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               Nun wusste er wer ich war und trotzdem änderte es Nichts an der Sache. In dem Sommer machte es mich besonders traurig, dass für ihn unsere damalige Bindung nicht wirklich Etwas bedeutete. Doch auf der anderen Hand überraschte es mich nicht. Ethan lebte nicht auf dieser Insel. Zuhause in Connecticut besaß er bestimmt sehr viele Freunde. Wieso hätte ich besonders sein sollen? 

               Die nächsten Wochen in dem Sommer sah ich ihn nicht besonders oft. Wir liefen uns ab und zu über den Weg, doch er würdigte mir keinen Blick. Ich dachte nicht mehr weiter über ihn nach und ging meinen alltäglichen Tätigkeiten nach.

                Die Woche, bevor der Sommer endete, war ich wie oft auch alleine zuhause. Mein Vater war auf einem Geschäftsessen und meine Mutter trieb sich entweder im Restaurant oder in der Eisdiele herum. Mit Kopfhörern ging ich den Sandstrand entlang und sah meinem Hund zu wie er immer wieder in das warme Salzwasser rannte. Irgendwann setzte ich mich einfach nur in den Sand und sah Clancy zu wie er mit einem anderen Hund spielte.

                Und das war der Abend, an dem sich Ethan Lewises und meine Wege erneut an einem Strand kreuzten. Anders als den ganzen Sommer lächelte er mir zu und kam in meine Richtung. Ich runzelte meine Stirn und drehte meinen Kopf zu meinem Hund. Ethan setzte sich neben mich hin.

                "Clancy geht es also noch immer gut?", fragte er völlig überflüssig und sah meinem Hund hinterher. Kurz bevor dem Sommer vor acht Jahren, haben mir meine Eltern Clancy geschenkt. Ethan und ich verbrachten sehr viel Zeit mit ihm.

                 "Aktiver denn je", nickte ich und nahm meine Kopfhörer aus meinen Ohren. Eine unangenehme Stille herrschte zwischen uns.

                 "Ich wusste nicht, dass du es bist", sprach er plötzlich dieses eine Thema an. "Und dann dachte ich, dass du mich vielleicht nicht mehr erkennst."

                  Ich sah überall hin nur nicht in seine Augen. Denn diese hätten mich in ihren Bann gezogen. Irgendwie hatte ich gar keine Lust mit ihm zu reden doch auf den anderen Hand waren einfach so viele Fragen offen. Fragen zu denen ich Antworten haben wollte.

                 "Hattest du einen guten Sommer?", fragte Ethan mich um die Konversation aufrecht zu halten.

                "Ja, war sehr nett", gab ich ihm eine kurze Antwort und rief danach Clancy zu mir. Doch er ignorierte mich für einen anderen Hund.

                "Ich habe völlig vergessen, dass du kein großer Fan vom Sommer bist", lachte er. Sein Lachen sorgte dafür, dass ich ihm das erste Mal in die Augen sah. Ethan Lewis war unglaublich gutaussehend. Seine Haut war von der Sonne geküsst, was dafür sorgte, dass seine Augen umso mehr herausstachen.

                 "Dass du dir das acht Jahr merkst, ist bewundernswert", meinte ich nun und versuchte meine Augen wieder zu meinem Hund zu richten. Ich tat so als würde ich nicht mehr jedes kleine Detail über Ethan Lewis wissen. Sein "Peanut-Butter and Jelly"-Sandwich aß er mit zwei Löffel Erdnussbutter auf der einen Seite des Toastes und einem Löffel Marmelade auf der anderen Seite. Damals, vor acht Jahren, teilten wir uns immer eine kleine Pizza. Ethan schaffte drei Stücke während ich bei ein und halb schlapp machte.

                 "Weißt du Katelyn, vieles hat sich in den Jahren verändert, dennoch kann ich mich an den Sommer vor acht Jahren erinnern als wäre er gestern gewesen." Meine Augen wanderten wieder zu ihm worauf er mir ein Lächeln schenkte.

                 "Ich muss gehen", sagte ich schnell und unterbrach unseren Augenkontakt. Ich durfte nicht erneut zulassen - er durfte nicht noch einmal nah an mich rankommen. Viel zu lange hat es das letzte Mal gedauert meinen damaligen besten Freund zu vergessen. Ich rief Clancy, worauf er endlich in meine Richtung zu gerannt kam.

                 "Man sieht sich nächsten Sommer Katelyn", verabschiedete sich Ethan Lewis für den Sommer. Er ging rückwärts und lächelte mich erneut an. Ich blieb erstarrt stehen und sah seinen Augen hinterher.

                 In dem Moment erinnerte ich mich zurück an das letzte Mal, als er sich von mir verabschiedete. Er sagte genau dieselben Worte und dann verschwand er für Jahre. Damals sehnte ich mich nach dem nächsten Sommer und konnte es kaum erwarten. An diesem Abend stellte ich mich jedoch darauf ein ihn nie wieder zu sehen.

Der Sommer gehört unsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt