2.Ende der Ferien

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Nach dem gestrigen Tag ging es mir heute wieder ziemlich gut.
Ich war bereit in die Winkelgasse zu gehen, um alles Wichtige zu besorgen.
Remus wollte mich begleiten, solange ich noch bei ihm und Tonks wohnte. Sie waren einfach großartig. Ich fühlte mich bei ihnen sehr wohl, weil sie mich behandelten, als wäre ich ganz normal. Wir harmonierten super zusammen, auch wenn meine abweisende Art manchmal vielleicht etwas unpassend war, aber ich hatte mir einfach angewöhnt mich zurückzuziehen. Das war das Erste, was ich gelernt hatte. Nichts an mich heran zu lassen.
Dumbledore war immer sehr streng gewesen, natürlich auf seine herzliche, beschützerische Art, aber er wollte mir alles beibringen, was er konnte, denn er wusste, dass seine Zeit nicht ewig andauern würde und irgendwann der Moment kommen würde, an dem das Schicksal seinen Lauf nimmt.
Ich war in so vielen vertrauenswürdigen Angelegenheiten im Bilde. Dumbledore wusste zwar mehr über meine Bestimmung als ich es tat, aber ich vertraute ihm und baute auf seine unvergleichliche Stärke.
,, Lucie?" Remus klopfte an meine Tür und lehnte sich entspannt in den Türrahmen meines Zimmers.
,, Ich bin gleich fertig." Grinste ich ihn voller Vorfreude an.
,, Gut. Es sind nämlich nur noch wenige Tage bis zum Schuljahresbeginn und morgen ist schließlich noch das Treffen im Fuchsbau ." Er stieß sich wieder vom Türrahmen ab und zwinkerte mir nochmal zu, bevor er sich umdrehte und mit einem ,, Ich warte unten", kehrt machte.
Ein grimmiges Gesicht konnte ich mir nicht verkneifen. Wieso musste ich denn in den Fuchsbau? Ich hatte nun wirklich keine Lust darauf schon wieder in einer Sitzung des Ordens nur angegafft und gemustert zu werden. Ich meine was soll das denn? Haben die nichts besseres zu tun, als darüber nachzudenken, wie ich das Böse wohl bekämpfen könnte? Außerdem gibt es da doch noch Potter. Der ist doch wohl wesentlich interessanter als ich oder nicht? Ich meine der Junge der überlebt hat, das ist doch wirklich ein Wunder. Ich weiß, dass wir das gleiche Schicksal teilten, als Waisen auf zu wachsen und lange nicht zu wissen was genau mit unseren Eltern passiert ist, doch musste man da doch nun wirklich kein großes Drama draus machen. Es ist passiert so wie es ist und der Eine wird dafür mit seinem Leben bezahlen!

Ich schnürte mir meine Sneakers zu und zog eine leichte Jacke an, bevor ich die Treppe hinunter stolperte. Mit einem leicht aufgeregten Sprung landete ich vor Remus, der mich nur kopfschüttelnd angrinste.
,, Was? " Warf ich ihm vor.
,, Es kann ja nicht jeder vor 5 Jahren zum ersten Mal in der Winkelgasse gewesen sein." Zuckte ich leicht enttäuscht mit den Schultern.
,, Na dann lass uns das ändern und dich mit der Winkelgasse bekannt machen. " Nickte mir Remus aufmunternd zu. Ich verabschiedete mich noch kurz von Tonks, die aus der Küche geschlürft kam. Ich griff schließlich nach Remus Arm und wir apparierten. So oft wie ich das schon gemacht hatte, tauchten bei mir keiner Lei Nebenwirkungen mehr auf. Zu meinem Glück, denn das erste Mal war Wort wörtlich zum Kotzen gewesen.
Ich kam aus dem Staunen gar nicht nicht mehr raus. Wie ein kleines Kind leuchteten meine Augen bei jedem neuen Geschäft begeistert auf. Während ich aus dem Staunen garnicht mehr raus kam, konnte Remus sich darüber nur kaputt lachen.
,, Du bist gemein. " Stieß ich ihm schmollend gegen den Arm
,, Ich weiß." Gab er mir Schulter zuckend zurück.
Nach wenigen Stunden hatten wir alles besorgt. Bücher, Umhänge und jede Menge klein Kram. Ich bewunderte gerade die Besen im Schaufenster, als Remus plötzlich mit einem Käfig neben mir auftauchte. Verwundert sah ich ihn an, doch er lächelte nur.
,, Was ist das? " Ja gut dumme Frage, aber was wollte er denn jetzt bitte?
,, Eine Eule sieht man doch." Er verdrehte die Augen, bevor sich sein Mund zu einem herzlichen lächeln verzog.
,, Deine Eule. " Fügte er stolz hinzu. Ich betrachtete die weiße Schönheit und war wahnsinnig gerührt.
,, Danke." Brachte ich nur hervor, während ich sie streichelte.
,, Ich werde sie Hope nennen." Legte ich nach kurzem Überlegen fest.
,, Also das ist jetzt irgendwie ironisch. " Stellte Remus fest.
,, Mag sein, aber sie sieht so unschuldig aus. Sie wird mir Hoffnung schenken. " Ich liebte sie jetzt schon.

Wieder zuhause angekommen packte ich schon einmal alle meine Sachen zusammen. Nachdem ich es geschafft hatte, saß ich auf meinem Bett und stellte mir die Frage, wann ich wohl das nächste Mal wieder hier sein würde. Ich meine die Ferien waren noch weit weg und wer weiß, ob die beiden dann überhaupt hier waren, oder ob ich nicht in Hogwarts bleiben müsste. Auch wenn ich nur einige Monate hier gewesen war, hatte ich es echt lieb gewonnen. Es war so gemütlich und ich fühlte mich wirklich zuhause. Das Tonks und Remus mich auch noch so lieb gewonnen hatten, verstärkte das Ganze nochmal. Wie ich das alles vermissen werde, aber wenn ich ehrlich war, machte mein Herz jedes Mal eine Sprung vor Freude, wenn ich an Hogwarts dachte.

And Suddenly Everything Is Different ... Draco Malfoy LovestoryWhere stories live. Discover now