Kimmich x Werner (Fortsetzung)

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Timos pov

... Ich vermisste ihn unglaublich, aber ich traute mich nicht zu ihm zu gehen aus Angst er könnte sich wirklich von mir trennen ...

An diesem Abend klingelte auf einmal mein Handy und ich erkannte geschockt das Joshua mich anrief. Verdammt, was wollte er denn von mir? Machte er jetzt per Anruf mit mir Schluss? ... Ich spielte mit dem Gedanken ihn einfach zu ignorieren, doch Joshua war wie immer ziemlich ausdauernd. Nach dem fünften mal anrufen in 15 Minuten war ich so genervt, dass ich mein Handy am liebsten aus dem Fenster geworfen hätte. Und beim sechsten mal ging ich mit einem wütendem "ja, was ist?" dran. Das er nun mit mir Schluss machen könnte hatte ich vollkommen vergessen. Trotzdem überraschte er mich, als er mit müder Stimme ein "kannst du vielleicht vorbei kommen" murmelte.

Erschrocken über die kraftlose Stimme stimmte ich kurzerhand zu und saß drei Minuten später in meinem Auto. Schnurstracks fuhr ich ins Krankenhaus und fragte die Empfangsdame nach Joshuas Zimmer. Nach einem kurzen hin und her, in dem es darum ging, dass nur Verwandte zu ihm durften bekam ich schließlich die Zimmernummer und rannte schon fast zum Aufzug. Ein paar alte Omas die in der integrierten Cafeteria saßen warfen mir verstörte Blicke hinterher, aber diese ignorierte ich gekonnt und wartete hibbelig auf den Aufzug.

Was wollte Joshua von mir? Wollte er wirklich Schluss machen? Schnell schickte ich ein Stoßgebet zum lieben Gott, das er das nicht tun würde. Ich brauchte Joshua, das hatte ich in den letzten beiden Tagen nur zu deutlich gemerkt. Als der Aufzug endlich da war zwängte ich mich durch die halb geöffneten Türen und drückte tausend mal auf den Knopf mit der gewünschten Etage.

Ich konnte es kaum erwarten meinen noch-Freund zu sehen, gleichzeitig hatte ich jedoch riesige Angst vor seiner Reaktion auf mich. Als im Aufzug auch noch so eine seltsame Dudel-Entspannungsmusik kam stand ich kurz vor der Explosion. Meine Nerven waren zum Zerreißen gespannt und ich hätte am liebsten den Lautsprecher aus der Aufzugwand gerissen.

Aggressiv und überdreht trommelte ich auf meinen Schenkeln herum und stellte genervt fest, dass der Aufzug zuerst bei ein paar anderen Etagen halten würde und noch mehr Menschen einsteigen würden.

Nach gefühlten Stunden öffneten sich die Türen des Aufzuges auf der richtigen Etage und ich huschte schnell hinaus. Kurz orientierte ich mich und lief dann schnurstracks den Schildern hinterher und stand kurze Zeit später vor Joshuas Zimmer.

Tief atmete ich durch und versuchte ein letztes mal vergeblich meine Gedanken zu sortieren und mich zu beruhigen. Dann klopfte ich und wartete erst gar nicht auf das 'Herein' meines Freundes, sondern stieß die Tür sofort auf. Krachend viel diese an die Wand und ein müdes, aber sehr schönes Lachen erklang aus dem Raum. Ich zuckte erschrocken zusammen und schloss schnell, aber leise die Türe hinter mir. Dann sah ich mich mit roten Wangen im Zimmer um und entdeckte kurz darauf meinen etwas kränklich, aber dennoch wunderschön aussehenden noch-Freund.

Er hatte den Kopf zu mir gedreht und sich tief in die Decke eingekuschelt. Süß! schoss es mir durch den Kopf und ich musste dem Drang widerstehen mich zu ihm zu legen.

"Wartet man nicht normalerweise darauf, bis man hereingebeten wird?" meinte Joshua mit müder Stimme und sah mich belustigt lächelnd an.

Mist! Jetzt denkt er bestimmt, dass ich ihm schon alles wieder verziehen habe und dass alles wieder gut wäre. Angestrengt versuchte ich einen neutralen Eindruck zu machen und überging seine rhetorische Frage. 

"Was wolltest du von mir?" fragte ich ohne Emotion und sah ihm fest in die Augen.

"Reden" war die einfache, aber ebenfalls emotionslose Antwort. Also empfindet er wirklich nichts mehr für mich, oder? Wenn er mich zurück haben wollte hätte er doch nicht so kalt geantwortet oder? Ich war sichtlich verwirrt und auch enttäuscht, dass sich meine schönen Ausmalungen von einer glücklichen Beziehung nicht zu bewahrheiten schienen.

"Über was?" fragte ich deshalb nur kurz angebunden und setzte mich auf einen Stuhl am anderen Ende des Zimmers. Kurz meinte ich ein enttäuschtes und verletztes Flackern in seinen Augen zu sehen, doch kurz darauf sah er mich wieder vollkommen kalt an.

"Ich könnte dich anzeigen wegen Körperverletzung" war der simple Satz den er mir daraufhin an den Kopf warf und mich vollkommen aus dem Konzept warf. Hatte er vielleicht zu viel Blut verloren oder wieso redete er so einen Schwachsinn. Wann sollte ich ihn bitteschön verletzt haben?

Anscheinend hatte er meinen verwirrten Blick bemerkt denn daraufhin meinte er mit fester Stimme: "Du hast mich so stark geschuckt, dass ich die Treppen hinunter geflogen bin und mir ein Loch in den Schädel geschlagen habe. Danach bin ich Ohnmächtig geworden, und du hattest nichts besseres zu tun, als joggen zu gehen." Anschuldigend, aber auch etwas provozierend sah er mich an. Ich jedoch war komplett fassungslos und verstand die Welt nicht mehr. Das war doch aus versehen passiert. Als ob ich meinen Freund absichtlich die Treppe hinunter schubse. Bestimmt verarschte er mich nur um mir ein schlechtes Gewissen zu machen.

Wütend stand ich auf und lief bedrohlich auf ihn zu. "Du kannst mich wegen diesem Scheiß sicher nicht anzeigen! Denn ich habe es ja nicht einmal mitbekommen geschweigenden absichtlich getan!" Erschrocken über meinen plötzlichen Wutausbruch zog Joshua den Kopf ein und rutschte ans andere Ende des Bettes. Im letzten Moment konnte ich ihn jedoch noch an der Hand packen um ihn vor dem herunterfallen zu bewahren. Sogar in dieser Situation wollte ich nicht dass ihm etwas passierte, oder besser gesagt mein Unterbewusstsein.

Leider verstand Joshua das wieder komplett falsch und wollte schon anfangen mich zu treten. So packte ich also auch seinen Fuß und hielt diesen fest. Als er seinen Mund öffnete um mich höchst wahrscheinlich zu beschimpfen oder um Hilfe zu rufen unterbrach ich ihn sanft: "Hey Josh, komm mal runter. Du wärst fast aus dem Bett gefallen." Verwirrt sah er mich an und auch ich war von meinem plötzlichen Stimmungswechsel erstaunt. Zog ihn jedoch an Arm und Bein wieder in die Mitte seines Bettes und lies beides wieder los.

"D-danke" murmelte Joshua immer noch verwirrt und mit ängstlich aufgerissenen Augen. Plötzlich überkam mich wieder dieses Gefühl, ich kann es nicht beschreiben, aber ich wollte das alles hier friedlich mit Joshua klären. Deshalb setzte ich mich auf den Bettrand und legte die Hände in den Schoß. Joshua schien jedoch immer noch Angst vor mir zu haben, denn er rückte etwas von mir weg. Seufzend fuhr ich mir durch die Haare. Hoffentlich hatte der Kleine nun nicht für immer Angst vor mir.

"Können wir bitte normal reden?" fing ich also an, wartete jedoch nicht auf eine Antwort. Joshua musterte mich weiterhin skeptisch und ich begann schon daran zu zweifeln, dass er noch irgendetwas mit mir zu tun haben wollte.

"Willst du dich von mir trennen?" fragte ich also direkt heraus und sah ihn fragend an. Was würde er nun sagen? Wie würde er es sagen? Hatte er überhaupt jemals Gefühle für mich? das waren nur ein paar der tausend Fragen die mir durch den Kopf schossen.

"Nein!" war Joshuas simple Antwort und ich Atmete erleichtert aus. Lag ihm also doch noch etwas an mir oder erwartete er das ich mich von ihm trennen würde?

"Wieso hast du mir dann erzählt dass du mich betrogen hast? Hast du gehofft, oder hoffst du immer noch dass ich mich von dir trenne?" fragte ich verwirrt und sah ihm dabei tief in die Augen. Vielleicht konnte ich irgendetwas in ihnen erkennen.

"Nein, du hast mich nicht ausreden lassen. Ich wollte dir sagen dass es mir leid tut und dass ich mir wünschen würde, dass wir wieder mehr zusammen machen und vor allem uns wieder richtig lieben. Der Andere war nur zum Frust abbauen, weil es bei uns nicht mehr so gut lief. Etwas anderes als Lust habe ich bei ihm nie gespürt ... obwohl doch, Selbsthass. Ich habe mich nach jedem mal so gehasst, dass ich regelrecht Angst vor mir selbst bekommen habe. Ich wäre fast daran kaputt gegangen, aber trotzdem habe ich es  immer weiter mit ihm getrieben. Keine Ahnung wieso ..." Wir starrten uns mehrere Minuten lang an und ich konnte Reue, wirkliche richtige Reue in seinen Augen erkennen.

Für mich war dieses Thema abgehakt und ich beugte mich schnell zu meinem wunderschönen Freund hinunter. "Ich liebe dich und ich vergebe dir. Aber bitte betrüge mich nie wieder." Ohne große Umschweife küsste ich ihn lang und innig und nach kurzem Zögern erwiderte. So einen schönen Kuss hatten wir schon lange nicht mehr ...



Hi nochmal ;) Hier ist noch die gewünschte Fortsetzung für @LisaFehler. Ich hoffe er gefällt dir/ euch und schreibt mir doch bitte weitere Pairingswünsche.


Sportler One Shots (boyxboy)Where stories live. Discover now