Gähnend halte ich mir eine Hand vor den Mund, obwohl mich sowieso niemand sehen kann. Meine Oma verachtet es, wenn ich es nicht tue und mein Opa findest es nicht toll, selbst die Lehrer an meiner Schule ermahnen jeden, der mit offenem Mund gähnt, aber gerade ist niemand da außer Tumblr und ich.
Es ist spät, bereits nach Mitternacht und dennoch sitze ich hier, höre Lieder die ich noch nie gehört habe und verdaue immer noch mein vorheriges Treffen mit Alec im Supermarkt. Meine Oma war wie erwartet weniger begeistert davon ohne ihre Zutaten auskommen zu müssen, aber manchmal ist wohl selbst der Backgott nicht mit einem. Ich denke sie hat dennoch etwas gezaubert, das mir spätestens übermorgen wieder zwei Kilo zusätzlich auf der Wage verschafft.
"Hm", schnaufe ich belustigt auf und setze mich wieder aufrechter hin. "Wenn das nicht ich bin."
Es war mir immer wieder ein Wunder, wie sehr ich mich mit Tumblr vergleichen kann. Es gibt immer Sprüche und Bilder, die perfekt meine Gefühle und Situation wiederspiegeln, als wären sie für mich gemacht. Es ist wie mit einem Song, den man durch Zufall hört und sich mit diesem perfekt identifizieren kann. Als wäre er direkt für einen geschrieben.
So muss es wohl Alec gehen, denke ich stumm und seufze. Ich weiß selbst, dass es lächerlich ist sich so viele Gedanken über einen Jungen zu machen, der wohl gerade einmal deinen Vornamen kennt. Es nervt mich selbst. Vor allem mit der Tatsache, dass er glücklich ist und ich nie eine Chance haben werde. Ich sollte überhaupt nicht weiter darüber nachdenken, aber ich würde gerne wissen, wie oft ich in seinen Gedanken bin ... Spuke ich ihm auch so oft im Kopf herum, wie er mir? Vermutlich nicht.
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Tumblr said ...
HumorSeit sie denken konnte, war die Internetplattform Tumblr für Charly ein viel besserer Freund, Ratgeber und Zuhörer, als alle Leute um sie herum. Gegen gebrochene Herzen, Familiendramen, Schulstress und Anhimmelungen weit entfernter Jungs war immer e...