Kapitel 12

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Ich blinzelte. Ich lag wieder in dem Schweinestall. Doch diesmal ist es sauber. Jemand hat hier geputzt und mir ein Bett aus Stroh gebaut. Es stinkt nicht mehr. Ich hörte, wie der Regen auf das Holzdach des Stalls prasselte. Es war dunkel, also mitten in der Nacht. Ich richtete mich auf und fuhr mit meiner Hand über meinen Rücken. Er tat nicht mehr ganz so Doll weh und an ihm klebten Blätter. Blätter? Darunter war eine Art Salbe. Ich sah mich weiter um und entdeckte in der einen Ecke ein Blatt mit Salat und Brot darauf. Sie wollten mich nicht umbringen, sie heilten mich nur und gaben mir Essen und trinken. Ich stand auf, wobei ein furchtbarer Schmerz durch meinen Rücken fuhr. Ich ignorierte ihn und lief zu dem Essen. Gierig nahm ich einen Bissen und schluckte. Es tat in meiner wunden Kehle weh, doch auch das war mir egal. Ich hatte echtes Essen!  Mit einem lauten gluckern kam der Bissen in meinem leeren Magen an. Am Anfang tat es etwas weh, doch nach dieser Mahlzeit fühlte ich mich endlich etwas besser. "Hallo ", hörte ich eine Stimme. Es war wieder die Frau. "Das mit deinem Rückenlehne musste sein. Die Wunde hatte sich entzündet und wir mussten sie größer machen, um den Dreck heraus zu holen ", meinte sie verständnisvoll. Ich quetschte mich in die Ecke, getrieben von einer unerklärlichen Panik. Ich traute der Frau nicht. Auch wenn ich Essen und Medizin bekomme. Aus vor Angst aufgerissenen braunen Augen starrte ich sie an. "Es ist alles ok, du kannst mir vertrauen. Glaub mir. Wenn wir deinen Tod wollen würden, hätten dich die beide Männer am Strand liegen gelassen. Ich bin Kim. Und du? " Ich schüttelte den Kopf. Es war eine Trotzreaktion. Ich würde ihr nicht meinen Namen verraten. "Vielleicht taust du etwas auf, wenn ich dir meine Geschichte erzähle ", schlug Kim vor. Ich schüttelte erneut den Kopf, diesmal als klare Antwort. Aber tief in meinem inneren wusste ich, dass es mich interessiert. "Ich bin 30, wohne hier und bin Forscherin. Besser gesagt WAR Forscherin ", fing sie trotzdem an zu erzählen. "Warum war? ", fragte ich vorsichtig. Ich hatte mich verändert. Auch meine Stimme klang irgendwie tiefer. Rauer. "Ich bin verschwunden ",erzählte sie. "Ich war hier, um die Pumas zu erforschen. Ich stieß auf dieses Volk und blieb " "Einfach so?Die haben dich einfacher so hier behalten? " Kim nickte. "Sie sehen mich aber eher als Gefangene. Wenn ich wollen würde, dürfte ich nicht gehen. Genauso wie du. " den letzten Satz flüsterte sie nur noch. "Sprechen sie auch unsere Sprache? ", fragte ich weiter. Ich war hellwach. Wer war diese Frau?  "Manche ein wenig. Wir hatten lange keine gestrandeten mehr. Die letzten waren tot ",erklärte Kim mir. Ein Schauer jagte meinen Rücken hinab. "Gefangen? Aber.. aber sie können doch nicht einfach... " "Doch, können sie. Es ist ihr Revier und sie sind in der Überzahl ", meinte sie traurig. "Hast du schon versucht, auszubrechen? " "Nein ", antwortete sie knapp. Ich wollte sie gerade fragen, warum nicht, doch sie antwortete vorher. "Ich möchte leben!  Außerhalb dieses Dorfes würde ich sterben ", antwortete sie nach einer kleinen Pause. "Aber, du hattest doch die Forschungen. Man hätte nach dir gesucht ",fing ich an, doch sie unterbrach mich. "Es reicht! " Ich blickte zu Boden. "Ich heiße Maya Black. " Ich spürte, dass sie mich beobachtete, doch ich blickte nicht auf. "Black? ", hackte sie nach. Ich nickte. "Ok "."Und jetzt? " "Jetzt Maya, wirst du warten. Ich hole mehr Essen für dich und frage die Leute, ob wir dir schon eine Aufgabe zuteilen ", meinte sie und ging. Anschließend schloss sie meine Tür ab und ließ mich alleine auf dem Boden zurück.

GestrandetWhere stories live. Discover now