4 o u r : So was wie Channing Tatum

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Es ist vermutlich eine komplett dumme Idee gewesen, Alec zuzustimmen auf diese Party mitzukommen. Schon von einiger Entfernung nehme ich das aufdringliche Pochen des Basses wahr.

Ich kann das missfallende Verziehen meines Gesichtes ein paar Augenblicke nicht verhindern. Dabei habe ich mir vorgenommen heute offen für alles zu sein. Auch Tumblr hat mich dazu angefeuert nichts zu erwarten und auf alles vorbereitet zu sein. Besonders auf betrunkene, notgeile Jungs.

Ich kenne lediglich tragische RomCom's, die in der Highschool spielen, die so eine Party beinhalten. Mit bunten Bechern, haufenweise Alkohol, einer Menge Wahrheit oder Pflicht und einer guten Portion Bierpong.
Die bunten Lichtstrahlen leuchten bis auf die Straße. Ich atme tief ein.

"Meine Freunde kommen etwas später. Wir können ja schon rein gehen und uns etwas zu trinken holen?", fragt mich Alec und zeigt auf den Eingang. Der kleine Moment in dem ich ihm nicht antworte, scheint ihn zu verunsichern. "Oder wir können auch hier draußen bleiben, wenn dir das lieber ist. Es ist nur eben etwas kalt."

"Nein, nein", versuche ich ihn zu beruhigen, dabei kann ich meine eigene Nervosität beinahe nicht verstecken. "Lass uns rein gehen."

Noch immer kann ich nicht wirklich glauben, dass ich hier mit Alec bin. Alec. Oh mein Gott. Vielleicht liege ich immer noch seit gestern auf dieser Liege und Träume all dies nur. Das wäre wohl die einfachste Erklärung für diese Situation.

Die stickige Luft kommt einem sofort entgegen, als wir unsere Füße in das Haus setzen, das schon ziemlich voll ist. Es sind nicht gerade wenige Leute hier. Und eine Menge davon habe ich noch nie gesehen. Vermutlich sind sie auch von anderen Schulen gekommen.
Das ein oder andere bekannte Gesicht erkenne ich, während Alec und ich uns einen Weg zum Buffee hinbahnen, auf dem zahlreiche Snacks und Becher stehen. Er ist ziemlich neben der Tanzfläche, die auch schon voll ist.

Was man aus einem normalen Wohnzimmer alles machen kann.

"Welche Farbe willst du?", fragt mich Alec schmunzelnd und deutet auf die verschiedenen Plastikbecher, die in vier Farben aufgeteilt sind.

"Wow", lache ich auf, als ich die Bedeutung der Farben sehe. Grün steht für vergeben, rot für single, orange für alles bereit und blau dafür, dass es kompliziert ist.

"Orange?", bietet er mir scherzend an und will mir schon einen der Becher vom Stapel herunternehmen. Lachend stoppe ich ihn aber und greife nach einem roten. Die klassische Variante. Zumindest in allen Filmen. Was weiß ich schon von richtigen Partys.

"Ich nehme rot. Aber danke für das Angebot", sage ich nur schmunzelnd und greife nach der Cola, um mir etwas einzuschütten. "Willst du auch?"

"Nein, aber danke", schmunzelt er mir nur zu und greift nach dem Bier, um es in seinen grünen Becher zu schütten.

Dieser dumme grüne Becher, der mir wieder ins Gedächtnis prügeln muss, dass er eine Freundin hat.

"Du bist doch noch nicht einmal einundzwanzig", meine ich und deute auf den Alkohol.

"Glaub es oder nicht, aber ich bin ganze zwei Monate jünger als du", teilt er mir mit und hebt seinen Becher unbekümmert in meine Richtung. Als er meinen fragenden Gesichtsausdruck bemerkt fügt er noch hinzu, dass er die Information ebenfalls aus den Akten im Krankenzimmer hat. "Wie schon gesagt: Ich bin kein Stalker."

Selbst als er mir im nächsten Moment zuprostet, kann ich nicht aufhören zu grinsen. Und das, obwohl die Tatsache, dass er Alkohol trinkt, mir nicht sonderlich zusagt. Aber das liegt wohl eher an persönlichen Interessen. So lange er es nicht übertreibt ...

Nach einem kurzen Blick auf sein Handy führt er mich weiter in den Wintergarten, der auch nicht gerade klein ist. Zumindest passt hier ein ganzer Pool herein.

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