Caro: Katharina & Nori

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Die Gemeinschaft von Thorin Eichenschild hatte sich mittlerweile auf den Weg zum Erebor gemacht. Gerade, als sie bei einer alten Hütte Rast machten, kamen Fíli und Kíli von den Ponys wieder und erzählten hektisch, dass Trolle vier Tiere mitgenommen hätten und auch, dass Bilbo Beutlin im Gefahr wäre. Nori, und auch die anderen Zwerge, sammelten ihre Waffen ein und rannten den Brüdern schnell hinterher. Als sie versuchten, die Trolle mit ihren Waffen zu verwunden - das hatte bis jetzt auch geklappt - bekam einer der Biester Bilbo in die Finger und der Gemeinschaft blieb nichts anderes übrig als die Waffen fallen zu lassen, denn die Trolle drohten damit, den Hobbit zu zerreißen. Später hingen ein paar Zwerge an einem Ast, der über einem Feuer hing und der Rest lag in Säcke gestopft daneben. Bilbo hat das nicht so tolle Festmahl in die Länge gezogen bis Gandalf der Graue kam und mit seinem Stab einen großen Felsbrocken in zwei spaltete. Dadurch schien die aufgehende Morgensonne direkt auf die Trolle und brannte ihre Haut zu Stein. Alle waren froh über Gandalfs plötzliches Erscheinen. Auf ein Mal fiel von hinten etwas auf Nori drauf. Der Zwerg schimpfte: "Man Bombur! Kannst du nicht aufpassen, wo du-" Aber es war gar nicht Bombur, denn er sah den dicken Zwerg vor sich stehen. Aber wer konnte es dann sein? Es wurde sehr still und alle blickten gebannt über Nori. Langsam drehte sich Nori um. Und das, was gerade noch auf seinem Rücken lag, krabbelte herunter und stellte sich hin. Das Etwas, was sich als Zwerg entpuppte, zeigte auf Nori und die anderen, sagte: "Coole Cosplays", drehte sich  um und wollte gehen. Nori rief: "Kennt ihr euch hier überhaupt aus?" Er bekam nur ein 'Nö' zurückgerufen. Leicht verunsichert fragte er Thorin: "Ich denke, wir sollten sie mitnehmen, was wenn hier noch mehr Trolle sind?" "Nein! Was soll eine Zwergin bei uns? Kämpfen kann sie sowieso nicht!" Und damit drehte sich der Chef um und ging. Kurzerhand nahm Nori das selber in die Hand und lief der unbekannten Zwergin nach. Er fand sie auf einer Lichtung und entschied sich sie noch nicht anzusprechen. Er beobachtete sie, während die Zwergin sich verwirrt umblickte, dann ein komisches Etwas aus ihrer Tasche holte und darauf herumtippte. Wenig später fluchte sie: "Scheiße, warum hab ich ausgerechnet hier keinen Empfang?" Dann lief sie umher mit ihrem Ding, was anscheinend keinen Empfang hat, in die Luft gestreckt. Dann lief sie weiter und Nori folgte ihr leise. Das Etwas ohne Empfang holte sie nochmal raus und betrachtete es. Dann fluchte sie wieder. Das wiederholte sich noch ein paar mal. Dann setzte sie sich auf einen Stein und stützte den Kopf in ihre Hände. Jetzt war der Moment, wo Nori aus seinem Versteck kletterte und auf die Unbekannte zuging. Währenddessen sprach er sie an: "Braucht Ihr vielleicht Hilfe?" Die Zwergin sah ihn an, augenblicklich verdüsterte sich ihre Miene. "Können Sie mal ihr Kostüm abnehmen? Ist ja schön, dass Sie daran so viel Spaß haben sowas zu tragen aber langsam wird es lächerlich oder sind wir hier auf einer Kostümparty?" Nori schaute sie nur fragend an. "Ach egal", winkte sie ab, stand wieder auf und wollte gehen. Der Zwerg rief aber noch: "Hier ist es viel zu gefährlich für eine Zwergin wie Euch!" "Jetzt behaupten Sie auch noch ich sei nicht fähig auf mich aufzupassen!" "Hier gibt es Orks und Trolle!" Das war der Moment, wo es bei der Zwergin klick machte. Ihr Gesicht war auf einmal nicht mehr so entschlossen wie gerade. "K-kann es sein, dass ich in Mittelerde bin?", fragte sie Nori. "Ähhh...ja? Sagt mir, von welchem Zwergenvolk kommt Ihr?" "Nun ja...ich bin eigentlich gar keine Zwergin sondern ein Mensch und komme auch nicht von Mittelerde, sondern von der Erde. Und ich habe keine Ahnung wie ich hier her komme und warum ich hier bin. Ach und ich heiße Katharina." Für die Zwergin macht jetzt alles Sinn - zumindest warum sie hier kein Netz hat und warum hier nur Cosplayer herumlaufen, in Mittelerde hat man wohl keinen Empfang und die Cosplayer sind eigentlich die Gemeinschaft von Thorin Eichenschild. Bei dem Gedanken machte ihr Herz einen kleinen Sprung, denn sie wollte schon immer mal nach Mittelerde. Die Stimme von Nori holte sie aus ihren Gedanken. "Ich heiße Nori, möchtet Ihr unsere Gemeinschaft begleiten?" "Gerne" Sie grinste ihn an. Die beiden machten sich wieder auf den Weg Richtung Trolle. Doch als sie ankamen waren die Zwerge, der Hobbit und Gandalf nicht mehr da. "Und wo sind die anderen jetzt?", fragte Katharina. Nori blickte sich um. "Eigentlich waren sie gerade noch hier. Ich denke, wir sind auf uns alleine gestellt." Der Zwerg kratzte sich am Kopf. Katharina stöhnte genervt auf. "Also, wo müssen wir lang?"

Nori und Katharina liefen mittlerweile durch den scheinbar endlosen Wald. Plötzlich hörten die beiden etwas knacken. Hörte sich so an, als würde jemand einen Ast zertreten. Nori spannte sich an. "Das muss unsere Gemeinschaft sein!" Sie liefen in die Richtung, aus der dieses Geräusch kam. Leider waren es nicht die Zwerge, sondern ein Warg! Nori zückte schon seine Waffe, um das Tier niederzumetzeln, doch Katharina hielt ihn davon ab. Statt den Warg anzugreifen, lief sie langsam auf ihn zu. Sie dachte, dass das riesige wolfähnliche Geschöpf verstanden hatte, dass sie nichts böses wollen, also streckte sie langsam ihre Hand aus. Doch der Warg schnappte danach. Blitzschnell zog sie ihre Hand ein, drehte sich um und rannte los. "Lauf, Nori!", kreischte sie. Der Zwerg rannte auch los. Der Warg verfolgte sie, stolperte aber über eine große Wurzel und fiel ungünstig auf den Kopf. Katharina wunderte sich. "Dieser Warg war wohl ein besonderes Exemplar. Normal sind die doch nicht so tollpatschig." Nori runzelte die Stirn. "Komm, lass uns schnell weiter bevor er wieder aufwacht." Der Zwerg ging schon mal weiter, während Katharina noch ein mal das Tier betrachtete. Sie strich ihm über das Fell, lief aber dann auch weiter. Sie gingen noch sehr lange. Bei Sonnenuntergang hatten sie die Gemeinschaft dann doch erreicht. Wie? Naja, sie haben nicht wirklich geschaut, wo sie sind, haben die anderen aber trotzdem gefunden. Nori rief den Zwergen entgegen: "Hallo!", und fuchtelte mit beiden Armen und Händen in der Luft herum. Thorin Eichenschild drehte sich um und man konnte die Erleichterung in seinem Gesicht sehen, obwohl er nicht sehr darüber erfreut war, dass Nori die Zwergin mitgebracht hatte.

Während der Reise fragte Nori Katharina immer wieder was dieses Dingens ohne Empfang konnte. "Das Ding ohne Empfang nennt sich Handy. Und jetzt nerv nich weiter." Katharina verdrehte die Augen. Nach einer Weile fragte er wieder, doch die Zwergin versuchte, ihn so gut es ging zu ignorieren. Dabei erlitt sie einen halben Wutausbruch und mehrere Krämpfe in den Fingern. Allerdings wusste sie nicht, warum sie so sauer war. "Kannst du mir nicht mal antworten??" "JETZT HALT DOCH MAL DEINE VERFICKTE FRESSE NORI! Mein Handy kann verschiedenes und das kann dein Erbsenhirn sich gar nicht merken. Deswegen lass ich es gleich und damit musst du dich jetzt abfinden!" Katharina beschleunigte ihren Schritt und verschwand in der Zwergenmenge. Nori lief traurig weiter. Er fande die Zwergin eigentlich ganz nett, aber nun hatte er sie vergrault. Nach langem Überlegen lief er doch zu ihr. "Hey Katharina..ich wollte mich entschuldigen, dass ich dich die ganze Zeit gefragt..", gestand Nori. Katharina sah ihn an. "Ja, Entschuldigung angenommen. Ich hätte aber auch nicht gleich überreagieren sollen.." Damit schloss die Zwergin Nori in eine Umarmung.

-Zeitsprung-

Die Schlacht der fünf Heere waren vorbei und nun herrschte wieder Frieden im Zwergenreich. Katharina blieb im Erebor, denn einen Weg wieder zurück zur Erde gab es nicht. Der Warg, den die beiden auf der Reise getroffen hatten, war ihnen gefolgt und wohnte jetzt übrigens auch im Erebor. Nori hingegen ging wieder zu seiner Heimat in den Blauen Bergen. Doch manchmal besuchten sie sich gegenseitig für ein paar Wochen.

Für eine Ehe hatte die Liebe zwischen den beiden zwar nicht gereicht, aber dafür wurde es eine dicke und langanhaltende Freundschaft.

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