Thrór, der Dichter (Marina: Thrór+Cynthia)

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Thema: Thrór + Cynthia (Cookiefantasielive)

Autorin: Marina (Lukida-Atlas)


„Cynthia!", brülltedie wahrlich furchteinflößende Küchenchefin durch die gesamteKüche, in der die köstlichsten Gerüche durch die Luft waberten undin der hektisches Gewusel herrschte. Das Abendessen für die hohenHerren des Erebors wurde bald aufgetischt und alle Köche und Dienerwaren damit beschäftigt, die letzten Arbeiten zu erledigen.

Die Angesprochene zucktezusammen, als Asta ihren Namen rief. Wenn die Küchenchefin brüllte,dann konnte das nichts Gutes bedeuten, denn diese Frau verstandabsolut keinen Spaß. Ach was, eigentlich sollte man schon in Deckunggehen, wenn sie freundlich war – es sei denn, man war ein hoherHerr des Erebors, da konnte sie schmeicheln und buckeln wie keineZweite. Cynthia seufzte und schlich lustlos auf die ältere Zwerginzu. Wenn sie sich weigerte zu kommen, wäre sie ihre Arbeit los,bevor sie auch nur ein Wort sagen könnte und sie brauchte das Geld,um ihre Familie zu unterstützen, die einen Bauernhof in der Nähebetrieben, der bedauerlicherweise kaum genug zum Leben abwarf. Es warungewöhnlich für Zwerge, nicht in einer Mine oder einem Berg zuleben, aber ihre Mutter, die ein Mensch war (weshalb Cynthia auchungewöhnlich groß für eine Zwergin war und bartlos, was ihr alsgroßes Glück erschien), fühlte sich wohler, wenn sie nicht unterFels leben musste.

Trotz ihres langsamenTempos war sie viel zu schnell für ihren Geschmack vor Astaangekommen, die sie mit einem zornigen Blick bedachte. Aber daCynthia sie noch nie wirklich ohne diesen Ausdruck gesehen hatte,fühlte sie sich nicht mehr beunruhigt als ohnehin schon durch dieTatsache, dass Asta sie gerufen hatte, was nie etwas Gutes bedeutete.„Da bist du ja endlich!", schnaufte Asta, „Du wirst heute dieSpeisen am königlichen Tisch servieren!"

„W... was?! Ich?!"Schockierte starrte die Dunkelblonde die andere Zwergin an, derenschwarzes Haar bereits von grauen Strähnen durchsetzt war. Bisherhatte man sie nur als Küchenhilfe beschäftigt, da sie sehrtollpatschig war und es nicht selten vorkam, dass sie eine Torte zuBoden warf oder Geschirr zertrümmerte. Natürlich waren die anderenDiener und Köche nie erfreut, aber solange es nicht vor dem Königpassierte, war alles noch vertretbar gewesen. Wieso sollte man siejetzt dafür auswählen, dem König zu servieren und das Risiko, dassie darstellte, auf ihn loszulassen?

„Ja, du! Dieseunnützige Dienerin, die bis jetzt dafür zuständig war, hat sichden Arm gebrochen! Unfähiges Ding! Daher wirst du jetzteinspringen!" Ehe Cynthia sich versah, hatte Asta ihr bereits einTablett in die Hand gedrückt, auf dem ein Braten thronte.

„Ich weiß aber garnicht, was ich machen soll und worauf ich achten muss!",protestierte sie hilflos. Mit Sicherheit gab es viele Regeln, die siebeachten musste, wenn sie als niedere Dienerin mit den hohen Herrenin Kontakt kam.

Asta verdrehte die Augen.„Du dummes Ding! Es ist ganz einfach: Du bringst das Essen undstellst es ab ohne die Herren anzusprechen oder auch nur anzusehen.Du hältst den Blick gesenkt und tust einfach so, als wärst du garnicht da!" Na toll, das konnte ja nur schief gehen!

„Ich werde mich schonum sie kümmern", mischte sich Genya, Cynthias Freundin, ein, dieebenfalls hier in der Küche arbeitete. Sie war schon länger fürdie Servierung der Speisen zuständig, daher wusste sie sicherlich,was zu tun war. Cynthia verkniff sich ein erleichtertes Seufzen. Siehatte keine Lust, im Kerker zu landen, weil der Truthahn nicht aufdem Tisch, sondern auf dem Kopf des Königs landete.

Ehe Asta noch etwas sagenkonnte, hatte Genya sie bereits aus dem Raum gezogen, wobei Cynthiadarauf achtete, nicht über ihre Füße zu stolpern und den Bratendurch den Flur zu werfen. Sie schwiegen, bis sie durch die weitgeöffnete Tür des großen Saales, in dessen Mitte ein langer Tischstand, an dem alle wichtigen Zwerge Platz genommen hatten, traten.Unauffällig nickte Genya in Richtung des Kopfes des Tisches, wo einschwarzhaariger Zwerg saß, der eine Krone auf dem Kopf trug. Ganzsicher der König. „Das ist König Thrór", sprach Genyagedämpft, „Die beiden Zwerge zu seiner rechten und linken Seitesind seine Brüder Frór und Grór."

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