Kapitel 39

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Ich spürte die prufenden Blicke der Dorfbewohner auf mir, während ich den Eimer erneut randvoll mit Wasser füllte. Sie warteten nur auf einen Fehltritt. Nein. Sie hofften auf einen Fehltritt, da sie sich in ihrer Existenz bedroht fühlten. Armselig.

Der Eimer war nun voll. Ich hievte ihn hoch und schleppte ihn ein Stück. Meine Arme begannen zu zittern, mir wurde schwarz vor Augen. Noch sagten die Bewohner nichts, also war es noch nicht zu spät. Ich würde es schaffen! Eine andere akzeptable Möglichkeit gab es in meinen Augen gar nicht. Also raufte ich das letzte bisschen meiner Kräfte zusammen und ging Schritt für schritt näher an mein Ziel.

Ich erreichte es atemlos. Das war wohl Glück im Unglück. Nur leider wusste ich nun zu gut, dass mich die anderen ab dieser Tag ins Visier genommen hatten. Sie würden immer schärfer nach kranken suchen, während die Krankheit bei mir immer auffälliger wurde.Wie lage wollte ich meinem Schicksal noch davonlaufen?Wie lange wollte ich die anderen und meine Schwester noch belügen? Auch ich hanedlte aus Angst, genau wie die Dorfbewohner. Auch ich war bloß ein Mensch. Um dies zu überleben musste ich mich auf meine menschlichen Instinkte verlassen, die anderen würden nicht zögern, mich mkrank und ohne essen in den Dschungel zu verbannen. Aber noch war ich nicht so schwach, dasss ich keinen Tag überlebe würde. Das Dorf hat mir viel beigebracht und ich war viel geschickter, trainierteer und klüger, als vorher. Ich war mir sicher, ich würde es schaffen, eine gewisse Zeit alleine zu überleben. Vielleicht konnte ich so noch etwas länger leben, als wenn ich bleiben würde. Wenn ich mir jeden Abend etwas Brot klauen würde, würde es niemandem auffallen. Somit könnte ich mir unbemerkt einen Vorrat anlegen, um dann später damit abzuhauen. Warum ist mir diese Idee nicht schon früher gekommen? Ich wusste es. Damals achtete ich noch auf Normen und Werte, ich wollte "mein" Dorf nicht im Stich lassen. Doch die Dinge haben sich geändert. Ich habe mich geändert. Und ich war mir absolut sicher, dass ich das durchziehen werde.

GestrandetWhere stories live. Discover now