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...bevor ich kurz vor ihr stoppte und Tussi 1 vor mir mit voller Wucht aufs Sofa schleuderte. Sie stöhnte nur schmerzhaft auf und meinte nur sowas wie "Au au au, ich glaub ich hab mir's Kreuz gebrochen".

"Och komm schon man. Ich bin 1,50, da bricht man sich nichts. Und das ist ein fucking Sofa. ", rief ich hinterher. Ich griff ihr nun in die Haare und schleifte sie auf den Boden, während sie nun kreischend an meiner Hand herumkratzte. Also kratzen konnte sie ziemlich gut mit ihren langen Fingernägeln. Vielleicht stand er ja drauf, keine Ahnung.

Als mir das zu viel wurde, ließ ich sie auf den Boden plumpsen. Ich stellte mich über ihr mit einem Bein auf ihrem Brustkorb. Sie starrte mich nun ängstlich an. "Ok Mädel, das ist die letzte Ansage ja? Wenn du ihm noch einmal ein Haar krümmst ne, oder noch IRGENDWANN IRGENDWIE anrufen solltest, oder Kontakt aufnimmst, dann landet dein kleiner, knochiger Hintern nicht auf dem Sofa, sondern auf dem Boden. Und dann brech' ich dir dein Steißbein. Und du gurgelst ein paar Monate lang auf nem Sitzring rum und läufst gebückt durch die Gegend wie ne alte Oma. Und dann will ich sehen wie du scheißen gehst ja? Denn mit 'nem gebrochenen Steißbein zu kacken ist ziemlich schmerzhaft, das kann ich dir sagen. 100 Mal schmerzhafter,als dir einen deiner ekelhaft langen Fingernägel zu brechen, klar?!"

"Wer bist du eigentlich überhaupt?! Und was fällt dir ein dich da einzumischen?!", nam sie nun anscheinend ihren restlichen Mut und ihren Frust zusammen und schrie mich quietschend an. Würde Jacob nicht so viel an ihr liegen, hätte ich ihr jetzt direkt eine aufs Fressbrett gegeben. Aber ich muss mich ja zurückhalten. Ich wollte sie ja nicht ernsthaft verletzen, sondern nur etwas einschüchtern, damit sie ihn endlich in Ruhe lässt. Wahrscheinlich hatte sie das gleiche mit mir vor, aber ihr Schuss ging wohl mächtig nach hinten los wa? Außerdem musste ich etwas Frust rauslassen. Niemand schlägt meinen Fetti! Niemand!

Doch bevor ich ihr antworten konnte hörte ich auf mich zukommende Schritte. Von jemandem mit Absatz. Schnell riss ich meinen Kopf hoch und richtete mich auf. Jetzt ging Tussi 2, die sich anscheinend ihr Handgelenk wieder eingerenkt hat oder den ersten Schock überwunden hat auf mich los. Mit Anlauf. Ich machte einpaar Schritte vorwärts, wich nach links aus und stellte ihr ein Bein, sodass sie voller Wucht auf ihre jetzt vor ihr auf dem Boden liegende Freundin klatscht. "Aaaah",stöhnte nun Tussi 1 schmerzhaft auf a.k.a. Anabolika. Ich ging nun vor ihr in die Hocke und schaute sie an. Mein Gesicht war nun dicht über ihrem eigenen, was zwischen den Beinen ihrer Freundin lag. 

"Wer ich bin, fragst du? Für andere bin ich Neece, aber für dich bin ich dein schlimmster Alptraum!", presste ich aus meinen Lippen heraus. "Und jetzt raus hier!", brüllte ich sie an, und gab ihrer Freundin einen leichten Tritt, der anscheinend reichte, dass sie hysterisch auf kreischte und von ihr runterstieg. Beide richteten sich sekundenschnell zitternd auf und liefen geschockt die Straße herunter, bis wir sie aus der Bar nicht mehr beobachten konnten.

"TOOONYYY. WIR SIND FERTIG", rief ich laut durch die ganze Bar. Langsam richtete sich Tony auf und lugte mit einem gequälten Gesichtsausdruck hinter der Bar hervor, bereit, eine Spur der Verwüstung in Augenschein zu nehmen. Erleichtert seufzte er auf, als er nur ein paar Blutspritzer auf dem Boden sah.

"Du... müsstest hier eventuell nochmal durchwischen" guckte ich ihn etwas peinlich berührt und amüsiert an, während ich meinen Nacken kratzte. "Na wenn's nur das ist", lachte er schulterzuckend auf. "Ich hab doch gesagt, ich verschon die Möbel",zwinkerte ich ihm zu bevor wir die Bar verließen und uns auf dem Weg nach Hause machten. Eine Weile sagten wir nichts und ich ging einfach zufrieden voran, während er mir mit einem breiten Grinsen folgte.

Als wir vor der Wohnungstür ankamen und ich gerade dabei war meinen Schlüsselbund aus meiner Hosentasche zu kramen, drehte Jacob mich auf einmal um und drückte mich gegen sie: "Danke", gab er glücklich von sich, biss sich dabei auf die Unterlippe und streichte mir eine Haarsträhne, die sich wohl vom Zopf während dem Ganzen gelockert hat hinters Ohr. Er lehnte sich nun immer weiter vor und als nun wenige Zentimeter zwischen unseren Gesichtern lag, klopfte ich ihm freundschaftlich auf die Schulter: "Joooo, kein Problem", antwortete ich mit einem Grinsen, stieß ihn leicht nach hinten um die Wohnungstür aufzuschließen und in den Flur zu treten.

Neece. ✔️ | #WaveAward2019 #GlamBookAward2019 #iceSplinters19Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt