Fifty Nine • DIE BELASTUNG

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Das Haus wirkte gespenstisch. Harry stand grade unter der Dusche und ich ging nach unten um mir ein Glas Wasser zu holen. Louis war tatsächlich ausgezogen und hatte gleich alle seine Sachen mitgenommen. Irgendwie tat er mir ja schon ein bisschen leid, aber nein, er hatte es verdient! Nach allem was er mit El abgezogen hatte verdiente er sogar noch schlimmeres!

Aber an Louis wollte ich jetzt wirklich nicht denken.

"In diesem Licht siehst du so unbeschreiblich sexy aus..." raunte Harry in mein Ohr und lehnte sich an mich. Ich genoss diesen Moment und drehte mich in seinen Armen um. Und da stand Harry, direkt vor mir - nur mit einem Handtuch bekleidet. Grrrr...

"So gefällst du mir gut. Aber so..." ich zog ihm das Handtuch weg und legte meine Hände auf seine Brust.

"Gefällst du mir noch besser." Harry lachte und griff nach den Enden meines T-Shirts. Langsam zog er es hoch und ließ seinen Blick dabei über meinen Körper gleiten. Er leckte sich über die Zunge und bevor ich etwas dagegen unternehmen konnte, warf er mich über seine Schulter und rannte mit mir nach oben in sein Zimmer. Ich liebte es, wenn Harry so etwas machte. Es war so spontan und überraschte mich immer wieder aufs neue. Kichernd wartete ich bis er oben angekommen war und mich aufs Bett schmiss.

"Du hast keine Ahnung, sie sehr du mir gefehlt hast!"

"Ehrlich gesagt schon..." ich zog Harry zu mir herunter und küsste ihn sanft. Doch das hielt nicht lange an, weil das Verlangen und die Begierde zu mächtig waren um mich noch irgendwie zurück halten zu können. Harry wendete uns damit er mich besser ausziehen konnte.

Was danach geschah, muss ich jetzt glaub ich nicht so detailliert beschreiben...

"Engelchen, ich weiß du hast viel mehr verdient, aber wir haben leider kaum noch was im Kühlschrank." rief Harry, während ich mich grade abtrocknete. Mein Magen grummelte schon schrecklich, aber das einzige wonach ich mich immer noch verzehrte war Harry. Obwohl es draußen langsam kalt wurde, weil der Herbst vor der Tür stand, zog ich mir nur mein hell blaues Nachthemd an, denn im Haus war es ziemlich warm und meine Haut war nach der Dusche noch mehr aufgeheizt. Meine Haare ließ ich einfach nass über meine Schultern hängen und machte mich dann auf den Weg nach unten zu Harry in die Küche. Als ich sah, was er auf den Esstisch gestellt hatte, musste ich grinsen. Ich ging zu ihm, lehnte meinen Kopf an seine Schulter und ergriff seine Hand.

"Das ist das süßeste 7 Gänge Menü was ich je gesehen habe." lachte ich, doch ich meinte es so. Niemand konnte eine Tüte Chips und einen 6er Bier so süß und liebevoll anrichten, wie Harry. Er hatte sogar mit den Chips ein Herz geformt.

"Eigentlich hatte ich bis eben noch ziemlich großen Hunger gehabt, aber wenn du hier so rum läufst, dann vergesse ich alles..."

Harry war so ... süß?! Wie sollte man das sonst bezeichnen?

Doch wenn er mich so ansah, konnte ich ihm ja auch nicht widerstehen.

Ohne groß drüber nach zu denken stand ich auf und setzte mich auf seinen Schoß. Harry versuchte sich echt zusammen zu reißen, aber ich sah, dass es ihm echt schwer fiel. Als ich dann auch noch anfing, ihn mit den Chips zu füttern, brachte ich das Fass zum überlaufen. Harry küsste mich wild und presste meine willigen Körper an seinen. Er fuhr mit seinen Händen über meinen Körper und ließ auch nicht davon ab mich währenddessen aus zu ziehen.

Doch wie immer unterbrach uns jemand. Dieses Mal war es mein Wecker. Man, das hatte ich ja ganz vergessen.

"Harry, warte. Ich muss gleich los." stotterte ich. Es gab nichts, was ich grade lieber tun würde, aber ich hatte einen Vertrag unterschrieben und hatte nun meine Pflichten.

"Was? Wieso?" fragte er entsetzt und sah mich traurig an. Ich stieg von seinem Schoß runter und zog das Hemd runter. Ich stellte mich neben ihn, ließ ihn seinen Kopf gegen meinen Bauch lehnen und strich ihm sanft über den Kopf.

"Ich muss heute mit Niall ins Krankenhaus und danach müssen wir noch mal zu Simon. Ich weiß, dass dir das nicht gefällt und ich würde jetzt auch lieber hier bleiben, aber man muss uns zusammen sehen, sonst glaubt uns das doch niemand."

Harry nickte nur, stand auf und verließ den Raum. Jetzt fing das schon wieder an. Er hatte doch gewusst, auf was ich, auf was wir uns da eingelassen hatten.

"Schatz... Harry warte! Ich würde doch auch lieber hier bleiben, aber ich muss da hin." verteidigte ich mich, doch Harry dachte nicht mal daran mir zu zu hören. Gott, der verhielt sich so kindisch. Er verschwand im Bad und schmiss die Tür hinter sich zu.

Da konnte ich ja nichts anderes tun, als aufgeben...

Entnervt und mit leicht schlechten Gewissen kramte ich ein ordentliches Outfit raus, was meiner Meinung nach gut genug für die allgemeine Öffentlichkeit war und zog mich um. Noch etwas Schminke aufgelegt und bei dem Wetter noch ne Mütze auf, schon war ich fertig. Genau da klingelte es auch schon an der Tür. Mein 'Freund' war da.

Mit wenig Hoffnung etwas zu erreichen klopfte ich noch mal an die Tür, doch Harry reagierte nicht.

"Schatz, ich fahre jetzt. Sehen wir uns später bei Simon? Ich liebe dich!" seufzte ich durch die Tür und griff nach meiner Tasche. Als ich grade gehen wollte, hörte ich, wie er die Tür öffnete. Genüsslich grinsend drehte ich mich um und sah zu Harry, der durch den Türspalt linste.

"Krieg ich noch einen Kuss?" flüsterte er. Es sah so niedlich aus. Erst zögerte ich, doch eigentlich tat ich das nur, um meinen eifersüchtigen Freund zu ärgern.

Dann gab ich nämlich doch wieder nach, lehnte mich zu ihm und gab ihm den vorerst letzten Kuss, sanft und zärtlich.

Dann lief ich nach unten und vor der Tür stand ein schon ziemlich aufgewühlter Niall. Er zog mich erleichtert in seine Arme und wollte mich doch tatsächlich küssen. Doch ich wies ihn ab. Erst als er mit dem Kopf zur Seite nickte, sah ich die Leute mit dem Kameras. Widerwillig ließ ich es zu, dass er mich kurz küsste und dann meine Hand nahm. Ich ließ mich ins Auto ziehen und kam aber nicht drum herum, noch einen letzten Blick zum Haus zu werfen, wo Harry am Fenster stand. Ich konnte seinen Blick nicht aushalten und sah nach draußen. Niall legte einen Arm um mich und versuchte mich zu trösten, doch es half nichts. Ganz im Gegenteil, das machte es nur noch schlimmer.

"Es tut mir leid." Ich sah zu Niall, der das eben leise gesagt hatte. Sein Blick war mitleidig und sanft und traurig. Er bereute es wirklich, dabei war es nicht mal seine Entscheidung gewesen.

"Es muss dir nicht leid tun. Es war doch meine Entscheidung." Das war was ich sagen wollte. Das war, was ich hätte sagen sollen. Doch ich konnte es einfach nicht über meine Lippen bringen.

Ich bereute es nicht, weil es Niall war oder weil ich die Entscheidung so spontan getroffen hatte. Ich bereute es, weil ich sah, wie sehr es Harry verletzte und ich bereute es, weil es unsere Beziehung so sehr belastete. Also sagte ich einfach nichts und schloss meine Augen, damit ich nicht anfing zu weinen.


Keep Calm and hate One Direction (1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt