Kapitel 11

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Am Morgen wurde ich durch den furchtbaren Gestank wach. Die Sonne war gerade am aufgehen und ich sah mich nochmals um, da ich letzte Nacht im Dunkeln nichts erkennen konnte. Ich lag in dem Kot von Schweinen und lag in einem Schweinestall. Ich wollte mich aufsetzen, doch es klappte nicht. Mein Rücken brannte, als hätte ich ein Loch darin. Es fühlte sich an, als ob ich bei jeder noch so kleinen Bewegung von innen nach außen zerreißen würde. Ich war von oben bis unten hin nass geschwitzt und mein Kopf pochte. Vor allem meine Wange schmerzte, da der Mann mich letzte Nacht zweimal geschlagen hatte. Wo war er überhaupt?. Es passte keiner auf mich auf. Es war überhaupt gar keiner hier. Nichtig einmal ein Schwein. Ich richtete mich auf, doch mein Rücken brannte und mir wurde wieder schwarz vor Augen. Wie ein Häufchen Elend saß ich gefesselt und geknebelt in einem leeren stinkenden Schweinestall im Dreck. Ich wollte weinen, aber ich hatte keine Flüssigkeit dafür übrig. Ich musste auch schon seit ein paar Tagen nicht mehr Wasser lassen. Ich sackte wieder in mich zusammen, als plötzlich alles schwarz wurde.

"What language are you speaking?",ertönte eine Frauenstimme neben meinem Ohr. Ich wollte meine Augen öffnen, doch plötzlich waren meine Lider schwer wie Blei. Ich war nicht mehr geknebelt. Ich öffnete den Mund und etwas zu sagen, doch heraus kam nichts. Meine Lippen waten brüchig und gerissen, meine Zunge trocken. Ich fühlte mich schlapp. Die Frau fragte mich wieder auf Englisch, ob ich Durst hätte. Ich nickte kaum merklich und sie ging wieder.

Plötzlich spürte ich etwas kaltes an meinem Mund. Ich öffnete ihn ein Stück und kaltes Wasser rann in meinem Mund. Ich stöhnte leise auf, als es durch meinen trocken geschwollenen Hals floss und schließlich mit einem gluckern in meinem Magen ankam. Ich schlug meine Augen auf und vor mir sah ich eine Frau mit Brille. Im Niemandsland eine Brille?, schoss es mir durch den Kopf. Sie kommt nicht von hier. "german ", hauchte ich mit kraziger Stimme. "Du hast eine schlimme Wunde am Rücken",.bemerkte die Frau. Sie löste meine Fesseln und ging. Die Tür des Stalls schepperte, nachdem sie sie zugeschlagen hatte.

Drei Männer kamen herein gestürmt und ich zuckte zusammen. Sie hatten ebenfalls bunte Farben im Gesicht. Sie hieften mich hoch und trugen mich raus aus dem Stall. Mein Körper war zu schwach, um Adrenalin zu produzieren, doch etwas Angst hatte ich trotzdem. Nach einer Weile ließen sie mich auf einen Stein Tisch fallen. Sie drehten mich um, sodass mein Gesicht unten war. Danach rissen sie mein Oberteil weg, zum Glück lag ich mit dem Bauch unten. Was taten sie hier?  Sie sprachen eh nicht meine Sprache, also musste ich gar nicht erst versuchen, sie zu fragen, was sie da taten. Plötzlich sah ich im Augenwinkel, wie einer von ihnen ein Riesen Messer hob und es anschließend in meinen Rücken senkte. Ich schrie wie am Spieß. Das Messer durchbohrte die Wunde in meinem Rücken und machte sie größer. Sie rissen sie auseinander, sie rissen mich auseinander. Nun schossen mir Tränen in die Augen und ich wünschte mir das erste mal in meinem Leben, dass ich tot wäre. Sie stocherten weiter mit dem Messer in meiner Wunde, und endlich verdrehten sich meine Augen, und ich versank in der Schwärze.

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