Kapitel 36

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Ich spüre die samtigen Rosenblüten an meiner Haut, während ich mich gegen Damiens Brust lehne. Das Wasser ist nur noch lauwarm, aber wir denken noch nicht daran, die Wanne zu verlassen. Letzte Nacht werde ich nie vergessen. Nicht in diesem Leben. Es war perfekt... perfekt mit ihm. Mit niemand anderem hätte ich es mir vorstellen können. Ich liebe nur Damien auf diese Art und Weise. Nicht, dass ich dies nicht bereits gewusst habe, aber nun bin ich vollkommen davon überzeugt. Ich schwebe auf Wolke 9, oder wie auch immer man das nochmal sagt.

Das Wasser gibt ein gluckerndes Geräusch von sich und Damien verändert die Position seiner Beine. Dann bewegt sich auch sein rechter Arm, aber ich öffne meine Augen nicht.
Erst als das grelle Licht seines Smartphones auf mein Gesicht strahlt, schaue ich nach, was ihn so unruhig macht.

Auf dem Bildschirm erkenne ich immer wieder neue Nachrichten eingehen. Ich lese Dinge, wie 'Hast du es schon gelesen?' und 'Damien, antworte deiner Mutter!!!'. Er drückt auf einen Knopf an der Seite seines Smartphones und der Bildschirm wird wieder schwarz.

"Ist alles in Ordnung?", frage ich ihn und drehe meinen Kopf so, dass ich zu ihm aufsehen kann.

"Ja... alles gut." Aber ich weiß, dass es eine Lüge ist und ihm etwas auf der Seele liegt.

Es ist beinahe Mittag und Damien meinte, er würde später noch mal zu seinen Eltern fahren, um mit seiner Mutter zu reden. Ich frage mich, warum er ihr dann nicht auf seinem Handy antwortet. Aber wahrscheinlich möchte er die ganze Sache mit Juleya und dem Benefizabend lieber persönlich mit ihr besprechen.

"Du möchtest wirklich nicht, dass ich mitkomme?", frage ich ihn ein weiteres Mal, um sicher zu gehen, dass er wirklich nicht möchte, dass ich ihn begleite. Vorhin hatte ich ihm die Frage bereits gestellt, aber er wollte nicht. Damien schüttelt den Kopf.

"So eine schöne Nacht möchte ich nicht mit einem Besuch bei meinem Eltern vermiesen. Es reicht schon, dass ich mir das antun muss.", seufzt er und küsst meine Schläfe. "Ach ja, und Rosa und Daisy haben sich für den Nachmittag angekündigt. Ab Montag arbeitet Rosa wieder, und ich schätze die Beiden wollten heute mit dir etwas unternehmen." Überrascht ziehe ich meine Augenbrauen hoch. Ich frage mich, was sie mit mir unternehmen wollen, freue mich sie nach gestern wiederzusehen. Nach letzter Nacht habe ich viel zu erzählen, und trotzdem noch so viele Fragen, die sie mir vielleicht beantworten können. Letzte Nacht hat mich neugierig gemacht. Vielleicht gibt es noch so viel mehr, dass ich erkunden kann, wovon ih nicht nichts weiß.

"Okay, ich bin gespannt.", ist alles, was ich sage und grinse Damien an.

Leider können wir nicht ewig in der Badewanne verweilen, denn das Wasser wird immer kälter und Damien muss bald losfahren.

Langsam stehe ich auf und steige aus der Wanne, um zu dem grauen Handtuch zu gelangen. Das weiche Material schmiegt sich an meine Haut, während aus meinen nassen Haaren kleine Tropfen auf meinen Körper fliehen.

"Meinst du, Sebastian ist in der Nacht noch gekommen?", frage ich Damien, der sich nun auch aus der Wanne begibt und auf sein Handtuch zusteuert. Er geht auf mich zu und ich rücke beiseite, sodass ich mit meiner Hüfte an seinem Handtuch auf der Theke lehne. Lüstern grinst er mich an und ich öffne mein Handtuch, um ihn in meines mit einzuwickeln.

"Ich hoffe nicht.", lacht Damien und schmiegt sich an mich. Die Erinnerungen von letzter Nacht gehen mir wieder durch den Kopf und ich spüre das angenehme Prickeln seiner Berührungen. "Obwohl... das Schlafzimmer ist ja Meilen von dem Gästezimmer entfernt.", scherzt Damien und ich verziehe mein Gesicht, bevor ich ihm einen Klaps auf den Oberarm gebe. "Was? Rosa hätte uns mit Sicherheit gehört." Sein Lachen wird lauter und auch ich kann mein Gekicher nicht zurückhalten — dennoch spüre ich die Hitze meiner Wangen. Zum Glück hatte Rosa ja bei Daisy übernachtet. Sein Witz lässt mich jedoch darüber zweifeln, ob das Erlebnis von letzter Nacht wirklich etwas ist, was man einfach so mit anderen teilt. Ich bin mir plötzlich nicht mehr sicher, ob ich es Rosa und Daisy überhaupt erzählen sollte. Schließlich haben sie mit mir ja auch noch nie wirklich über so etwas geredet...

Doch plötzlich wird Damiens Gesichtsausdruck wieder ernst. "Wenn alles nach Plan läuft, dann ist nächste Woche Sebastians Verhandlung." Bei diesen Worten muss ich schlucken. "Jetzt, wo die Presse davon Wind bekommen hat und ganz London, wenn nicht sogar ganz Großbritannien davon weiß, wird es alles nur komplitzierter für ihn werden."

"Und für deinen Vater.", sage ich und denke dabei an die Worte von Mr. Hamilton, die er Damien auf der Tanzfläche gesagt hatte.

"Mein Vater ist mir egal.", sauer schüttelt Damien seinen Kopf. "Ihn interessiert nur seine Firma. Sebastian ist ihm bei der ganzen Sache egal." Ich lege meine Hand auf seine Brust und male mit dem Finger ein unsichtbares Muster auf seine Haut, während ich versuche die Wassertropfen einzufangen.

"Das wird wohl so sein.", gebe ich ihm Recht und würde am liebsten das Thema wechseln, oder zumindest abwarten, bis Damien von seinen Eltern zurück kommt, um alles in Ruhe mit ihm zu besprechen.

"Ich hoffe nur, dass das alles nicht deine Idee mit dem Obdachlosenheim beeinträchtigt." Ich beiße auf meine Unterlippe. Ich habe es ihm angesehen, wie sehr er hinter diesem Projekt steht und wie sehr er es verwirklichen möchte. Für Kyra und ... für mich.

"Wenn nicht genügend Geld zusammen gekommen ist, wie erhofft, dann werde ich den Rest privat dazusteuern.", antwortet Damien als wäre es keine große Sache. "Ich werde das Projekt unter keinen Umständen aufgeben." Ich gehe wieder auf Zehenspitzen, um an seine Lippen zu gelangen. Die Schmetterlinge in meinem Bauch toben vor Freude. Selbst nach all diesen Rückschlägen könnte ich nicht glücklicher sein.

"Weißt du, was Rosa und Daisy mit mir vorhaben?", frage ich nun doch und blicke in seine blauen Augen. Grinsend zuckt er mit den Schultern.

"Ist da etwa jemand neugierig?", neckt er mich und ich rolle mit den Augen. "Lass dich überraschen." Das werde ich mir wohl nun ständig anhören müssen. Damien überrascht mich mit einem weiteren Kuss, bevor er sich sein Handtuch schnappt, als ich nicht aufpasse, weil ich abgelenkt bin.

"Mal sehen, was meine Mutter zu ihrer Freundschaft mit Juleya zu sagen hat.", schnaubt er und durch den Spiegel schenke ich ihm ein bemitleidendes Lächeln. Er ist auf den Weg in die Hölle. Ich bin mir sicher, dass Damiens Mutter vor Wut kocht. Selbst, wenn sie gestern den Eidnruck gemacht hatte, als würde es sie nicht überraschen, weiß ich, dass sie es nicht gut findet, dass ihr Sohn mit einer wie mir zusammen ist. Viel mehr interessiert mich jedoch, wie Damiens Vater auf die Vorwürfe reagiert. Dass seine eigene Frau daran beteiligt war, seine Firma in die Schlagzeilen zu bringen, hätte er bestimmt nie gedacht.

Ich finde es erschreckend, wie sicher ich mir bin, dass wir es in die Schlagzeilen geschafft haben, habe jedoch nicht den Mut dazu, Damien danach zu fragen...


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Verdammt ist es heiß hier! Ich sterbe ja förmlich, haha! Das nächste Kapitel kommt heute Abend!

Wie findet ihr das neue Cover? x

- Nikolina x

The Rain Upon Us (Damien & Birdie - Trilogie #2)Where stories live. Discover now