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Schließlich kam ich an seiner Werkstatt an, parkte vor der Tür auf der Straßenseite und schaute auf mein Handy.
14.44 Uhr. Yes!
In fünfzehn Minuten hätte er Schluss. Ich saß noch im Wagen und haute mir in Rekordzeit einen Yufka rein.
Als es schließlich 50 wurde, zog ich den Schlüssel ab und stopfte ihn in meine Jackentasche, nachdem ich das Auto verriegelte.
Ich steuerte nun auf die Glastür mit Metallrahmen zu. Hinter ihr schaute mich schon ein Mann Anfang 30 in Arbeitsbekleidung an.
Er hatte eine beige Hose an mit unzähligen Taschen wo man Taschen hinmachen konnte und einen Werkzeuggurt. Oben trug er ein einfaches graues Shirt.

Ich betrat den Vorraum, der anscheinend eine Art Rezeption sein sollte und ging auf den Mann zu.

"Wie kann ich ihnen helfen junge Dame?", sprach er mich an und lächelte dabei.

"Halloo. Van Raven. Ich würde gerne zu Jacob Bacher.", antwortete ich lächelnd.

"Darf ich fragen wer Sie sind? Also was genau wollen Sie von ihm?"

"Achso, ja tut mir leid, ich bin eine Freundin und wollte ihn eigentlich nur abholen. Ich kann auch einfach hier warten, wenn sie wollen.", meinte ich freundlich.

"Alles klar. Der ist noch was am Sägen aber Sie können ja mal mitkommen. Ich bin Marius Dachsler, freut mich.",entgegnete er nun genau so freundlich wieder zurück und führte mich in die Werkstatt.

Überall waren große Holzbretter gestapelt. Es gab ein paar Werkbänke, welche man daran erkannte dass außenrum Regale mit sehr vielen Schrauben, Nägeln, Winkel und Werkzeugkästen waren. Irgendwie kam es mir sehr verwahrlost rüber, da zwischen den Werkbänken manchmal unfertige Sachen lagen und auch fertig gebaute.

Ich blieb an einem glänzenden Holztisch stehen. Er war aus dunklem Ebenholz gebaut, mit jeder Menge Schnörkeln verziert und sah unglaublich gut aus. Außerdem waren seine Tischbeine sehr geziert mit Ornamenten die teilweise Bestandteil des Holzes waren.

"Das war er."
Die Stimme von Herrn Dachsler riss mich aus dem Schwärmen.
"Jacob ist bis jetzt der beste Azubi den ich hatte. Er hat das gebaut. Im zweiten Lehrjahr. Der junge hat schon gut Talent.", meinte er dann stolz.

"Kann ich ein Foto davon machen?", fragte ich ihn.

"Klar wenns Ihnen gefällt?", antwortete er gelassen.

Ich zückte mein Handy und knipste schnell von allen Seiten ein Foto.

"Ich muss das seiner Mutter schicken. Die hat ja keine Ahnung", sagte ich dann und lachte dabei etwas auf.

"Frau Van Raven, das war jetzt aber nicht nur ein Bild.", scherzte er wieder. Ich musste nun auch etwas schmunzeln.
"Wie meinen Sie 'seine Mutter hat keine Ahnung'?"
"Er schickt ihr ja nie was. Sie denkt die ganze Zeit er kackt übel ab oder so.", erklärte ich aufgeregt.

Er nickte anerkennend. "Darf ich fragen in welchem Verhältnis sie zueinander stehen, dass sie seine Mutter kennen? ", fragte Hr. Dachsler nun neugierig nach.

"Wir sind Freunde. Also Kindheitsfreunde, seine Mutter sieht mich als sowas wie ihr zweites Kind."

"Aaahhh... verstehe, dann musst Du Neece sein, richtig? Kannst mich Marius nennen. Jacob hat schonmal von dir erzählt.", meinte er nun interessiert.

"Wow ich bin ja ne richtige Legende sachmal!", scherzte ich und wir beide lachten etwas auf.
Marius setzte nun seinen Weg fort in die nächste Halle. Das helle Surren der anscheinend Sägemaschine wurde immer lauter.

"Zieh das am besten mal auf, es könnte etwas lauter werden.", schrie er und gab mir daraufhin ein paar Ohrschützer. In der Tat. Es wurde unerträglich laut als wir näher kamen, und hätte ich keine Ohrschützer auf, wäre ein Tinitus für die nächsten Paar Tage garantiert gewesen.

Neece. ✔️ | #WaveAward2019 #GlamBookAward2019 #iceSplinters19Tahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon