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Während Jacob an sein Handy ging, machte ich uns Bratkartoffeln mit Zwiebeln, Ei und Speck. Also eigentlich vorrangig mir, weil ich Mortshunger nach dem Training hatte, aber da er heute mitgemacht hat, konnte er was abhaben.

Als ich gerade fertig war, stand er an er schon lustlos am Türrahmen der Küche angelehnt.
Ich holte zwei Teller und zwei Gabeln heraus und fragte ihn: "Was los ist kannst du mir beim Essen erzählen, machst du dir selber drauf?"

Dann schüttete ich mir die Hälfte des gekochten auf den Teller und fing an zu essen. Er sah mich nur verdutzt an.
"Was? Hab Hunger!", murmelte ich nur während ich kaute.

"Neece, du hast immer Hunger. ", antwortete er schmunzelnd, während er sich selbst etwas auf den Teller schob.

"Jaa... aber jetzt hab ich richtig Hunger.", schmollte ich einbisschen, bevor ich mir den nächsten Happen reinstopfte. Er schaute mich nur amüsiert an. Ich zuckte mit den Schultern.
Dann schob er sich auch ein Stück Kartoffel rein und fing an panisch durchzuatmen.
"Ja übrigens, das ist heiß." , meinte ich dann gelassen.
"Hab ich gemerkt." , gab er etwas gereizt von sich musste jedoch grinsen.
"Alter du bist so verfressen Neece, dass du dir das einfach so reinstopfen kannst."
Ich kaute und antwortete ihm zugleich, während ich mir eine Hand vor den Mund hielt. Könnte etwas undeutlich gewesen sein, aber er verstand alles. "Ja ich weiß. Deshalb seh ich doch auch so aus wie ich aussehe. Hab ja gesagt ich hab Hunger."

Er lachte nur und schüttelte grinsend den Kopf.

"Was?", hakte ich nach.
"Nichts, garnichts. Hab dich lieb, kleiner, verfressener  Quatschkopf.", meinte er grinsend, bevor er sich erneut ein Stück Kartoffel reinschob.
Wie konnte man nur so wenig auf einmal essen?!

"Du mich auch", entgegnete ich ihm dann schmunzelnd, und schüttete mir den Rest der Pfanne auf den Teller, als ich aufgegessen hatte. Ihn brauchte ich eigentlich nie fragen, weil er abends nie etwas gegessen hat. Und er hatte noch nen ganzen Teller vor sich.
Er schien auch keine Anstalten zu machen, als ich die Pfanne auf meinem Teller ausleerte, sondern beobachtete mich nur mit einem Schmunzeln.

"Duuu.... hast ihnen ein Bild geschickt von dem Tisch?", brach er schließlich, nachdem wir bede aufgegessen hatten, die Stille zwischen uns, die daraus resultierte, dass wir beide am Kauen waren. 

Ich wusste gleich auf was er hinauswollte und nickte.
Er seufzte.
"Ja sie haben gerade eben angerufen und sagten mir ausnahmsweise mal dass ich etwas richtig gemacht hatte."

"Warum hast du ihnen nie Bilder von den Sachen geschickt, die du gemacht hast?", fragte ich ihn interessiert.

"Keine Ahnung. ich dachte nicht dass es sie jemals interessieren würde. Die sind ja schließlich dagegen.", erklärte er traurig.

"Manchmal... manchmal wollen Eltern mit ihrem nörgeln ausdrücken dass sie dich vermissen. ", fing ich an behutsam zu erklären. "Deine Eltern haben nur dich Jacob. Ich glaube nicht, dass sie dagegen sind. Sonst würden sie dich nicht unterstützen und mich die ganze Zeit über ihren Sohn ausfragen. Red doch mal mit Ihnen. Die machen sich nur Sorgen dass du's wieder verkackst."

"Was meinst du jetzt?", fragte er nach, obwohl er die Antwort wahrscheinlich schon wusste.

"Beides.", antwortete ich. 'Unsere Freundschaft und deine Ausbildung' sparte ich mir. Ich war mir sicher, dass er ganz genau wusste was ich meinte. Schließlich würde er genau so wohl wissen, was ihm seine Mutter gesagt hatte.

Kurz schaute er mich traurig an, zog seine Augenbrauen zusammen und wendete anschließend seinen Blick ab. Ohne weiteres verließ ich die Küche, und ließ ihn so stehen.

Neece. ✔️ | #WaveAward2019 #GlamBookAward2019 #iceSplinters19Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt