36.Schmerz und Liebe

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Die Tage verstrichen, so wie der Schnee die Erde Tag für Tag mit einer neuen weißen Schicht bedeckte. Es war noch kälter geworden, da Mitte Dezember war. In einigen Tagen würden wir Ferien haben. Ich freute mich zwar auf Remus und Tonks, aber ich würde Draco und Ally ziemlich vermissen, so viel Zeit, wie ich mit ihnen verbrachte. Ally hatte zwar nicht mehr wirklich über ihren Vater reden wollen, aber sie half mir dafür mein Schicksal gut zu vergessen.
Dumbledore war ziemlich lange Zeit vereist gewesen. Ich glaube er konzentrierte sich gerade eher auf Harry. Das verriet sein langes, unbekanntes Verschwinden. Das tut er nur, wenn er etwas Wichtiges in Erfahrung bringen muss, also machte ich mir da keine großen Gedanken drüber. Ich würde sowieso zwei Tage länger in Hogwarts bleiben und auch zwei Tage früher wieder zurückkommen, denn er möchte trotzdem weiter mein Lehrer bleiben. Ich muss aber gestehen, dass ich eigentlich keine Lust auf weitere Stunden mit ihm habe. Ich hatte genug davon gehabt und die anderen Lehrer machten Ihren Job auch nicht schlecht. Vorallem bei Snape lernte man wirklich gute Sachen. Auch wenn er sehr kühl und lustlos war, sparte er nicht daran uns gefährliche Zauber beizubringen und holte immer das Beste aus uns heraus, deshalb konnte ich mich auch nicht beschweren.
Draco und ich waren uns noch näher gekommen. Ich genoss jeden einzelnen Augenblick mit ihm alleine, denn dann war er einfach so anders, so vollkommen liebevoll und fürsorglich. Auch wenn ich das arrogante und abgehobene Getue auch nicht ganz unattraktiv finde. Wenn ich ehrlich bin, dann mochte ich fast alles an ihm.
Heute ist das Spiel gegen Gryffindor. Ich war leider ziemlich erkältet, also würde Draco spielen, was mich allerdings nicht sonderlich traurig machte, da ich gegen Harry sowieso gewinnen würde und ich Draco den Kampf daher gerne überließ.
,, Na komm schon! " Ally zog mich nach oben auf die Slytherin Triebbühne. Wenn ich es mir jetzt so recht überlege, hätte ich doch lieber gespielt. So viele jubelnde Schüler und so wenig Platz. Da war mir ein ganzes Feld doch etwas lieber. Zu spät, ich drängte mich ganz nach vorne zu Blaise und Goyle. Ich verstand mich inzwischen auch mit ihnen sehr gut. Auch wenn Goyle etwas unbegabt und Blaise zu aufdringlich war, konnte man gut mit ihnen klar kommen. Also gesellten wir uns zu ihnen und fielen ebenso mit in den Jubel ein. Kein Wunder, wo das Spiel doch so wichtig war. Die Spieler flogen ein und sofort stieg Spannung in mir auf. Ich war noch nie bei einem Spiel als Zuschauer gewesen. Eigentlich war ich noch nie bei einem richtigen Spiel in Hogwarts dabei gewesen. Entweder war ich krank gewesen , hatte keine Lust oder war weg gewesen. Also war das hier schon eine Premiere für mich. Ally schien meine verspannte Haltung zu bemerken und stieß mir einmal unsanft in die Seite.
,, Au! " Ich fuhr beleidigt zu ihr herum und starrte gereizt in ihr,, Ach" so fröhliches Lächeln.
,,Jetzt entspann dich doch mal. So bist du Draco da oben ganz sicher keine große Hilfe. Jetzt tu wenigens so, als wenn du Spaß hättest. Du bist doch selbst im Team, ich verstehs echt nicht. " Sie schüttelte trotz Lächeln, verständnislos den Kopf. Sie wollte sich gerade wieder nach vorne richten, als ich plötzlich Niesen musste. Bei meiner Erkältung kein Wunder, jedoch verspürte ich sofort den kribbelnden Reiz in meiner Nase und ich wusste, dass dies nichts gutes bedeutete. Sobald ich also den Reiz nicht weiter auf halten und raus lassen musste, entstand vor mir am Holz-Geländer ein kleines Feuer. Wie geschockt stande ich kurz zeitig in Mitten der ebenso überraschten Slytherins.
,, Lucie! " Ally stieß mir diesmal so fest in die Hüfte, dass ich Mühe hatte mich auf den Beinen zu halten. Doch ich reagierte schnell, und mit einer kurzen Handbewegung war das ganze Schlamassel schon wieder verschwunden.
,, Verstehst du jetzt?" Ich sah bedrückt zu Ally, die nur kurz nickte, doch sich dann wieder dem Anfang des Spiels widmete. Kurz stand ich noch wie in Trance in der jubelnden Menge, doch als Draco an mir vorbei schoss, musste ich ihm einfach mit meinem Blick folgen. Er machte eine ziemlich gute Figur auf dem Besen. Das war mir vorher nie so aufgefallen, da mein Zielstreben nach Gewinnen einfach immer größer gewesen war. Ich war selbst geschockt von mir, als ich anfing zu klatschen, zu schreien und zu jubeln. Es war so seltsam, dass ich nicht anders konnte, als kurz auf zu lachen. Doch als Ron immer wieder alle Quaffel abwerte, durch wegköpfen, Treten oder sonstigen Schwachsinn, verging mir das Lachen. Was mir daran garnicht gefiel war, dass er auch noch gut war Bei seinem geistigen Vermögen war das körperliche für mich wie ein Rätsel. Ich hoffte nur, dass Draco den Schnatz fangen und die Punkte zum Sieg reichen würden. Leider stellte sich raus, dass unser Hüter einfach zu inkompetent für seine Aufgabe war und Gryffindor, so hoch führte, dass ich nicht anders konnte, als zu fluchen und zu stöhnen, so wie die anderen es um mich herum auch taten. Vorallem die Jungs vor mir beschimpfen Ron und seine Mannschaft ziemlich laut. Der Schnatz war nicht in Sicht, weshalb Harry in der Mitte des Feldes verzweifelt versuchte ihn zu finden. Auch in Dracos Gesicht konnte ich diese Verzweiflung ablesen, doch ich wusste, dass er es schaffen könnte, auch wenn nur, um sein Image zu befahren. Also suchte ich ebenfalls nach dem kleinen Monster. Doch es war so laut um mich herum, dass ich mich nicht auf meine volle Seh Stärke konzentrieren konnte. Ich schloss fest die Augen, um das Ganze aus zu blenden. Sobald ich sie wieder öffnete, fokussierte ich meinen Blick auf kleine Verschiedene Ecken. Ich suchte so das ganze Feld ab, bis ich ihn endlich über der Lehrer Tribüne zischen sah. Schnell schrie ich nach Draco, dessen Aufmerksamkeit ich nach einigen Versuchen endlich geweckt hatte. Er kam etwas näher auf mich zu, doch ließ das Spiel geschehen nicht aus dem Blick. Als seine Augen schließlich meine trafen, blendete ich das flaue Gefühl in meinem Magen aus und wies unauffällig auf die Lehrer. Er schien anfangs nicht zu verstehen, doch als sich seine Augen etwas weiteten und er blitzartig herum fuhr, wusste ich er hatte es verstanden. Kurz schien er sich zu orientieren, doch schoss dann auf die Lehrer zu. Plötzlich kam Harry aus der anderen Richtung auf ihn zu geschossen. Er schien den Schnatz ebenfalls entdeckt zu haben. Zum Glück war Draco schneller und nahm die Jagt als erster auf. Auch wenn Harry näher kam und ziemlich schnell aufholte, konnte ich Dracos stolzes Grinsen sehen, als er das kleine Ding schnappte und in die Luft hielt. Auch wenn das Spiel zuende war, reichte es nicht mehr für den Sieg. Ich war zwar etwas nieder geschlagen, aber wusste, dass ich hätte nichts besser machen können, also beschloss ich den Abend einfach mit Draco zu verbringen, denn er hatte in den letzten Tagen kaum Zeit für mich gehabt. Was auch immer er getrieben hat. Wir hatten keine von den Beziehungen, die so krampfhaft waren, wir versuchten auch nicht perfekt zu sein, wir genossen einfach das was wir hatten und redeten kaum über mein Schicksal oder seins. Wir lebten einfach im hier und jetzt und das war genau das, was ich brauchte. Einfach seine Nähe.

And Suddenly Everything Is Different ... Draco Malfoy LovestoryNơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ