Wellinger x Havertz

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Andreas' pov.

Voller Vorfreude aber auch ziemlich fertig ließ ich mich auf die Bank in der Umkleidekabine fallen, kramte meine Duschutensilien aus meiner Tasche und entledigte mich meiner verschwitzten Trainingsklamotten. Heute hatten vor allem Kraftübungen auf dem Trainingsplan gestanden und so brannte nun jeder Muskel den ich zu besitzen schien. Doch das konnte meine gute Laune nicht vertreiben und so bemerkte ich amüsiert wie meine Trainingskollegen mir verwirrte Blicke nachwarfen als ich summend in der Dusche verschwand.

Natürlich wussten sie das ich die nächsten beiden Tage Trainingsfrei bekommen hatte und nach Amsterdam fliegen würde um mir das Spiel der deutschen Fußballnationalmannschaft anzusehen. Das rieb ich ihnen nun schon seit Wochen unter die Nasen und zu meiner Freude waren meine lieben Kollegen tatsächlich ein bisschen Eifersüchtig geworden. Zwar weniger darauf das ich mir das Länderspiel ansah, sondern eher das ich doch tatsächlich nicht zum Training kommen musste, aber immerhin waren sie neidisch.

Denn im Gegensatz zu mir waren meine Kameraden keine wirklich großen Fußballfans und so hatten sie am Anfang ungläubig die Köpfe geschüttelt und mich verwirrt gefragt wie ich mein Geld nur für ein popliges Fußballspiel aus dem Fenster werfen konnte. Aber mir bedeutete dieser kleine Ausflug sehr viel. Ich hatte zwar schon Arjen Robben persönlich getroffen und des Öfteren Spiele des FC Bayern im Stadion verfolgt, aber die Nationalmannschaft zu sehen war nochmal etwas ganz anderes. Da spielten die besten deutschen Fußballer, zumindest die aus Jogis Sicht besten Spieler , gegen die Besten aus den Niederlanden und ich konnte live dabei sein, mit fiebern und hoffen das unsere Jungs das Spiel für sich entschieden.

Mit diesem Erlebnis hätte ich einen weiteren Punkt auf meiner To-Do-Liste abgehakt und wer weiß, vielleicht konnte ich ja noch ein Autogramm oder ein Selfie mit einem der Spieler abstauben.

Nachdem ich fertig mit duschen war und mich schleunigst angezogen hatte verließ ich mit einem überschwänglichen "Tschüss" die Kabine und schwebte vor Euphorie förmlich zu meinem Auto. Auch die kurze Autofahrt hatte ich schnell hinter mich gebracht und so saß ich nun in Jogginghose und schlabber T-Shirt in meinem Schlafzimmer und versuchte angestrengt meinen Koffer zuzubekommen. Leider war das durch meine halb tauben Muskeln nicht besonders leicht und ich hoffte inständig das ich keinen allzu starken Muskelkater bekommen würde und am Ende die Stufen zu meinem Sitzplatz im Stadion nicht erklimmen konnte. Das wäre ganz schön peinlich. Vielleicht hätte ich mich doch noch ein paar Minuten in die Eistonne setzen sollen ...

Nach einem kurzen Blick auf die Digitalanzeige meines Weckers erkannte ich das es jetzt leider schon zu spät war um sich noch in irgendeiner Weise zu regenerieren und so schlüpfte ich, nachdem ich den Koffer endlich geschlossen hatte, auch ziemlich geschafft und müde unter meine wärmende Bettdecke. Glücklicherweise fiel ich auch relativ schnell in einen erholsamen Schlaf, denn morgen würde ich früh aufstehen müssen da ich einen der ersten Flieger gebucht hatte um auch noch genügend Zeit zu haben Amsterdam etwas genauer zu besichtigen. Ich wollte schließlich, wenn ich schon extra in ein anderes Land flog nicht nur das Stadion sehen.

Als mein Wecker mich um sechs Uhr morgens aus dem Bett warf war nichts von meiner sonstigen Morgenmuffeligkeit zu sehen. Schnell aß ich etwas, machte mich abreisebereit, düste mit dem Auto zum Flughafen und kam am Ende tatsächlich noch zu früh an diesem an. Während ich darauf wartete das mein Flug aufgerufen wurde checkte ich noch einmal meine allwissende Fußball App und las mir erschrocken die lange Ausfallliste der Nationalmannschaft durch. Hoffentlich hatte Jogi die richtigen Leute nachnominiert um bei so vielen Verletzten das Spiel noch gewinnen zu können.

Ganz in das Lesen des Artikels vertieft hatte ich fast den Aufruf meines Fluges verpasst, doch schlussendlich saß ich angeschnallt auf meinem Sitz und genoss das kribbelnde Gefühl in meinem Mangen als das Flugzeug endlich abhob. Staunend betrachtete ich die immer kleiner werdenden Häuser unter mir und die Vorfreude und Ungeduld wuchs immer weiter. Erst jetzt wurde mir bewusst was ich hier gerade tat. Ich war doch tatsächlich auf dem Weg zu einem Spiel unserer Nationalmannschaft. Ich fühlte mich schon fast wie eines dieser kreischenden Fangirls, so hibbelig wurde ich auf einmal. Meine Hände begannen wie auf Kommando vor Aufregung schwitzig zu werden und ich schelte mich selbst, dass ich nicht so austicken sollte. Ich war doch kein aufgekratztes Huhn das wegen so einer 'Kleinigkeit' gleich an die Decke sprang.

Sportler One Shots (boyxboy)Where stories live. Discover now