1 3 i r t e e n : Pillowtalk

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"Alec! Alec, nein!", rufe ich ihm flüsternd zu und kann gerade noch so verhindern, dass er gegen die Türe zum Wohnzimmer knallt.

"Ups", lacht er nur leise und hält sich die Wange, als hätte er sich wirklich etwas angeschlagen.

"Mach nicht so einen Krach", meckere ich in geringer Lautstärke und werfe einen Blick nach oben, die Stufen herauf. "Nicht, dass meine Großeltern noch etwas mitbekommen. Die werden mich sonst killen."

"Die sollen dir aber nicht weh tun", murrt er nur und lässt sich erschöpft am Geländer auf die erste Treppenstufe heruntergleiten. "Das wäre nicht wirklich nett."

"Deswegen musst du leise sein", wiederhole ich nur und blicke ihn an, als ich vor ihm stehe.

"Verstanden", höre ich ihn erschöpft nuscheln und seufze leise vor mich hin.

Ich kann ihn unmöglich in diesem Zustand alleine nach Hause gehen lassen. Es ist, als lässt er mir nicht einmal eine Wahl. Dabei bin ich ihm komischerweise noch immer etwas sauer, weil er mich einfach so auf dem Markt vergessen hat, als wäre ich unwichtig. Es ist spät. Ich steigere mich wohl viel zu sehr herein.

"Los", meine ich leise und stupse ihn leicht an der Schulter an, in der Hoffnung, dass er sich von alleine aufrafft. Aber er blickt mich nur von unten mit großen Augen an und rackert sich ein müdes Lächeln ab.

Den Kopf gegen das Geländer gelehnt, bewegt er sich nicht, sondern brabbelt nur ein paar Worte vor sich hin, die ich nicht verstehe. Immer mehr werde ich mir darüber bewusst, dass ich wohl keine andere Wahl habe. Aus eigenen Stücken wird er sich nicht vom Fleck bewegen.

"Alec", sage ich leise und strecke ihm meine Hand aus. Er sieht es nicht einmal, denn mittlerweile sind seine Augen geschlossen. "Hey, schlaf hier bitte nicht ein. Nicht auf meiner Treppe."

"Aber ich bin müde", sagt er undeutlich.

"Wie wäre es mit einem warmen Bett stattdessen?", biete ich ihm an und knie mich vor ihn, um mit ihm auf Augenhöhe reden zu können. Erst so bemerke ich den erschöpften Blick und die dunklen Augenringe unter seinen Augen. Er muss unter dieser Trennung leiden. Auch, wenn er es nicht zugeben würde.

"Klingt gut", meint er nickend und lächelt mich auf einmal breit an. "Klingt sehr gut."

Da ich die Hälfte seiner Worte sowieso durch sein Genuschel untergehen, beschließe ich nicht weiter mit ihm zu reden, sondern greife kurzerhand nach seiner Hand und ziehe leicht an seinem Art, sodass er kapiert was ich vorhabe.

"Ich will nicht aufstehen", murrt er und schmollt mir entgegen.

"Los jetzt", sage ich einfach und halte meine Lautstärke weiterhin so leise wie möglich. Das kleine, amüsierte Lächeln, das mir über die Lippen schleicht, versuche ich nicht einmal zu verstecken.

"Oki Doki."

Mit einem starken Ruck ziehe ich ihn ohne weitere Vorwarnung von der Treppe auf die Beine und kann gerade noch so verhindern, dass er nach Vorne kippt, indem ich seinen mit meinem eigenen Körper stütze. Die Nähe, die auf einmal aufgebaut wurde, überrumpelt mich so sehr, dass ich einige Momente nur wie versteinert da stehe und ihm in die Augen gucken kann. Selbst seinen Atem kann ich auf meinen Lippen spüren.

Tumblr said ...Where stories live. Discover now