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15. April 3026

Mir geht es schon deutlich besser als an den letzten drei Tagen und das nicht zuletzt deshalb, weil ich rund um die Uhr bei Yoongi sein konnte und er sich rührend um mich gekümmert hat. Ich wusste garnicht, dass er so liebevoll sein kann.

Es ist schon mittags um 12, aber ich liege trotzdem noch in Yoongis viel zu bequemen Bett und er, an meinen Rücken gekuschelt, ebenfalls.

Ich mache meiner Blase zu liebe Anstalten aufzustehen, doch sofort verstärkt sich Yoongis Griff um meiner Tallie. Ich muss schmunzeln.

Letztendlich schaffe ich es aber doch, mich aus seinem Griff zu befreien und verschwinde ins Badezimmer.

[...]

"Jimiiiiiiiin!", höre ich meinen Namen durch die ganze Wohnung und verdrehe genervt die Augen.

Ich lege mein Englischbuch zur Seite und begebe mich auf den Weg in Yoongis Zimmer. Als ich die Tür öffne, kann ich nicht verhindern, dass sich automatisch ein kleines Lächeln auf meine Lippen schleicht.

Er liegt da, über sein ganzes Bett ausgestreckt und um ihn herum ist überall buntes Papier mit der Aufschrift "Snickers".

Da es mir wieder halbwegs gut geht, wir aber immer noch für zwei weitere Tage von der Schule befreit sind, ist ihm langweilig. Ich hingegen habe versucht die Zeit wertvoll zu nutzen und habe ein bisschen gelernt. Er hingegen...

"Wir gehen jetzt shoppen. Und Haare färben."

"Wie bitte?"

"Ja, du hast richtig gehört. Du bekommst jetzt mal ein bisschen Farbe in deinen Kleiderschrank und auf deinen Kopf."

"Yoongi, du weißt das das nicht gestattet ist."

"Das merken meine Eltern doch nicht. Du bist eh der einzige der die Wäsche macht und wenn meine Eltern mal da sind, was ja offensichtlich nicht so oft der Fall ist, dann bleibst du halt bei schwarz weiß."

"Und das mit meinen Haaren?"

"Mh... Ich sag einfach ich hab mir das zum Geburtstag gewünscht."

Skeptisch ziehe ich eine Augenbraue nach oben. Wieso sollte er sich sowas zum Geburtstag wünschen? Also wenn ihm seine Eltern das abkaufen, weil sowas normal ist, dann will ich garnicht wissen, was die Reichen sich hier noch alles wünschen können...

"Komm jetzt. Zieh eine schwarze Hose an und ich gebe dir einen Hoodie von mir, damit nicht sofort alle denken, dass du für mich arbeitest."

"Aber genau das tu ich doch?"

"Heute nicht und jetzt zieh das an."

Er wirft mir einen schwarzen Hoodie mit roter Schrift an den Ärmeln zu und verschwindet selbst kurz ins Badezimmer.

[...]

"Woah!", staune ich als wir die sogenannte Shoppingmall betreten.

Alles ist groß, hell, luxuriös und überall sind viele Menschen. Ich schaue mich genau um und versuche meine ersten Eindrücke zu sammeln.

"Mund zu, sonst kommen Fliegen rein."

Ich sehe zu Yoongi, doch dieser schmunzelt bloß vor sich hin und zieht mich dann weiter.

Wir machen erst Halt, als wir vor einem schicken, kleinem Friseursalon stehen. Zusammen gehen wir rein und sofort kommt uns eine nett lächelnde, junge Frau entgegen.

"Guten Tag. Was kann ich für die beiden Herren tun?"

"Wir wollen uns die Haare färben.", erklärt ihr Yoongi und muss grinsen.

"Aber gerne doch. Bitte nehmen Sie hier Platz."

Sie dirigiert uns auf zwei Stühle und ich setze mich neben Yoongi.

"Was stellen Sie sich denn vor?"

Überfordert sehe ich zu dem Blonden, der aber anscheinend genau weiß was er will.

"Also ich hätte gerne mintgrün und Jimin blond."

Blond!?

Geschockt starre ich erst zu Yoongi und dann in den Spiegel. Warum blond? Ich hatte für den Anfang mit etwas harmlosen wie dunkelbraun gerechnet, aber blond? Naja. Ich vertrau Yoongi mal.

Die Friseurin verschwindet kurz und kommt kurz darauf mit einer zweiten Frau zurück. Ich schätze sie auf Anfang zwanzig. Ihre Haare fallen ihr in riesigen, blonden Locken über die schmalen Schultern und ihre Lippen sind so rot, als hätte sie sie sich blutig gebissen. Auch ihre Augen sind stark geschminkt und alles in allem erinnert sie mich an eine Puppe.
Ich verstehe nicht, wie man sowas schön finden kann...

"Hey, ich bin Soyeon und kümmere mich heute um deine Haare!", spricht sie mich etwas zu aufgekratzt an.

"Eh ja. Hallo."

"Ach, nicht so schüchtern! Wie heißt du denn?"

"Jimin."

"Was für ein schöner Name! Er passt auf jeden Fall super zu deinem Aussehen."

Sie wackelt mit ihren Augenbrauen und ich erwiedere ihren Blick nur verwirrt durch den Spiegel.

Ich schiele kurz zu Yoongi, der einfach nur gerade aus in den Spiegel starrt. Gerade eben hatte er aber noch bessere Laune.

Ich seufze und lehne mich zurück.

Während der Prozedur, textet mich Soyeon die ganze Zeit zu und versucht mich in ein Gespräch zu verwickeln.

"Sag mal, wir sind ja ungefähr gleichalt und du scheinst echt nett zu sein, willst du nicht mal mit mir einen Kaffee trinken gehen? Ich kenne hier in der Nähe ein schönes Caf-"

"Jimin ist vergeben."

Sofort reiße ich meinen Kopf herum und starre Yoongi mit geweiteten Augen an, welcher aber nur weiterhin finster in den Spiegel vor sich starrt.

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Ein HI an Heinz geht raus, wenn du das hier liest. 🙋

Future Life  ʸᵒᵒᶰᵐᶤᶰWo Geschichten leben. Entdecke jetzt