Only best friends! (Naeriel: Alina+Háma)

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Zum dritten Mal diese Woche, zum elften Mal diesen Monat und zum ungefähr fünfunddreißigsten Mal, seit die Blätter der Bäume wieder ergrünt waren.

Es waren die Ereignisse meiner Kindheit, dieser schicksalhafte Abend und seine Folgen, doch die Frage, die ich mir jedes Mal dabei stellte, war, warum ich erst erwachte, nachdem mich mein inzwischen bester Freund Háma mich in der Graslandschaft kaum einen halben Tagesritt von den Mauern von Edoras entfernt gefunden hatte.

Diese Träume hatte ich wohl öfter, da war nichts daran zu rütteln.

Wie sehr ich diese seelenlosen Banditen doch hasste.

Meine Eltern waren zweifelsohne tot, meine Schwester vermutlich verschleppt, und außer mir schien es auch kein anderer aus dem Dorf geschafft zu haben, da außer Trümmern und einigen Leichen nichts mehr dort war, als die Mannen des Königs kurz nach meinem Fund dort nachgesehen hatten.

Von da an hatte ich mein Leben in Edoras verbracht. Eine junge Weberin, dessen Mann Soldat in der goldenen Halle war, hatte mich als ihre Tochter angenommen und lehrte mich zugleich ihr Handwerk.

Doch den Hass auf die Mörder meiner Familie hatte und würde ich niemals vergessen. Zeitweilen beneidete ich Háma, der nun ebenfalls unserem König als Kämpfer diente.

So hatte er zwar wenig Zeit seitdem er seine Ausbildung abgeschlossen hatte und wir sahen uns nur noch selten, aber er konnte für Recht und Ordnung sorgen, Banditen und Räuber fangen und bestrafen und wahrlich Heldentaten vollbringen...

Ich wünschte, ich könnte Rache an den Sklavenhändlern nehmen, doch war es leider unmöglich für mich, in irgendeiner Weise eine Kriegerin zu werden... Nur manchmal, wenn ich ihn allzu sehr darum bat, zeigte mir mein bester Freund die ein oder anderen Weisen, Waffen zu benutzen und sich zu verteidigen.

Ich schüttelte den Kopf, um solch düstere Gedanken zu vertreiben, schwang meine Füße aus dem Bett und stand auf.

Durch das geöffnete Fenster fiel sanftes Morgenlicht in das Zimmer und die ersten Vögel zwitscherten. Edoras begann sich zu regen.

Die Hauptstadt des westlichen Menschenreiches war eine sehr belebte, große Stadt, und viele Leute waren zu dieser Stunde auf den Straßen unterwegs.

Als ich mich angezogen und gewaschen hatte, ging ich nach unten, wo meine ‚Mutter' mir allerlei kleine Dinge auftrug, darunter auch der wöchentliche Marktbesuch.

Früher war sie oft mit mir gekommen, wenn ich dorthin musste, doch in dieser Zeit gab es viele Aufträge für leichtere Kleidung in der Sommershitze, sodass sie meist keine Zeit mehr fand.

Viele Leute auf der Straße grüßten mich, als ich zum Marktplatz lief, was ich stets mit einem Lächeln und einem Nicken erwiderte. Ich mochte Edoras, auch wenn ich mein Dorf noch immer schmerzlich vermisste.

Doch heute zählte ich bereits sechzehn Sommer und somit war das Unglück längst zwölf Jahre vergangen. Vielleicht musste ich lernen loszulassen...

In diesem Moment war ein Rufen zu hören. „Macht Platz für den Prinzen!"

Ich wich schnell zur Seite der Straße aus und beobachtete neugierig, wie eine Gruppe von Reitern den Weg entlang in Richtung Stadttore ritt.

Unter ihnen erkannte ich sofort den Prinzen, Théodred, den ich schon ein paar Mal an der Seite seines Vaters wahrgenommen hatte, und der neben ihm musste Éomer sein, des Prinzen junger Cousin, dessen Eltern vor einigen Jahren gestorben waren.

Er konnte nicht viel älter als ich sein, ein oder zwei Jahre vielleicht, und sah wirklich nicht schlecht aus, obwohl die Mädchen, die ich kannte und die ihn schon einmal gesehen hatten, maßlos übertrieben. Ja, er hatte eine gute Statur. Ja, die blonden Haare, die unter seinem Helm zu sehen waren, hatten die Farbe von Honig. Ja, seine braunen Augen, die ich betrachtete, als sie an mir vorbeiritten, sahen irgendwie... niedlich aus. Na und? Die meisten Rohirrim hatten blonde Haare und braune oder blaue Augen.

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