Kimmich x Werner (Pokalspiel)(Fortsetzung)

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... Ein Schluchzer bahnte sich den Weg aus meinem Mund und ich presste die Hände fest auf meine Augen. Ich hatte ihn als Schwuchtel beschimpft, dabei war ich hier der einzige Schwuchtel! Nur ich ...

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Timos pov

Mit angezogenen Knien kauerte ich auf meinem Sessel und wünschte mir, wie so oft in letzter Zeit einfach in meiner Wohnung bleiben zu können, mich für immer abschotten zu können und alleine zu sein, ohne die täglichen Verpflichtungen wie Training, Einkaufen oder gar die Zeitung aus dem Briefkasten zu holen.

Als ich so zusammengekauert und in Selbstmitleid versinkend auf dem Sessel saß klopfte es plötzlich an meinem Wohnzimmerfenster. Erschrocken riss ich den Kopf hoch und fuhr mir mit der Hand über die von den Tränen brennenden Augen bevor ich diese zusammenkniff und aus dem Fenster starrte. Dort stand in der Dämmerung eine Person die immer weiter an mein Fenster klopfte.

Grummelnd stand ich auf und hoffte dass man nicht zu deutlich sehen konnte das ich geweint hatte. Wer wollte denn nun schon wieder etwas von mir? Bestimmt machte ich gleich wieder alles falsch. Was wäre wenn ich das Fenster nicht öffnen würde? Diese Person hatte mich zwar schon gesehen, aber es könnte ja auch ein Einbrecher oder Kidnapper sein.

Diese Idee war sehr verlockend, doch der Störenfried dachte nicht daran mit dem klopfen aufzuhören. Und so lief ich, nachdem ich eine Weile unschlüssig im Raum gestanden hatte zum Fenster und öffnete es.

"Was fällt dir ein du gefühlskalter Hornochse! Wie kannst du Joshua so verletzten?" wurde ich von der Person welche mich am T-Shirtkragen zu sich zog angebrüllt. Verwundert versuchte ich die Hand wieder zu lösen und in der Dämmerung zu erkennen wer diese Person war.

"Mats?" verwirrt ließ ich meine Hand wieder sinken. Weshalb war er denn nun hier und wieso klopfte er an mein Fenster und klingelte nicht wie jeder normale Menschen an meiner Haustüre?

"Ja, ich bin es und ich habe dich etwas gefragt!" brüllte er mich an und zog mich noch etwas näher zu sich.

"Also noch einmal, wieso hast du Joshua so verletzt? Hätte es nicht gereicht ihm zu sagen dass du nichts von ihm willst?" brüllte er mich weiter an und schien sich auch in nächster Zeit nicht beruhigen zu können.

Nun brachen alle Emotionen und Schuldgefühle, sowie der inzwischen immer presenter werdenden Selbsthals wieder über mich herein. Erste Tränen bahnten sich ihre Wege meine Wangen hinunter und auch meine letzte Selbstbeherrschung verpuffte im Nichts.

Ich war am Ende und brach zusammen. Ich konnte nicht mehr. Mein ganzes Leben war ein einziger Flopp. Nun hatte ich nicht nur mein, sondern auch Joshua Leben zerstört. Wie konnte man nur so ignorant, dumm und egoistisch sein? Zum ersten Mal spielte ich mit dem Gedanken meinem Leben eine Ende zu setzen ...

"Hallo Timo? Was ist mit dir los?" drang Mats Stimme aus weiter Ferne zu mir durch. Mein Gehirn war wie in Watte gehüllt und die Szene von Joshuas Outing und meinem daraus resultierenden Ausraster sowie ein paar andere schlechte Erinnerungen spielten sich vor meinem inneren Augen ab. Kurz darauf wurde alles schwarz, beruhigend schwarz ...

Ich genoss die sorgenfreie Schwärze und ihre beruhigende Leichtigkeit. Doch nach und nach löste sich diese angenehme Illusion auf und die Geräusche meiner Umwelt drangen wieder zu mir durch. Ich vernahm aufgeregte Stimmen und spürte etwas weiches und bequemes unter mir. Was war passiert? Wo war ich?

Ängstlich riss ich die Augen auf, nur um kurz darauf erleichtert fest zu stellen, dass ich in meinem Wohnzimmer auf der Couch lag. Doch dann stellte sich mir die Frage wie ich von dem inzwischen wieder geschlossenen Fenster auf die Couch gekommen war und wo Mats war. Er würde mich doch solange ich Ohnmächtig war nicht alleine lassen ... oder vielleicht doch? Hasste er mich nun auch? 

Sportler One Shots (boyxboy)حيث تعيش القصص. اكتشف الآن