🌟Dreizehn🌟 How to help someone standing up: Hilf ihm beim ersten Schritt

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Hoseok

Ich jagte Jimin durch das Haus. Er hatte schon einige kreative Haken geschlagen, um mich abzuhängen, doch ich kannte mich in diesem Haus definitiv besser aus.
"Jimin", rief ich lockend, "gibt auf, Baby, ich bekomme dich sowieso."
Schnell schoss ich um eine der Ecken und bekam ihn zu fassen, was er mit einem erschrockenen, kleinen Schrei quittierte.

"Jetzt ist Schluss", knurrte ich und drängte ihn in die Ecke.
"Nein, Hyung, bitte", wimmerte er kläglich, doch ich zeigte keine Gnade. Es wurde Zeit, dass er sich meinem Willen beugte.
"Sei ein braves Baby und halt still", raunte ich, "dann wird es auch gar nicht weh tun."
Jimin sag mit großen Augen flehend zu mir hoch.
"Bitte nicht", wisperte er.
Das hatte Jimin nun davon. Schockiert hatte er feststellen müssen, wie mein wahres Gesicht aussah. Es war das Gesicht ...

Einer Glucke.

Mit einer schnellen Bewegung zog ich die kleine Tube Melkfett aus meinem Ärmel.
"Hyung", quengelte Jimin, doch wie gesagt: Ich war gnadenlos.
"Schön eincremen, oder ich mach das, und dann schmiere ich dir das ganze Gesicht zu", drohte ich.
Zwei Tage bei mir hatten zwar den Dreck und auch die Augenringe verschwinden lassen, doch trotzdem waren die Spuren der vielen Monate auf der Straße noch immer zu sehen.

Er war noch immer krank, hatte hier und da ein paar blaue Flecken, und seine Hände und Lippen waren nach wie vor von der Kälte ausgetrocknet und rissig, auch wenn es schon viel, viel besser war. Davon, dass er dringend ein paar Kilo mehr auf den Rippen gebrauchen konnte, wollte ich gar nicht anfangen. Also füllte ich ihn mit Ingwertee ab, fütterte ihn mit Erkältungskapseln und verfolgte ihn mit Melkfett, Ringelblumensalbe und anderen Cremes. Und ich gab ihm täglich mehrere Kakaos und Chocolat Tarte.

"Dann tu das doch, Daddy", erwiderte er unbegeistert, nahezu rebellisch und ich lachte.
Ja, aus dieser Daddybabysache wurde allmählich ein Running Gag. Und vielleicht mochte ich es tatsächlich unglaublich gerne, ihn Baby zu nennen. Uuuuund vielleicht mochte ich es auch ein bisschen, wenn er mich Daddy nannte, wobei es viel weniger das Wort "Daddy" an sich war, sondern viel mehr die Tatsache, dass er mich mit einer Art Kosewort ansprach.

"Ich fang jetzt nicht an, irgendwas von Bestrafungen zu faseln", meinte ich locker und schraubte die Tube auf. Jimin kicherte.
"Sondern?", fragte er.
"Ich setze mich einfach gleich durch", antwortete ich und tippte mit dem Finger in die cremige Masse.
"Halt still, Baby", forderte ich, und er ließ es über sich ergehen, dass ich ihm mit dem Finger sanft das Melkfett auf seinen vollen Lippen verteilte.
"Hände auch", forderte ich, Jimin seufzte und hielt mir seine Hände hin. Schnell cremte ich auch noch seine Handrücken ein.

"Das Zeug ist eklig, Hyung", meinte er schmollend.
"Aber es hilft", flötete ich, drückte ihm einen Kuss aufs Haar und ließ von ihm ab.
Er folgte mir und fand sich neben mir ein.
"Was machen wir jetzt?", fragte er, und ich zuckte mit den Schultern.
"Plätzchen backen?", fragte ich.
Daraufhin wurden Jimins Augen groß.
"Scheiße!", rief er und rannte los.
Ich folgte ihm mit großen Schritten und als ich um die Ecken kam sah ich ihn grade noch das Treppengeländer runterrutschen. 

Ich folgte ihm weiter und mein Weg führte mich in die  Küche. Jimin förderte ein Blech zutage auf dem kohlrabenschwarze Sterne lagen. Ich ging schnell zum Fenster und riss es auf, bevor noch irgendwo einer der Rauchmelder losging. Ich warf einen Blick auf das Blech.
"Oh, wow", meinte ich und lachte. Jimin war nicht begeistert. 

"Meinst du, die können wir als Kaminanzünder benutzen?", fragte ich, und Jimin schmollte tatsächlich. Er wedelte mit einem Topflappen, um den Dampf etwas zu verteilen.
"Das kommt davon, wenn du mich durch das Haus jagen musst", meinte er beleidigt.
"Das kommt davon, wenn du kein braves Baby bist", erwiderte ich.
Er warf einen bedauernden Blick auf die Kekse.

An Unexpected GiftWhere stories live. Discover now