eben bei dem Spiel!? Und alleine deine Reaktion sobald er den Raum betritt. Du kannst mir viel erzählen, aber ich weiß was ich sehe und ich kenne dich langsam genug um zu sehen, wenn dir jemand wichtig ist." Er zählte alle diese Punkte an seinen Fingern auf und sah mich dabei grinsend an.

Da hatte er Recht. Wenn mir jemand viel bedeutete, tat ich einiges um ihr das zu zeigen. Nur wie ich auf Harry reagierte wusste ich nicht.

"Aber Niall mag ich auch." widersprach ich und musste selber grinsen.

"Aber nicht so wie Harry."

Da hatte er auch Recht. Auch wenn ich es mir nicht eingestehen wollte, ich mochte Harry; mehr als mir lieb war...

"Toni, du brauchst dich bei mir auch nicht entschuldigen, ich habe dich geküsst und ich weiß, dass du für mich nicht mehr als Freundschaft empfindest und dass du in Harry verliebt bist. Der Kuss war ein Fehler. Ich möchte nicht mehr sein, als dein bester Freund. Ich werde immer für dich da sein und immer das sein, was du brauchst."

Wow Liam war echt perfekt. Er war der beste Freunde, den man sich wünschen konnte. Ich hatte ihn überhaupt nicht verdient.

Ich kuschelte mich an seinen Arm und schloss die Augen. Er küsste mich auf den Kopf.

"Danke." sagte ich und blieb stehen. Ich konnte nicht anders als ihm um den Hals zu fallen und zu umarmen. Liam hatte keine Ahnung, wie dankbar ich ihm in Wirklichkeit war.

"Danke, dass du der beste Freund bist, den ich je hatte." schluchzte ich und spürte wie mir schon wieder Tränen über die Wangen liefen.

Liam wischte sie weg und lächelte mich an.

"Für dich immer, meine Kleine." ich lächelte zurück und ließ mich noch mal von ihm in dem Arm nehmen.

"Und jetzt solltest du dich mal um klein Hazza kümmern, der ist voll fertig wegen dir." lachte er, doch sein Blick zeigte mir, dass es ihm erst war. Mist, den hatte ich glatt vergessen. Doch was sollte ich denn bitte jetzt wegen Harry machen? Ich meine, wenn er wirklich in mich verliebt war, machte es das nicht grade einfacher, oder? Wie sollte ich ihm etwas erklären, wenn ich es selber nicht mal verstand? Mit Liam war das definitiv einfacher gewesen.

Am besten ging ich einfach zurück und versuchte es ihm irgendwie zu erklären. Wie gesagt, irgendwie...

"Oh Sorry." sagte jemand hinter mir und als ich mich umdrehte sah ich grade noch Harrys Rücken. Ich sah zu Liam hoch und er nickte nur. Dann lief ich los und erwischte Harry grade noch als er wieder in den Bus steigen wollte.

"Harry." rief ich und er drehte sich zu mir. Sein Blick zeigte nicht grade Begeisterung und auch seine Körperhaltung war eher abweisend. Er senkte den Blick. Wahrscheinlich konnte er mich einfach nicht ansehen...

Ich wusste nicht was ich machen sollte. Wie sollte ich das denn bitte wieder gut machen?

Nervös fuhr ich mir durch die Haare und setzte mich auf die Bank auf der ich vorhin schon gesessen hatte.

"Es tut mir leid." sagte ich und endlich sah Harry mich wieder direkt an. Sein Blick war nicht mehr so abweisend und auch seine Körperhaltung war jetzt etwas offener. Er setzte sich neben mich, aber nicht wie sonst direkt, sondern mit etwas Abstand zwischen uns.

"Wieso hast du's dann gesagt?" fragte er und die Ruhe in seiner Stimme machte mich noch unsicherer, als ich es sowieso schon war.

Was sollte ich denn da bitte antworten? Ich wusste es ja selber nicht mal.

"Ich, also, ich glaube, dass ich es gesagt habe, weil... man Harry ich weiß es nicht. Vielleicht lag es daran, dass ich nicht wusste was das zwischen uns ist und weil ich so überrascht davon war, dass du mir gesagt hast, dass du in mich verliebt bist. Aber vielleicht war es auch einfach komisch, weil ich gemerkt habe, dass ich das Gleiche für dich empfinde und.."

"Warte, was?" fragte Harry und hielt mich auf, als ich weiter reden wollte.

"Stop, Toni warte mal! Hast du grade gesagt, du empfindest das Gleiche für mich?" Ich hielt mir die Hand vor den Mund und sah ihn einfach nur an. Hatte ich das grade wirklich gesagt? Hatte ich ihm wirklich grade gestanden, dass ich in ihn verliebt war? Das konnte ja nur wieder mir passieren...

"I-ich, ja?!"

Keep Calm and hate One Direction (1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt