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YOONGI

26. Januar 3027

Ich halte das nicht mehr aus. Jeder weitere Tag ohne Jimin fühlt sich an wie eine Krankheit.

In den ersten zwei Tagen, war ich wütend und verzweifelt. Der Hass auf meine Mutter hat einen Großteil meiner Emotionen bestimmt.

Aber jetzt merke ich was viel schlimmer ist als Wut, Hass, Enttäuschung und Hilflosigkeit.

Es ist der Liebeskummer. Der Schmerz. Ich vermisse ihn so sehr, dass es weh tut.

Mittlerweile habe ich erfahren, dass Hoseok der beste Freund von Jimin war.

In den ersten drei Wochen, habe ich mir jeden Abend Kindheitsgeschichten von den beiden von Hoseok erzählen lassen.

Doch die Sehnsucht bleibt. Und sie lähmt mich. Ich bin ein Wrack. Zu nichts mehr zu gebrauchen. Ich treffe mich nicht mehr mit meinen Freunden, mache keinen Sport mehr, Esse nur noch um gerade so über die Runden zu kommen, und in der Schule lasse ich mich vielleicht zwei Mal pro Woche blicken. Aber nur wenn es gut läuft.

Ich weiß nicht was ich denken soll. Ich spüre, dass er noch lebt, aber wissen kann ich es nicht. Vielleicht weiß ich indirekt schon, dass sein Überleben an ein Wunder grenzen würde, doch mein Herz will ihn nicht aufgeben.

Es fühlt sich so an, als wäre die Hoffnung erst verloren, wenn ich das glauben würde. Und dieser Gedanke hält mich am Leben.

Doch heute soll sich das alles ändern.

[...]

So wie jeden Tag liege ich auf meinem Bett und starre an die Decke. Ich weiß weder welcher Tag heute ist, noch wie spät es ist. Auf jeden Fall ist es draußen dunkel.

Dann klopft es an die Tür. Es ist Hoseok, dass weiß ich denn er benutzt unser Klopfzeichen.

Hoseok ist der einzige in diesem Haushalt mit dem ich noch spreche. Er bringt mir Essen und Trinken und wir haben ein Klopfzeichen, damit ich nicht ausversehen meiner Mutter die Tür öffne.

Ich rolle mich vom Bett und schleppe mich zur Tür, um Hoseok reinzulassen.

"Yoongi ich muss dir was erzählen."

Ich ziehe eine Augenbraue hoch und sehe ihn abwartend an.

Eigentlich ist er ganz okay, es fällt mir nur schwer ihn zu akzeptieren, da er als "Jiminersatz" fungiert. Ich versuche diese missbilligenden Gefühle ihm gegenüber zu unterdrücken, er kann schließlich nichts dafür und leidet auch unter der Situation. Schließlich sind Jimin und er wie Brüder aufgewachsen.

"Es wäre besser wir setzen uns."

Ich zucke mit den Schultern und zusammen setzen wir uns auf mein Bett.

Er atmet tief durch.

Irgendwie sieht er aus, als macht ihm diese Situation gerade sehr zu schaffen und während er zu reden beginnt, klingt seine Stimme etwas erstickt, so als müsse er das Weinen unterdrücken.

Was um Himmels willen will er mir denn bitte erzählen?

"Yoongi jetzt hör mir bitte gut zu und mach nichts Dummes oder Unüberlegtes."

Future Life  ʸᵒᵒᶰᵐᶤᶰWo Geschichten leben. Entdecke jetzt