karo_2901 (Karolin): Sophie + Bill

14 3 2
                                    


Ein außergewöhnlicher Ausflug

Es war ein warmer Sommertag und die junge Elbin Sophie streifte durch die Trollhöhen. Sie war mal wieder von Bruchtal weggelaufen, da ihr Vater immernoch versuchte sie an irgendeinen Elben, der nach seinen Maßstäben geeignet war, zu verheiraten. Doch alle Elben die ihr Vater ihr vorführte waren Spießer und hatten keinen Humor. Sophie fand keine Gesprächsthemen mit ihnen und jedesmal wenn wieder einer kommen sollte, versuchte sie sich im Wald zu verkriechen. Und heute hatte sie es geschafft.

Schon früh am morgen hatte sie sich fertig gemacht und war aus ihrem zu Hause geflüchtet. Nun streifte sie durch den Wald und versuchte ihren Kopf klar zu bekommen. Sie plagte sich mit den Sorgen wie weit ihr Vater wohl noch gehen würde, um sie endlich unter die Haube zu bekommen. Sie wollte nicht irgendeinen dahergelaufenen Idioten haben, für den sie nur eine einfache Hausfrau war. Sie wollte einen Mann haben, der sie verstand und respektierte. Und vor allem sie endlich das Kämpfen lernen lassen würde. Doch wahrscheinlich würde sie niemals einen solchen Mann finden.

Mittlerweile war es Abend geworden und Sophie irrte immer noch im Wald umher. Sie wollte eigentlich zum Mittag zurück sein, doch sie hatte den Weg verloren. Auf einmal sah sie in der Ferne einen Lichtschein. Vorsichtig näherte sie sich. Hier im Wald konnte alles lauern und sie hoffte das es Leute ihres Volkes waren, die ihr den Weg nach Bruchtal zeigen konnten.

Doch als sie an dem Lager ankam und vorsichtig durchs Gebüsch spähte, sah sie das dort am Feuer drei Trolle saßen. Sie hatten ein Schaf über dem Feuer hängen und amüsierten sich anscheinend köstlich. Sophie fragte sich, was drei Trolle so nah bei Bruchtal wollten. Oder war sie in ihren Gedanken doch weiter gelaufen als geplant? Sophie wurde immer verzweifelter. Wie sollte sie denn jemals den Weg zurück finden? Langsam zog sie sich aus dem Gebüsch zurück, immer darauf bedacht kein Geräusch zu machen. Das letzte was sie jetzt gebrauchen konnte, war von einem Troll entdeckt zu werden.

Doch natürlich kam es, wie es kommen musste: Sophie trat auf einen Ast, dieser knackte laut und obwohl Trolle normalerweise kein gutes Gehör haben, hörten sie es diesmal zu Sophie's Pech.

"Habt ihr das auch gehört?", fragte einer.

"Nein, was denn?", fragte der zweite.

"Da ist was im Gebüsch.", antwortete der dritte und ging in Sophie's Richtung. Sophie saß erstarrt hinter dem Busch, als die Hand des Trolles immer näher kam und sie schließlich hochhob, wobei er sie fast zerquetschte.

Jetzt erwachte auch ihr Kampfgeist wieder und sie fing wild an zu zappeln: "Lass mich los, du ekelhaftes Vieh! Hast du dir überhaupt die Hände gewaschen? Wie kannst du mich einfach so anfassen?!"

"Was ist denn das?", fragte der anscheinend dümmste Troll, der sie auch nicht gehört hatte.

"Das ist eine Elbin, Tom!", antwortete der erste Troll und haute Tom mit seiner Faust auf den Kopf.

"Haltet die Klappe! Ich will wissen, ob man sie essen kann!", meinte der Troll, der sie festhielt.

"Mich essen? Ich glaub es hackt bei euch! Ich bin nun wirklich nicht zum Essen da!"

"Da ist doch nichts zum Essen dran, Bill!", motzte der erste Troll rum.

"Lasst mich endlich runter!", rief Sophie und zappelte.

"Sie ist lustig. Können wir sie behalten, Bert?", fragte Bill.

"Von mir aus. Aber du bist für sie verantwortlich!", befahl Bert und wendete sich wieder seiner Arbeit zu, was auch immer er da tat. Bill freute sich, dass er Sophie behalten durfte und stopfte sie in einen stinkenden Sack, während sie weiter rumzeterte. Es wurde später in der Nacht und irgendwann verschwand Bill im Wald. Als er wiederkam hatte er zwei Ponys unter dem Arm und Sophie fragte sich, wo er die wohl her hatte. Bestimmt nicht aus Bruchtal, zumal sie dort auch nicht viele Ponys hatten. Während die Trolle sich über Hammel und einen alten Bauern beschwerten, beobachtete sie wie ein Hobbit (es konnte nur einer sein, aufgrund der Füße) sich zum Zaun schlich und versuchte die Ponys zu befreien. Er entdeckte sie nicht. Sie wurde aus ihren Beobachtungen gerissen, als Bill sie hochhob und über den Kessel hielt.

"Waaah! Wollt ihr mich jetzt doch kochen?", schrie sie erschrocken, doch Bill ging nicht auf ihre Frage ein. "Riech mal!" Es stank widerlich, doch sie verzog nicht das Gesicht, sondern nickte nur: "Riecht toll!" Dabei streckte sie ihm den Daumen hin. Zu ihrem Glück wurde sie wieder hinuntergelassen. Doch jetzt wurde plötzlich der Hobbit entdeckt und dann ging alles ganz schnell: Plötzlich stürzten 13 Zwerge (sie hatte nachgezählt) aus dem Gebüsch und griffen die Trolle an. Dann wurden sie auch in Säcke gestopft und sollten gekocht werden, doch der Hobbit hielt die Trolle solange auf, bis es Tag wurde und plötzlich ein Zauberer (dem Aussehen zu Folge Gandalf der Graue, oder auch Mithrandir, wie er in ihrer Sprache genannt wurde) den hohen Felsen, der die Sonne verdeckte zerschlug: "Der Tag soll euch treffen!"

"Wer is'n das?", fragte Bill.
"Keine Ahnung", meinte Bert.
"Können wir den auch essen?", wollte Tom wissen.

Bevor sie versteinert wurde verabschiedete sich Sophie noch schnell: "Tschüss ihr drei! Besonders du, Bill!" Und streckte ihnen die Zunge aus, dann wurden sie zu Stein. Die Zwerge befreiten sich alle gegenseitig aus den Säcken und gingen zu der Höhle, ohne sie zu bemerken. Nur ein blonder Zwerg, der am Schluss lief, wurde auf sie aufmerksam und kam zu ihr, um ihr zu helfen.

"Alles in Ordnung? Was tut ihr hier?", fragte er, nachdem er ihr aufgeholfen hatte.

"Ich wurde von diesen Trollen gefangen genommen.", erklärte sie und klopfte sich den Dreck von den Klamotten, bevor sie ihn wirklich ansah und in wunderschöne, blaue Augen schaute. Sie musste zu ihm hinunter sehen, was die ganze Szenerie etwas komisch wirken ließ.

"Das tut mir leid. Ich bin Fili!", meinte der blonde Schönling.

"Sophie", hauchte die Elbin und wurde leicht rot.

"Na kommt, Lady Sophie. Ich kann euch hier nicht alleine lassen. Begleitet uns ein Stück!", schlug Fili vor und Sophie nickte nur. Wenigstens kam sie so, aus diesem Wald raus und fand vielleicht den Weg nach Bruchtal zurück. Doch vorher musste sie noch was erledigen. Sie lief zu der Statur von Bill und trat heftig gegen sein Bein. Dabei hatte sie nicht bedacht, dass er aus Stein war und hüpfte auf einem Bein im Kreis. Fili lachte. "Ihr seid lustig. Ich mag euch."

Craziest StoriesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt