Es ist der vierundzwanzigste November und ich kann nicht einschlafen.
Ich muss schlafen. Morgen ist wieder Schule und bereits jetzt weiß ich, dass ich morgen früh bestimmt nicht aus dem Bett kommen werde. Noch später als sonst werde ich wohl oder übel in Geographie stampfen und mir die gleiche Standpauke anhören müssen. Aber trotzdem bekomme ich meine Augen nicht geschlossen. Ich kann einfach nicht einschlafen.
Wie denn auch?
Die tausend Gedanken, die mir durch den Kopf gehen, lassen sich nicht abschalten. Es geht einfach nicht. Einen Monat noch, dann sind es drei Jahre. Drei lange Jahre, die ich bei meinen Großeltern lebe. Drei Jahre, in denen ich mich zurückgezogen habe und alleine klar kommen musste.
Ich drehe mich auf die andere Seite, presse mir die Bettdecke unter den Kopf und starre in der Dunkelheit an meine Wand. Wie lange liege ich schon hier herum? Zwei Stunden? Drei? Vier?
Es ist auf jeden Fall bereits lange nach Mitternacht. Das gefürchtete Datum hat seine Aufgabe auf jeden Fall getan.
Seufzend schlucke ich Erinnerungen und Bilder herunter, auch, wenn sie immer wieder versuchen sich einen Weg nach oben zu bahnen. Frustriert greife ich schließlich doch nach meinem Handy auf meinem Nachttisch und öffne die App, in der ich hoffe etwas Ruhe zu bekommen.
Die vertraute blaue Farbe mindert das rasende Herzklopfen wenigstens etwas.
Das erste Zitat, das mir entgegenspringt ist nett, aber nicht besonders hilfreich. Es gewittert nicht einmal draußen. Es schneit auch nicht, wie in den letzten Tagen immer. Es ist draußen einfach nur still, während in mir selbst das pure Chaos herrscht.
Diese Probleme sind echt. Sie sind extrem echt, auch wenn ich alles dafür tun würde, damit sie zur Theorie werden. Und ich weiß, dass ich vermutlich viel zu sehr darüber nachdenke und viel zu oft diesen Abend durchgehe, aber ich kann mich nicht bremsen. Ich kann einfach nicht aufhören daran zu denken.
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Tumblr said ...
HumorSeit sie denken konnte, war die Internetplattform Tumblr für Charly ein viel besserer Freund, Ratgeber und Zuhörer, als alle Leute um sie herum. Gegen gebrochene Herzen, Familiendramen, Schulstress und Anhimmelungen weit entfernter Jungs war immer e...